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Thema: Schrauben bei Getriebegehäuse (5193 mal gelesen)
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bert007 Mitglied Maschinenbauer
Beiträge: 586 Registriert: 29.06.2004 AIS 2014 Suite Win7 64bit
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erstellt am: 11. Dez. 2007 22:38 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo! Ich konstruiere gerade ein geschweißtes Getriebegehäuse. Nun stehe ich vor dem Problem, welche Schrauben ich beim Deckel, der zuggleich auch die 2. Lagerstelle des Kegelrades ist, verwenden soll. Da der Deckel im Bereich der Schrauben nur 11mm dick ist und M12 Schrauben verwendet werden sollen ist die Dehnlänge der Schrauben nicht sehr groß. Somit wäre bei Regel-Steigung die Selbstsicherung nicht gewärleistet. Aus diesem Grund hätte ich Feingewinde gewählt (M12x1,5). Jetzt erzählt mir der Monteur, daß bei Verwendug eines Luftschraubers die Gewindebohrungen des Gehäuses (12mm Blech) überlastet würden (durch die feine Steigung). Eine weitere Möglichkeit wäre: Ins Gehäuse Stiftschrauben rein, und den Deckel mit Muttern befestigen. Kann mir da jemand seine Erfahrungen berichten. Bester dank im Voraus, Bert
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tvd Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 960 Registriert: 15.09.2005 Betriebssystem: Windows XP CAD System: Wildfire 4.0
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erstellt am: 12. Dez. 2007 06:24 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für bert007
Wenn bei uns die Dehnlänge fehlt, dann werden etweder Hülsen aufgesetzt (sieht aber jetzt bei nem Getriebe bescheiden aus), oder das Gewinde im Gegenstück wird bis zur notwendigen Größe/Länge aufgebohrt, damit man eine längere Schraube eindrehen kann. Dürfte bei Deinen Spielzeugschrauben evtl. gehen. Dir fehlt ja nicht mehr sooo viel... Ne andere Möglichkeit wäre natürlich ein besserer Luftschrauber ------------------ Auch der richtige Weg kann in die falsche Richtung führen... Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
schimme Mitglied
Beiträge: 278 Registriert: 01.11.2006 Intel i7 4x4,6Ghz|Win7x64|6GB Ram|Catia V5R19SP2|GTX 285
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erstellt am: 12. Dez. 2007 06:51 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für bert007
Moin bert! Noch ne Variante wäre für mich auf jeden Fall ein besserer Monteur.... Wie kann es sein das beim Einsatz eines Luftschraubers das Material überlastet wird? Es gibt da ja ein gewisses Anzugsmoment das du sicherlich vorgeben wirst, wenn er nicht genug Gefühl hat den Schrauber so zu bedienen das es erreicht wird (und nicht festrattern bis irgendwas abfällt) oder der Schrauber sich nicht drauf einstellen lässt oder er zu faul ist einen Drehmo zu verwenden dann würde ich an deiner Stelle mal ein Wörtchen mit ihm reden...Und lass dir nicht erzählen das käme vom Feingewinde...
[Diese Nachricht wurde von schimme am 12. Dez. 2007 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
bert007 Mitglied Maschinenbauer
Beiträge: 586 Registriert: 29.06.2004 AIS 2014 Suite Win7 64bit
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erstellt am: 12. Dez. 2007 09:20 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo und danke für die Antworten! Ich muß dazu sagen, daß das Getriebe in einer Landmaschine eingesetzt wird. Es ist schon Richtig, daß bei der Montage die Schrauben mit dem richtigen Drehmoment angezogen werden. Bei Wartungsarbeiten, die von den Landwirten selbst oder in div. Werkstätten durchgeführt werden, wird jedoch auf das Drehmoment nicht geachtet. Und dann heißt es, wir produzieren ein Klump. Was haltet ihr von Stiftschrauben. Ich habe mal ein Bild meines Entwurfs angehängt. Es ist leider so, daß die Gewindebohrungen, mit denen der Deckel am Gehäuse befestigt wird Durchgangsbohrungen sind und somit auch Öldicht sein müssen. Stiftschrauben würde ich im Gehäuse einkleben, da sie ja im Normalfall nicht mehr vom Gehäuse entfernt werden. Der Deckel wird mit normalen Muttern oder auch Sicherungsmuttern befestigt. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
schimme Mitglied
Beiträge: 278 Registriert: 01.11.2006 Intel i7 4x4,6Ghz|Win7x64|6GB Ram|Catia V5R19SP2|GTX 285
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erstellt am: 12. Dez. 2007 10:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für bert007
OK, wenn man den IF beachten muss stimme ich dir zu und finde das eine Lösung mit Stehbolzen ganz gut aussieht...aaaaber....was ist wenn die sehr guten Mechaniker die mit dem Schlagi deine Gehäuse zermartern würden nun auch mal mit dem Hammer gegen die Stehbolzen hauen und das Gewinde vermurksen? Dann wollen die so nen Stehbolzen austauschen und ...? Die werden dann (auf ihre eigene Art) feststellen das der verf****** ****** Konstrukteursa**** die Dinger eingeklebt hat... Sie werden dich dafür lieben, spätestens wenn sie beim Ausbohren außermittig angefangen und damit im weiteren Verlauf noch das Gewinde im Gehäuse einseitig mit rausgebohrt haben. Dann wird Methode I angewendet und ein M14 Gewinde reingeschnitten um den Deckel wieder drauf zu kriegen. Ich weiß wovon ich spreche, selbst ein paar Jahre Erfahrung (als Schrauber) in der LKW Instandhaltung... Damit es nich heißt ich mache alles schlecht möchte ich auch was besser machen; ich würde Stehbolzen nehmen, allerdings nicht einkleben sondern ne einfache Papierdichtung verwenden (wird im LKW Bereich oft benutzt, in der Landwirtschaft auch?). Das ist instandhaltungsfreundlich, auch für die Hackfruchtexperten... Zu den Begriffen:
IF: IdiotenFaktor I : Improvisationsmethode Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
bert007 Mitglied Maschinenbauer
Beiträge: 586 Registriert: 29.06.2004 AIS 2014 Suite Win7 64bit
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erstellt am: 12. Dez. 2007 10:57 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Was meinst du mit Papierdichtung? Da im Deckel ja auch ein Lagersitz für das Tellerrad ist, hab ich einen Zentrieransatz im Deckel mit einem O-Ring vorgesehen. Durch eine Papierdichtung um den Deckel (falls du so meinst) würde das Getriebespiel sich verändern. Was ich auch schon gesehen habe sind normale Sechskantschrauben mit CU -Ring, aber da müßte der O-Ring im Deckel außerhalb der Schrauben liegen, sonst tritt das Öl über das Schraubengewinde aus. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
myca Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur
Beiträge: 4345 Registriert: 15.06.2007 SW 2007 SW 2018 2,67 GHz,2 GB, ATI FIRE GL V5200, XP 64 3,4 GHz, 8GB, ATI FIRE PRO V7800, WIN 10 Pro
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erstellt am: 12. Dez. 2007 11:42 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für bert007
Hi schimme, doch einkleben - Loctite. Bei der Demontage auf ca. 200° erwärmen und problemlos demontieren! Und die die es mit Gewlat machen ( auch Schrauben die verrostet sind ) sind Deppen. Punkt. G. thomas ------------------ Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
schimme Mitglied
Beiträge: 278 Registriert: 01.11.2006 Intel i7 4x4,6Ghz|Win7x64|6GB Ram|Catia V5R19SP2|GTX 285
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erstellt am: 12. Dez. 2007 15:57 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für bert007
Das mit dem Lager wusste ich nicht, damit fällt die Papiervariante wohl weg...bleibt IMHO nur noch Verkleistern, aber ob das die Lösung ist? Ich bezweifle es und würde eher nochmal die Details der Konstruktion überdenken...eine weitere Idee hätte ich noch (falls die Zugänglichkeit das erlaubt) Wie wärs mit von innen durchgesteckten Schrauben inkl. DiRi sowie einem O-Ring im Deckel der innerhalb der Schrauben liegen darf? Damit wäre es dicht... OK, der bäuerliche Schrauber könnte dann natürlich wieder beim Zerlegen einen DiRi drinnen verlieren der dann ein Eigenleben bei Inbetriebnahme nach der Reparatur entwickelt. Aber wo anfangen und wo aufhören mit solchen waskönntedennpassieren Überlegungen? Das bleibt letztendlich bei dir hängen... Eine Überlegung die mir auch gerade noch in den Sinn kommt; wenn man es irgendwie mit Dichtringen zusammenbaut, ob nun innen oder außen, wie ist es dann mit dem Setzverhalten auf längere Sicht? Kupfer fließt doch im Laufe der Zeit weg (berichtigt mich wenn ich irre) wodurch die Vorspannkraft abfällt wodurch dein Lagerspiel größer wird wodurch...naja, das reicht bis hierhin.... Muß man das berücksichtigen oder ist das vernachlässigbar klein? Nachträglich fällt mir ein das das auch nicht so der Hit is, immerhin müssen die Schrauben ja auch in ihren (Duchgangs-)Löchern halten ohne beim Aufstecken des Deckels nach innen zu fallen...hmmmmm..... Die Lösung erscheint mir grenzwertig... [Diese Nachricht wurde von schimme am 12. Dez. 2007 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
bert007 Mitglied Maschinenbauer
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erstellt am: 12. Dez. 2007 18:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Leider würde mein Gehäuse zu groß werden, wenn ich die Deckelschrauben außerhalb des Getriebes machen würde. Dann könnte ich mir das Ganze sparen. Bis jetzt haben wir ein Gußgehäuse eingesetzt. Es gibt aber in Österreich fast keine Gießereien mehr, die sowas Erzeugen können. Darum wollen wir von einem eingeschweißten Guß-Gehäuse auf ein geschraubtes Schweiß-Gehäuse umsteigen. Das Gußgehäuse war eingeschweißt und dadurch viel der Außenflansch zur Montage des Gehäuses in den Kasten weg. Dort waren die Schrauben nicht im Ölbereich positioniert sondern außerhalb. Ich denke jedoch das eingeklebte Stehbolzen M12 dicht und auch nicht allzu schwer zu entfernen sind. Dann hätte ich nur einen großen O-Ring im Gehäusedeckel innerhalb der Schrauben zum Abdichten des Gehäuses. Grüße, Bert Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Lemberger Mitglied Entwicklungs-Ingenieur
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erstellt am: 12. Dez. 2007 22:34 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für bert007
Hallo, schimme, es sieht so aus, als man eine der klassischen Lösungen anwenden kann. Ich habe ein Entwurf angehängt. Schau mal an. Sie ist Deiner sehr nah. In dieser Konstruktion: - Deckel ist bei Diameter D1 zentrieirt und der Gehäuse-Innerraum ist so gleichzeitig geschlossen; - es gibt eine Dichtung zwischen Flanschen (z.B. Papierdichtung), und ist es IMHO genug, denn Bolzen drücken beide Flanschen mit Dichtung zusammen; obwohl Verwendung des Loctites anstatt konventioneller Dichtung wäre besser; - Bolzen sind in auf Gehäuse-Flansch geschwiessten Buchsen eingeschraubt; - Gehäuse und Rahmen können ebenso zusammengeschraubt werden. Auf dem Entwurf nur eine der möglichen Varianten dargestellt ist.
------------------ MfG, Yaroslav Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Lemberger Mitglied Entwicklungs-Ingenieur
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erstellt am: 12. Dez. 2007 22:42 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für bert007
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bert007 Mitglied Maschinenbauer
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erstellt am: 13. Dez. 2007 08:49 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Yaroslav! Im Prinzip wäre es so wie bei mir. Wie ist der Flansch am Gehäuse befestigt. Bei mir ist der geschweißt. Aus Paltzgründen hab ich die Deckelschrauben innerhalb und die Flanschschrauben für die Rahmenbefestigung außerhalb des Gehäuses angeordnet. Bei dir sieht es so aus, als wäre der Flansch nur auf das Gehäuse aufgesteckt, aber das kann nicht sein, oder? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Lemberger Mitglied Entwicklungs-Ingenieur
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erstellt am: 13. Dez. 2007 11:03 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für bert007
Hallo, Bert, versuche Deine Fragen antworten: - genau, meine Konstruktion ist fast dieselbe; - Teilen 1.1 Gehäuse und 1.2 Flansch sind natürlicherweise miteinander geschweisst; - Bolzen sind außerhal Gehäuses platziert, denn innerhalb es sehr wenig Platz gibt; außerdem innerhalb platzierte Bolzen generieren wahrscheinlich Dichtungsproblemen. Aber habe auch eine Frage: wofür sind dieser drei Löcher auf Deckel gemacht?
------------------ MfG, Yaroslav Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
bert007 Mitglied Maschinenbauer
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erstellt am: 13. Dez. 2007 12:08 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Die obere Gewindebohrung ist für das Öl-Einfüllen In die Mittlere wird eine Stützschraube für das Tellerrad befestigt. Sie soll verhindern, daß das Tellerrad bei hoher Last ausweichen kann. Die Untere Bohrung ist für die Niveau-Schraube zur Kontrolle des Ölstandes. Leider muß ich die Deckelschrauben innerhalb des Gehäuses anordnen, da sonst der Flansch zu groß wäre: Ich müßte um die Schweißnaht (10mm) und Blechstärke (8mm) also insgesamt ca. 20mm mit den Deckelschrauben nach außen, und das wäre in diesem Fall zu viel, da ja der Flansch auch um 20mm pro Seite größer wäre. Grüße, Bert Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Lemberger Mitglied Entwicklungs-Ingenieur
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erstellt am: 14. Dez. 2007 09:32 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für bert007
Hallo, Bert, als man die Bolzen unbedingt innerhalb Gehäuses einschrauben muss, dann man muss In diesem Fall die Schraubenverbindungen können mit Loctite befestigt sowie als auch verdichten werden. Information aus einem Loctite Katalog: "Die Loctite- Shraubenversicherungen garantieren mehr als Funktionssicherheit: Da der Klebstoff die Gewindegänge völlig ausfüllt, verhindert er nicht nur Relativbewegungen im Gewinde, sondern dichtet auch die Verbindung ab. Seine ausgezeichnete Chemikalienbeständigkeit erlaubt den Einsatz bei den meisten in der Industrie verwendeten Gasen und Flüssigkeiten. Durch diese Dichtwirkung kann statt eines Sacklochs jetzt eine Durchgangsbohrung verwendet werden, die wesentlich einfacher und billiger herzustellen ist." Parameter einiger Klebstoffen: Bezeichnungen: - bis M12: 221; 241; 259; 274; 932; - bis M36: 222; 242; 243; - bis M80: 225; 245. Asuhärtung: bei Luftabschluß und Metallkontakt (anaerob). Handbefestigkeit: - bei nur Stal/Stal: 10...60 Min. (je Kleber); - bei Aktivator 747 (T): 10...60 Min. (doch weniger als onhe); - bei Aktivator 764 (N): 5...20 Min. Endfestigkeit: 12...24 Std. Temperaturbeständigkeit: -55...+150 Grad C. Es gobt noch sehr ähnliche Stoffe, die doch meistens nur für Verdichtigung verwenden werden: - bis R3/4": 542; - bis R2": 511; 620; - bis R3": 225; 570; 577. Mahr Information: www.henkel.de Hoffe, wird es nutzbar.
------------------ MfG, Yaroslav Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |