Ich denke es ist gängige Praxis, ein paar wenige Gewindegänge aus der Mutter herausschauen zu lassen. Sei es, weil die Gewindestange bzw. die Schraube weniger genau längentoleriert ist, als z. B. die Bauteile. Oder sei es, weil sowohl Mutter als auch Gewindestange/Schraube Fasen aufweisen, die zumindest den jeweils letzten Gewindegang nicht voll tragen lassen - die VDI 2230 geht hier von nur 40% aus.
Davon ab sieht aber die VDI 2230 vor, dass Schrauben eine Mindesteinschraubtiefe vorweisen, um die sogenannte Abstreiffestigkeit der Verbindung ausreichend groß werden zu lassen. Das heißt, es ist Augenmerk darauf zu legen, z. B. nicht versehentlich niedrige Muttern bei einer hochfesten Schraubenverbindung einzusetzen. Dann wäre die ursächliche Überlegung nämlich unvollständig und die Schraubenverbindung ggf. mängelbehaftet.
Letzteres scheint mir die wichtigere Überlegung zu sein. Ob über der Mutter noch ein unbelasteter Teil herausschaut und wie lang der dann ist, kann meiner Meinung nach rein gestalterisch festgelegt werden.
edit:
Gute Quelle Thomas, so schnell bin ich vom Stöbern in der VDI 2230 noch nicht zum RM gekommen. Im gleichen Schaubild darüber sind auch Lastverteilungen innerhalb einer Mutter dargestellt.
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Seit Pro/E Version 1 dabei, auwei...
[Diese Nachricht wurde von carsten-3m am 24. Okt. 2007 editiert.]
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