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Thema: Gegenläfiger Antrieb (3187 mal gelesen)
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Mechmichi Mitglied Entwicklungsingenieur
Beiträge: 74 Registriert: 15.11.2000
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erstellt am: 19. Jan. 2006 13:48 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo zusammen, ich benötige 2 gegenläufige Antriebe (Wellen) die ich mit einem Antrieb (Motor) betreiben möchte (siehe Bild). Angetrieben werden sollen damit 2 synchron laufende Förderbänder als Klemmförderer o.ä. Das an sich ginge ja prima mit einem Zahnriemenantrieb. Problem ist aber, dass der Abstand zwischen den beiden Wellen (Bändern) sich in einem gewissen Bereich (+/-75mm) variabel einstellen lassen muß. Das ganze sollte auch noch nicht zu tief bauen... 2 einfach Drehstrommotoren laufen nicht ausreichend synchron. 2 Servoantriebe wären ein finanzieller Overkill. ...das muß doch einfacher gehen..? Habt Ihr Ideen oder schon mal sowas gesehen oder Ideen für mich? Mit Dank vorab! Michael
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Andy-UP Moderator Projektingenieur
Beiträge: 2566 Registriert: 27.10.2003 AIP2022 Win 10 pro
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erstellt am: 19. Jan. 2006 14:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Mechmichi
Hallo Michael, deine Aufgabenstellung war früher ein Fall für ein Kammwalzgetriebe. Das ist ein Getriebe mit einer Eingangs- und zwei gegenläufigen Abtriebswellen. Dann brauchst Du noch zwei Gelenkwellen um die Zustellung der Wellen realisieren zu können. Ich habe schon selbst schmerzlich feststellen müssen, dass es echt schwierig ist einen Lieferanten für solch ein Getriebe zu finden. (Der Drehmomentbereich spielt natürlich auch eine Rolle.) Es gibt aber auch einen Grund für die fehlende Martpräsenz. Heutzutage ist es einfacher und preisgünstiger zwei geregelte AC-Antriebe einzusetzen. Die Drehzahlunterschiede sind 1. vernachlässigbar und gleichen sich 2. durch Schlupf im Motor aus. Ich habe damals, nachdem ich entlich einen Lieferanten für ein Kammwalzgetriebe gefunden hatte, zwei AC-Motoren mit Frequenzumrichter gewählt. Andreas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Mechmichi Mitglied Entwicklungsingenieur
Beiträge: 74 Registriert: 15.11.2000
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erstellt am: 19. Jan. 2006 14:26 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Andreas, erst mal Danke für Deinen Input. Sowas mit 2 Kardanwellen hab ich auch schon gesehen. Damit die Gelenkwinkel nicht zu groß werden müssen die schon eine gewisse Länge haben. Dann wird meine Bautiefe zu groß. Drehmoment benötige ich sozusagen keins Im wesentlichen müssen die Bänder laufen. Transportiert werden sollen hohle (runde und ovale) Plastikflaschen, die sich aber nicht verdrehen dürfen...Schlupf wird der Motor nicht bekommen. Mit 2 FU's könnte man das sicher ganz gut einstellen, aber ich möchte auch die Geschwindigkeit insgesamt variieren können. Gruß Michael Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andy-UP Moderator Projektingenieur
Beiträge: 2566 Registriert: 27.10.2003 AIP2022 Win 10 pro
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erstellt am: 19. Jan. 2006 14:31 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Mechmichi
Michael, was heisst Schlupf wird dem Motor nicht bekommen? ein Asynchron-Motor hat bauartbedingt Schlupf. Daher steht auf den Motoren ja nicht 1500 /min sondern 1440 /min oder 1460 /min. Die Frequenzregelung reicht in der Regel aus um solche Motoren genügend genau zu synchronisieren. Andreas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
CADmium Moderator Maschinenbaukonstrukteur
Beiträge: 13510 Registriert: 30.11.2003 ACAD 2004DX Mechanical PP
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erstellt am: 19. Jan. 2006 15:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Mechmichi
würde auch 2 AC-Motoren mit Frequenzumrichter nehmen. An die Motoren kann ja am 2. Wellenende noch ein noch ein Drehzahlmesser / Encoder angeflanscht werden... und mit entprechendem Regelkreis usw läßt sich ne ganze Menge mache. Ein Anwendungsfall: Bei Kranen z.B. im Greiferhubwerk hab ich auch eine Schließtrommel und eine Haltetrommel und beim Heben ( nach dem Greiferschließen) müßen die Motore synchron laufen da sich der Greifer ja nicht ungewollt öffnen darf .... klappt prima mit Frequenzumrichter .. ------------------ - Thomas - "Bei 99% aller Probleme ist die umfassende Beschreibung des Problems bereits mehr als die Hälfte der Lösung desselben." Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Mechmichi Mitglied Entwicklungsingenieur
Beiträge: 74 Registriert: 15.11.2000
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erstellt am: 19. Jan. 2006 15:38 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Ja, sorry Schlupf gibt es natürlich immer...aber dadurch gleichen die die Motoren nicht unbedingt in Ihren Drehzahlen an. Vermutlich kann man auch mit gewissem Aufwand über die FU's die Motoren zu annähernden Gleichlauf bringen. Aber was wir getestet haben ist: Man nehme 2 Baugleiche Motoren, die 2 baugleiche Förderbander antreiben. Stelle beide Bänder nebeneinander und die FU auf die gleiche Frequenz und die Bänder laufen nicht synchron. Legt man ein Profil quer zur Laufrichtun auf beide Bänder hatten wir auf eine Strecke von 2m über 100mm Wegdifferenz?! Wodurch auch immer bedingt (unterschiedliche Reibung etc.) Das ist viel zu viel. Klar das kann man über die Frequenzen anpassen. Aber der Kunde kann später über die Steuerung die Gesamtgeschwindigkeit ändern. Da stellt sich die Frage, ob die notwendige Frequenzdifferenz über das gesamte Drehzahlband gleich bleibt. Was machen wir wenn der Kunde einen neuen Motor verbaut, sich die Reibungs einseitig verändert? Dann müßte wieder sychronisiert werden? Gibt es eine Möglichkeit mit vertretbarem Aufwand und Kosten die AC Motoren zu synchronisieren? Gruß Michael Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Mechmichi Mitglied Entwicklungsingenieur
Beiträge: 74 Registriert: 15.11.2000
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erstellt am: 19. Jan. 2006 15:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Thomas, da bist Du mir mit Deiner Antwort zuvor gekommen. Meine "Motörchen" haben so um die 0.2KW Diese Lösung interessiert mich sehr! Einen Encoder brauche ich eh. Hast du nen kleinen Tipp für mich wonach ich suchen soll. Welchen Hersteller (FU) verwendest Du? Muß mal den elektrischen hier auf die Pelle rücken. (Hatten Servos vorgeschlagen, die aber den Kostenrahmen sprengen würden). Randfrage: Wer baut den möglichst kleine AC Motoren in kleinen Leistungsbereichen (Motörchen)? Besten Dank Michael Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Jürgen.H Mitglied Maschb.Techniker
Beiträge: 50 Registriert: 20.12.2002
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erstellt am: 19. Jan. 2006 15:53 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Mechmichi
Hallo Michael, es hängt viel von der Baugröße und Drehmoment ab, wie wärs mit 2 Zahnriemen, Zentral angetrieben auf der Motorwelle und laufen auf auf den Rollen, nun kannst du die Rollen auseinanderfahren, die Rollen müssen zum auseinanderfahren um die Motorachse gedreht werden somit bleibt die Riemenlänge gleich, der Abstand der Rollen verändert sich. Jürgen
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Mechmichi Mitglied Entwicklungsingenieur
Beiträge: 74 Registriert: 15.11.2000
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erstellt am: 19. Jan. 2006 16:23 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hi Jürgen, hmh wenn ich das richtig kapiert habe, sind die Rollen dann doch beide gleichlaufend mit dem Motor? Das 2. Problem ist, dass ich die Rollen leider in einer Ebene (linear) auseinander bewegen muss. Mit einem Twin-Zahnriemen 2 gegenläufige Rollen anzutreiben ist im Prinzip auch kein größeres problem...nur das mit der linearen Rollenbewegung dazu. Gruß Michael
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26068 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 19. Jan. 2006 23:12 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Mechmichi
Hallo Michael, Habe vor einiger Zeit eine Maschine mit genau diesen Anforderungen konstruiert, nur die Klemmkraft und der Widerstand der zu fördernden Teile war etwas höher als bei Dir. Ich habe eine Art Verteilergetriebe mit Zahnriemen gemacht, und davon Gelenkwellen zum Antrieb der Förderbänder. Diese waren übrigens ebenfalls Zahnriemen, also Alles ohne Schlupf. Der zentrale Antrieb war durch einen normalen Drehstrom-Getriebemotor mit FU. Hat Alles problemlos funktioniert. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Lothar Herrl Mitglied
Beiträge: 602 Registriert: 06.07.2001 Win7/64 SWX 2011
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erstellt am: 20. Jan. 2006 12:26 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Mechmichi
Zitat: Original erstellt von Mechmichi: ... Randfrage: Wer baut den möglichst kleine AC Motoren in kleinen Leistungsbereichen (Motörchen)? ...
Schau mal bei Panasonic nach. Aber wie wäre das: -Motor treibt Welle (quer zu Förderrichtung). -Welle treibt erstes Band (fest) über Riemen und zweites Band (verschiebbar) über Zahnrad (Breite=b+150) Gruß Lothar
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Mechmichi Mitglied Entwicklungsingenieur
Beiträge: 74 Registriert: 15.11.2000
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erstellt am: 20. Jan. 2006 16:13 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hi Lothar, das kapier ich nicht ganz? Das würde für 2 "normale" Förderbänder funktionieren (Wellen horizontal). Da ich aber hier klemmen muß stehen die Bänder gekippt um 90° (Wellen vetikal). dannn wären doch noch (teuere) Winkelgetriebe fällig? Eine Lösung mit einer querlaufenden Keilwelle ist mir auch schon in den Sinn gekommen. Auf dieser Keilwelle müssten dann 2 Winkelgetriebe verschoben werden. Aber ist das günstiger als 2 Motore...?? Gruß Michael
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Lothar Herrl Mitglied
Beiträge: 602 Registriert: 06.07.2001 Win7/64 SWX 2011
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erstellt am: 21. Jan. 2006 08:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Mechmichi
Hast recht, das mit dem Klemmen hatte ich schon wieder vergessen. Ob zwei Winkelgetriebe (auch geschränkte Zahnriemen würden gehen) günstiger sind als zwei geregelte Motoren musst Du selber rausfinden. Immer die gleiche Frage: Viel Mechanik, dafür Idiotensicher oder viel Elektrik, dafür (manchmal) Folgeprobleme. Gruß Lothar Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
olinka Mitglied Maschinenbauingenieur
Beiträge: 399 Registriert: 23.05.2003 SolidWorks 2006-SP5.1 Intel Xeon 5150/ 2.66 GHz 3 GB RAM NVIDIA Quadro FX 4500 Grafikkarte
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erstellt am: 21. Jan. 2006 09:04 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Mechmichi
Hallo Michael, das Problem mit dem Zahnriemen ist ja die Längenänderung des Riemens bei Verstellen. Hast Du schon mal an eine pneumatische Riemenspannung gedacht: konstant einstellbare Spannkraft bei stufenloser Längeneinstellung. Ist aber konstruktiv auch etwas aufwendiger (Linearführung, Zylinder (ggf. auch Gasdruckfeder?)). Werden beide Bänder parallel verfahren? Dann könntest Du auch zwei Winkelgetriebe mit Hohlwelle nehmen, die über eine Keil- oder Polygonwelle verbunden sind. Die Drehrichtungsumkehr kannst Du durch geschickte Getriebeauswahl realisieren. Bei kleinen Leistungen könnte man die Wellen ggf. auch gleich im Getriebe lagern - spart ein zusätzliches Lager und die Kupplung. Viele Grüße, Olaf. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |