Das hängt noch von anderen Faktoren ab.
Wie schmieren Sie Ihr Getriebe, mit Öl oder mit Fett? Darf was rauskommen oder nicht? Und häufig vergessen: Wie verhindere ich, daß was (Schmutz, Sand) reinkommt?
Radialwellendichtringe erfordern eine saubere Bearbeitung der Welle, vor allem Drehriefen können da für Ärger sorgen, bei höheren Umfangsgeschwindigkeiten kann es schon sein, daß man härten und schleifen muß.
Bei den Radialwellendichtringen gibt es materialmäßig und auch vom Aussehen her viele Typen und man muß auch auf die Einbaurichtung aufpassen. Und die dürfen nicht trocken laufen! Honda z. B. hatte oft welche, die waren innen mit einer Art Verzahnung versehen, die das Öl wieder in Richtung Getriebe schob.
Es gab auch eine Zeit vor diesen Kunststoffdingern und viele Maschinen laufen heute noch. Damals hatte man einfache Spaltdichtungen, d. h. ein Spalt von 0.2 ... 0.5mm zwischen Welle und Deckel, dichtete bei Fett schon mehr als ausreichend. Vorteil ist, daß es berührungsfrei ist und keine Leistung kostet. Dann gab es - z. B. bei älteren Dieselmotoren vor diesem Deckel Spritzringe, die das Öl abschleuderten und top funktionieren. Auch noch berührungsfrei sind sog. Labyrinthringe, also mänderförmig ineinander greifende Ringe, entweder radial oder axial, müssen aber gut rund laufen, sonst sind's Pumpen bei Öl. Gibt's auch als Bleche zu kaufen.
Dann gab es auch noch Filzringe, die man in heisses Öl tauchte, dann in eine V-förmige Nut im Gehäusedeckel drückte (auweia, meine ersten Versuche.... das ist echt ne Kunst), leben nicht ewig, aber ich hab mal welche ausgebaut, die waren in einen Motor gut 40 Jahre als Kurbelwellendichtung drin und wären sicher noch länger gelaufen.
Sicher nicht in Frage kommen die sog. Ferrofluidic-Dichtungen, das sind magnetische Flüssigkeiten, die zwischen ringförmigen Dichtlippen des Gehäuses und der Welle gehalten werden. Pro Dichtung kann man 0.2 bar Druck abdichten, braucht man also gutes Vacuum, dann 5 oder 6 hintereinander, leider sind die sehr teuer, können dafür hohe Temperaturen und Drehzahlen ab.
Das mal als kleiner Ausflug in die Dichttechnik. Daß es dichte Wälzlager gibt, ist eh klar. Auch das kann oft schon reichen.
Ohne technische Daten weiß man halt nichts.
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Wer Menschen die ganze Hoffnung für die Zukunft nimmt, muß damit rechnen, daß die dann irgenewann auch keine Kraft und Lust mehr zum Leben haben.
(murphy 7.1.06)
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