Hallo zusammen,
im Gespräch mit Kaufleuten kommt es immer wieder zu dem Punkt, wo der Kaufmann oder sein Kunde Grenzwerte, oder Toleranzen für die Datenblattwerte von Kunststoffen einfordert. Die Datenblätter weisen typischerweise nur Einzelwerte aus. Im Falle von PA auch mal trocken/konditioniert, aber auch dort nur Einzelwerte.
Die meisten vergleichen diese Datenblätter mit den gewohnten Angaben von Stahlsorten. Dort sind für z.B. E-Modul oder Zugkräfte Toleranzen oder Wertebereiche angegeben.
Die Kaufleute/Kunden argumentieren nun dass man an diesen Grenzwerten doch einen PP von einen PA oder einen PA6 von einen PA66 oder PA12 unterscheiden können müsse.
Meiner Meinung nach sind:
a) Datenblätter technische Verkaufsbroschüren mit eingrenzenden Haftungsauschschluss
b)die Kunststoffarten über die Art und Weise der chemischen Zusammensetzung und Verkettung
klassifiziert, jedoch nicht anhand von technologisch messbaren Werten. Die Basiseigenschaften des Polymers werden
durch den chemischen Aufbau bestimmt, nicht über die "Legierungsbestandteile" oder technologische Grenzwerte wie beim Stahl.
Es gibt PA6 die sehr weich und zäh sind, ebenso wie PA6 die sehr hart und spröde sind. Dennoch sind es PA6.
FRAGE:
Hat jemand eine Quellenangabe, welche solche Werte mechanischer Prüfungen mit entsprechenden Grenzwerten ausweist und diese einzelnen Kunststoffsorten zuweist? Der aktuelle Sächtling hat solche Tabellen, allerdings ohne Quellennachweis. Und unsere PA´s weichen von den dortgenannten Werten nach oben hin ab.
Kätzerische Frage: Sind es deshalb schon höherwertige Kunststoffe und keine PA´s mehr? Betrügt uns der Hersteller, weiß er nicht was er tut?
Wie seht Ihr das?
Gruß
Ralf
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Die Faulheit hat der Herr vor den Verstand gesetzt.
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