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Autor
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Thema: Faserverlauf in Metallen (4276 mal gelesen)
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Schimpfanse Mitglied Dipl.-Ing. (FH)

 Beiträge: 23 Registriert: 01.11.2007
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erstellt am: 27. Mai. 2008 15:33 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo, ich habe eine Frage, die ich bereits im Forum Umformtechnik geschrieben habe. Leider konnte dort niemand eine klärende Antwort geben. Es geht um den Faserverlauf in Massivumgeformten Bauteilen. Ich habe ein solches Teil mit Lösung nach Adler geätzt um den Faserverlauf sichtbar zu machen. Das hat alles wunderbar funktioniert, doch ich weiß nicht durch was der Faserverlauf gekennzeichnet ist. Was sind die hellen und dunklen Bereiche auf der Oberfläche (also die eigentlichen Fasern). Weiterhin habe ich festgestellt, dass dunkler erscheinende Werkstückbereiche härter sind, als helle. Durch was ist aber der Farbunterschied zu erklären? Ich bin über jede Antwort dankbar.
mfg Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ulrix Mitglied Maschinenbauingenieur
  
 Beiträge: 737 Registriert: 10.07.2007 Core 2 Duo 2,13 GHz / 2GB RAM GeForce 7900 / 256 MB Space Navigator XP Pro SP2 AIS 2010
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erstellt am: 27. Mai. 2008 22:35 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Schimpfanse
Hallo Schimpfanse, Deine Frage ist vielleicht ein bisschen sehr allgemein gestellt, man erfährt ja noch nicht einmal, um welchen Stahl es sich handelt, und in Ermangelung eines Fotos muss mann sich auch vorstellen, wie hell bzw. wie dunkel die einzelnen Teilbereiche sind. Ich rate trotzdem mal ein bisschen drauf los: Herr oder Frau Adler hat die Ätzmethode wahrscheinlich empirisch entwickelt: Probiert, "Faser-"gefüge wurde sichtbar, Aufgabe gelöst, Rezept aufgeschrieben und für die Nachwelt festgehalten - fertig. Vielleicht - aber nur vielleicht- hat dann in einem zweiten Schritt irgendjemand sich die Mühe gemacht, herauszufinden, was genau die Helligkeitsunterschiede bewirkt. In einem einfachen Metallographie-Rezeptbuch wird das vermutlich nicht stehen, aber vielleicht gib es ausführlichere Werke über Metallographie, in denen außer den Rezepten auch deren Wirkungsweise erklärt ist? (Ich selber hab' sowas nicht, bin aber auch kein Metallograph.) Übrigens: In Deinem Profil steht: "cand. ing." Was sagt denn der Lehrkörper? Ulrich
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Schimpfanse Mitglied Dipl.-Ing. (FH)

 Beiträge: 23 Registriert: 01.11.2007
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erstellt am: 28. Mai. 2008 07:55 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Guten Morgen, Also der Stahl ist ein 42CrMo4, der als gezogener Draht vorliegt und anschließend weiter umgeformt wird. Ein Bild des betrefenden Objektes darf ich leider nicht anhängen. Die Frage sollte auch eher allgemein beantwortet werden, also was der Faserverlauf ist und was das (oder irgendein) Ätzmittel genau angreift. Einen Prof. bei uns konnte ich noch nicht fragen, da ich zZ Diplomand in einem Unternehmen bin und somit nicht am Ort der Hochschule. Allerdings werde ich im Laufe des Tages eine E-Mail schreiben. Es wäre dennoch schön, wenn ich allgemeine Antworten bekäme. Vielen Dank. mfg
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BerntStein Mitglied Ingenieur
 
 Beiträge: 176 Registriert: 15.01.2007
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erstellt am: 28. Mai. 2008 17:07 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Schimpfanse
normal sind die unterschiedlichen Helligkeiten auf unterschiedliche Gefügebestandteile zurückzuführen. Also meinetwegen hell Ferrit, dunkel Martensit. Die Farbe ist abhängig vom Ätzvorgang bzw. Ätzmittel! Was für Gefügebestandteile vorliegen ist für die Erkennung des Verlaufes der Fasern ja egal...oder? Die Fasern werden ja nicht quer zueinander verlaufen sondern grob gesagt parallel. Das ist so in etwa das, was ich aus Studienzeiten noch weiß. Wir haben damals das Foto ausgedruckt, ausgeschnitten und nachgewogen welche Phase wieviel Anteil vom Gesamten macht. Schnibbelschnibbel ...das brennt sich ein hehe. Und die Apothekerin hat saudoof geschaut als ich 2 Haufen Papierschnipsel nachwiegen wollte...auf Mikrogramm genau. EDIT: durch diesen Trick mit der Anteiligkeit könnte man mit etwas Recherche herausbekommen was was ist, wenn es nicht gerade 50-50% sind. Dazu einfach den Zustand nach der Umformung ermitteln (abgeschreckt...warmausgelagert...oder was auch immer) und dann aus dem ZTU-Diagramm dieses Allerweltsstahls die Kurve abfahren. (Diagramme sind recht gut im Netz zu finden. www.doerrenberg.de z.B.?) Dann muß man nurnoch erklären warum die eine Phase mehr angegriffen wird als die andere. Ich vermute mal, dass die angegriffene dunkler ist als die "verschonte" aber da bin ich mir nicht soooo sicher. Hoffe das half! Grüssle Bernt ------------------ Mach was Du willst - aber will das richtige. [Diese Nachricht wurde von BerntStein am 28. Mai. 2008 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Doc Snyder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen

 Beiträge: 13564 Registriert: 02.04.2004 Autodesk Inventor (3D-CAD)
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erstellt am: 28. Mai. 2008 21:59 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Schimpfanse
Zitat: Original erstellt von BerntStein: Schnibbelschnibbel ...das brennt sich ein hehe. Und die Apothekerin hat saudoof geschaut als ich 2 Haufen Papierschnipsel nachwiegen wollte...auf Mikrogramm genau.
Scharf! Aber so gings anno dazumal. Man sollte sich öfter mal vor Augen führen, was für ein Luxus das ist, an jedem normalen PC einfach auf Knopfdruck ein Histogramm vom bmp bekommen zu können. ------------------ Roland www.Das-Entwicklungsbuero.de Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Wyndorps Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur

 Beiträge: 4588 Registriert: 21.07.2005
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erstellt am: 29. Mai. 2008 07:41 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Schimpfanse
Zitat: Original erstellt von Doc Snyder: [QUOTE]...was für ein Luxus das ist, an jedem normalen PC einfach auf Knopfdruck ein Histogramm vom bmp bekommen zu können.
Hallo Roland, aber wegen dieses Luxus "brennt" sich bei den Studis nichts mehr ein. Mir ist Deine Tragkonstruktion aus Papier noch sehr gut in Erinnerung. Das Gleiche als CAD-Modell wäre garantiert vergessen. ------------------ ---------------- "Ich stimme mit der Mathematik nicht überein. Ich meine, daß die Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist." (Stanislaw Jerzy Lec) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ulrix Mitglied Maschinenbauingenieur
  
 Beiträge: 737 Registriert: 10.07.2007 Core 2 Duo 2,13 GHz / 2GB RAM GeForce 7900 / 256 MB Space Navigator XP Pro SP2 AIS 2010
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erstellt am: 31. Mai. 2008 16:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Schimpfanse
Zitat: Original erstellt von BerntStein: normal sind die unterschiedlichen Helligkeiten auf unterschiedliche Gefügebestandteile zurückzuführen.
Das, Was BerntStein beschreibt, ist eine Kornflächenätzung. Es gibt außerdem Korngrenzenätzungen (Korngrenzen werden dunkel abgebildet). Ulrich Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |