| | | Die fünf häufigsten Konstruktionsfehler und wie man sie vermeidet, ein Fachartikel
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Autor
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Thema: Senkschrauben Anziehmoment (9107 mal gelesen)
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holligo Mitglied MB-Konstr.
Beiträge: 652 Registriert: 25.04.2003
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erstellt am: 08. Feb. 2010 10:29 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Guten Tag, in unserem Fall werden zur Berechnung einer Schraubenverbindung die entsprechenden Anziehmomente benötigt. Dabei werden Senkschrauben mit Innensechskant verschraubt. Meine praktische Erfahrung sagt mir, daß ich nicht einfach die Verhältnisse einer normalen Schraubenverbindung annehmen kann. Zylinderschrauben sitzen plan auf. Meine Suche nach Angaben der Schraubenhersteller liefert klägliche Ergebnisse - gerade einmal im Würth-Katalog steht etwas von 80% der normalen Anziehmomente anzusetzen. Wer kann helfen? ------------------ lg holli Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
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erstellt am: 08. Feb. 2010 11:04 <-- editieren / zitieren -->
Hallo holligo Mit Senkschrauben mit oder ohne Innensechskant habe ich schon Lehrgeld bezahlt. Ich weiß es nicht, aber ich gehe mal davon aus, daß bei Deiner Anwendung ein Platte/Blech mit gesenkten Bohrungen auf einer Unterlage mit Senkschrauben in Sackbohrungen mit Innengewinde verschraubt wird. Wenns so angedacht ist, lass es. Die geringen Maßabweichungen der Bohrungen mit Gewinde sowie der Senkbohrungen zueinander bewirken, daß Du egal welches Anzugsmoment Du angibst, keine vernünftige Vorspannung in den Schrauben erzeugst. Dazu kommt, daß der Innensechskant nicht sonderlich belastbar ist. Ich würde Durchgangsbohrungen ohne Gewinde und dann Muttern gegen geschraubt, wenn es die Gegebenheiten zulassen, immer vorziehen. Was die Anzugsmomente angeht, würde ich mich an die Empfehlungen der Schraubenhersteller halten. Hätte ich fast vergessen: dann die Muttern anziehen, is klar. Gruß 0-checker [Diese Nachricht wurde von 0-checker am 08. Feb. 2010 editiert.] [Diese Nachricht wurde von 0-checker am 08. Feb. 2010 editiert.] |
holligo Mitglied MB-Konstr.
Beiträge: 652 Registriert: 25.04.2003 - ohne CAD - zuvor Creo2 mit SUT2013
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erstellt am: 08. Feb. 2010 11:29 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
hallo 0-checker, Danke für die Infos. Gegengeschraubt werden die Senkschrauben in Schweißmuttern, die an ein Blech 4mm angeschweißt sind. Verbindend kommt hinzu, daß zuerst Alu-Guß angesenkt unter dem Kopf über einen Stahlzapfen steht bis zum Blech mit Mutter (s.Bild). EDIT: 2. Bild stimmt eher
Edit, die zweite.. Die Gegenmuttern kann ich nicht anziehen, sind in einer Bügelbrücke verankert. ------------------ lg holli [Diese Nachricht wurde von holligo am 08. Feb. 2010 editiert.] [Diese Nachricht wurde von holligo am 08. Feb. 2010 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
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erstellt am: 08. Feb. 2010 11:50 <-- editieren / zitieren -->
Hallo holligo Was in der Regel das Lösen von Verschraubungen verursacht, sind u.A. seitliche Schubbewegungen und natürlich ungenügende Vorspannung. Oft wird auch der Einfluß des Klemmlängen/Schraubendurchmesser unterschätzt. Wie ich Deiner Skizze entnehmen kann, sind die Schrauben im Verhältnis zum Durchmesser ausreichend lang. Was ich nicht erkenne ist, ob die verschraubten Teile gegen Schub gesichert sind. Unbedingt darauf achten, daß die Schweißmuttern möglichst genau und plan angeschweißt sind. Gruß 0-checker |
ulrix Mitglied Maschinenbauingenieur
Beiträge: 736 Registriert: 10.07.2007 Core 2 Duo 2,13 GHz / 2GB RAM GeForce 7900 / 256 MB Space Navigator XP Pro SP2 AIS 2010
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erstellt am: 10. Feb. 2010 15:54 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für holligo
Hallo Holli, hast Du evtl. die Möglichkeit, den gelben Zapfen zu kürzen und in dem grünen Teil eine Zylindersenkung anstelle der Kegelsenkung anzubringen? Wenn es sich um eine berechnungsrelevante Schraubverbindung handelt, würde ich unbedingt versuchen, Senkschrauben zu vermeiden. Deren Innensechskant ist schlicht und einfach zu klein. Dies ist nach meiner Vermutung auch der Grund, warum Würth dazu rät, die Senkschrauben nur mit 80% des "normalen" Drehmoments anzuziehen. Wegen des größeren Kopfdurchmessers und wegen der Reibmoment-verstärkenden Wirkung des Konus müsste man ja eigentlich eher annehmen, dass für Senkschrauben ein größeres Anzugsmoment erforderlich wäre, um die gleiche Vorspannkraft zu erzielen. Ich könnte mir evtl. vorstellen, dass Senkschrauben mit Torx-Antrieb bei hohen Drehmomenten nicht so schnell schlapp machen, aber praktische Erfahrung damit habe ich nicht. Ulrich Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
holligo Mitglied MB-Konstr.
Beiträge: 652 Registriert: 25.04.2003
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erstellt am: 11. Feb. 2010 10:35 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Ulrich, die Ausführung steht wie im Bild zu sehen fest. Eine Nachrechnung muss extern erfolgen (Flächenpressung, Lochleibung,..) und konstruktiv hatte ich keinen Einfluß. Ja selbst entworfen wäre es vielleicht anders ausgelegt, aber die Konstrukteure dort haben sich ihre Gedanken schon gemacht. Wären wir beim "Thema": "Also ich hätte das so gemacht..." Leidiges Problem - wohl fast überall anzutreffen. Danke! ------------------ lg holli Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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