| |  | SchraubTec Hamburg am 15.5.2024 - der Treff für industrielle Schraubverbindungen!, eine Pressemitteilung
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Thema: Darf man Schrauben abknacken? (3570 mal gelesen)
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tz1loe Mitglied Berechnungsingenieur

 Beiträge: 20 Registriert: 07.10.2003
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erstellt am: 25. Feb. 2009 10:54 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo ! Ich stehe zur Zeit in der Disskusion, ob man Schrauben im Betrieb durch "Abknacken" überprüfen darf oder nicht. Dagegen spricht: -es kostet Geld, -die Aussage, ob die notwendige Vorspannkraft vorhanden ist, ist äußerst zweifelhaft. -bei wiederholtem Weiterdrehen bringt man jedesmal zusätzliche Torsionsspannungen in die Schraube und schädigt die Schraube damit. -wenn die Verbindung richtig konstruiert und ausgeführt ist, löst sich eine Verbindung auch nicht, also Kontrolle überflüssig Dafür spricht: - man erhält eine Aussage, ob die Vorspannkraft fast vollständig verloren ist oder nicht. Was ist denn nun richtig? Gruss, Markus Löhr Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
maschinenbauheit Mitglied Techniker Maschinenbau Entwicklung
  
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erstellt am: 25. Feb. 2009 11:17 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für tz1loe
Weitere Gedanken: Ist es eine "harte" oder eine "weiche" Schraubverbindung? Hart: Metall / Metall Weich: Kunstoff / Kunststoff - Kunststoff / Metall Weich deswegen, da der Kunststoff unter Last = Drehmoment wegkriecht (Achtung! Zinkdruckguß kriecht ähnlich wie Kunststoff!) Montage per Hand, per Schrauber oder sogar mit überwachtem automatischen Schrauber? Kann sich die Schraubverbindung im Betrieb lösen? Wenn Nein, Pfoten weg. Man kann die Verbindung nur verschlimmbessern. Wenn Ja, dann bringe ich keine weiteren Kräfte auf die Schraube, sondern ziehe sie nur wieder auf die gewünschte Vorspannung an. Dazu brauchts ein Wartungsintervall. Fazit: kann man nicht pauschalisieren, sondern ist auf den konkreten Fall hin zu betrachten. Schon mal gesehen? Bei manchen LKWs sieht man auf den Radmuttern so komische "Pfeile" draufstecken, von denen immer 2 mit den Spitzen aufeinander ausgerichtet sind. So lange sie ausgerichtet sind, ist alles i.O. . Wenn sich aber ein Pfeil verdreht, sieht man optisch, da löst sich was. ------------------ A Journey into Darkness, a Journey into Mystery, a Journey into ProEngineer Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
tz1loe Mitglied Berechnungsingenieur

 Beiträge: 20 Registriert: 07.10.2003
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erstellt am: 25. Feb. 2009 11:33 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Sorry, ich habe das Problem nicht ganz präzise beschrieben: Wir sprechen hier von verspannten Stahlbauteilen mit Stahlschrauben, jeglicher Klemmlängen und üblicherweise manuel mit Drehmomentschlüssel angezogen. Der anderen Argumentation folgend: Wenn sich eine Schraubverbindung im Betrieb lösen kann, ist sie nicht richtig konstruiert bzw. ausgelegt, somit liegt ein Konstruktionsfehler vor. Regelmäßiges Abknacken um einen Konstruktionsfehler auszubügeln ??? Radmuttern ist in diesem Zusammenhang ein ganz blödes Beispiel. Sind die denn konstruktiv überhaupt richtig ausgeführt? Gruss, Markus Löhr Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ulrix Mitglied Maschinenbauingenieur
  
 Beiträge: 737 Registriert: 10.07.2007 Core 2 Duo 2,13 GHz / 2GB RAM GeForce 7900 / 256 MB Space Navigator XP Pro SP2 AIS 2010
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erstellt am: 25. Feb. 2009 13:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für tz1loe
Zitat: Original erstellt von tz1loe: Hallo ! Ich stehe zur Zeit in der Disskusion, ob man Schrauben im Betrieb durch "Abknacken" überprüfen darf oder nicht. Dagegen spricht: -es kostet Geld,
Vermutlich viel weniger als eine gelockerte Schraubverbindung und deren Reparatur? Zitat: [i]-die Aussage, ob die notwendige Vorspannkraft vorhanden ist, ist äußerst zweifelhaft.
Warum "äußerst zweifelhaft"? Zitat: [i]-bei wiederholtem Weiterdrehen bringt man jedesmal zusätzliche Torsionsspannungen in die Schraube und schädigt die Schraube damit.
Stimmt das denn? Wenn die Schraube noch fest genug war, wird sie doch kein bisschen weitergedreht. Wenn die Schraube aber nicht mehr fest genug war, sollte man wohl darüber nachdenken, ob man einfach nachzieht oder eine neue Schraube einsetzt? Zitat: [i]--wenn die Verbindung richtig konstruiert und ausgeführt ist, löst sich eine Verbindung auch nicht, also Kontrolle überflüssig
Wie sind denn Eure Erfahrungen? Lösen sich die Verbindungen? Wenn nicht, dann könnte man sich das Kontrollieren wohl wirklich sparen. Wenn doch, wird einem wohl nichts anderes übrig bleiben, als regelmäßig zu kontrollieren und bei der nächsten Gelegenheit ausreichend dimensionierte Verbindungen herzustellen. Übrigens geht man bei den Lkw-Radmuttern ja offenbar davon aus, dass sich die Muttern zurückdrehen könnten. Die andere Variante wäre ja, dass die Schraube im Betrieb länger wird. Was ist denn bei Euch (wenn überhaupt) der Fall? Ulrich Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Charly Setter Ehrenmitglied V.I.P. h.c.

 Beiträge: 11989 Registriert: 28.05.2002
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erstellt am: 26. Feb. 2009 23:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für tz1loe
Stahlbau ? Schraubverbindungen ? Wenn die Verbindungen korrekt ausgeführt sind (z.B. n. DaST) sollte sich da nichts tun. => "abknacken" überflüssig. Höchstens als Abschluß der Montage noch 1x als Kontrolle, aber nicht als Wartungsmaßnahme. Wird die Schraubverbindung dynamisch belastet muß Sie entsprechend ausgelegt werden. Da reichen die standartisierten Regeln dann nicht mehr. Auch dann sollte die regelmäßige Kontrolle als Wartungsmaßnahme überflüssig sein. Beispiel: Zylinderkopf- und Lagerverschraubungen im PKW-Motoren werden heute weitgehend streckgrezen gesteuert ausgelegt. Hier wäre eine Überprüfung "tödlich".  CU ------------------ Der vernünftige Mensch paßt sich der Welt an; der unvernünftige besteht auf dem Versuch, die Welt sich anzupassen. Deshalb hängt aller Fortschritt vom unvernünftigen Menschen ab. (George Bernard Shaw) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
tz1loe Mitglied Berechnungsingenieur

 Beiträge: 20 Registriert: 07.10.2003
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erstellt am: 02. Mrz. 2009 07:45 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo ! So richtig weiter bin ich immer noch nicht mit meinem Problem. Ich hab mal durchgerechnet: es gibt Konstellationen von Reibwerten und Spannungszuständen in der Schraube, wo die Spannung bei jedem Nachziehen mit dem gleichen Moment größer wird, was vielleicht auch zum Versagen dieser Verbindung führen könnte. Das passiert, wenn durch das Nachziehdrehmoment die Haftreibung am Kopf überwunden wird, im Gewinde aber nicht. Deshalb auf keinen Fall abknacken??? Seht ihr das auch so? Gruss, Markus Löhr Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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