Wenn Sie es "kurz" wollen, das macht man mit dem 3d-Job.
Laden Sie das Teil ins CAD, rufen Sie Solidcam auf und dort Fräsen. Sie kommen dann in den ersten Dialog, in dem Sie das Teil definieren.
Sie müssen den Nullpunkt festlegen, beim manuellen Programmieren würde man diesen ins Zentrum des runden Teils legen, beim CAM ist das ziemlich egal, man muß nur dafür sorgen, daß er danach an der Maschine auch wieder dort ist, wo man ihn festgelegt hat, wenn Sie sich also Formbacken machen, können Sie ihn auch an deren Ecke legen.
Wenn Sie den Teildefinitionsdialog und den Nullpunktdialog hinter sich haben, kopiert sich Solidcam Ihr Teil, wenn Sie hier eine Fehlermeldung bekommen, liegt das meist daran, daß Sie mehr als ein SWX
-Fenster offen haben.
Nun rufen Sie den 3d-Job bzw. 3d-Modellbearbeitung auf, dieser kann ziemlich viel, so daß man anfangs wirklich nicht weiß, wo man anfangen soll, arbeiten Sie sich einfach durch die Dialogboxen der Reihe nach durch, heute sind es ja mehrere mit Reitern, bei meiner alten Version ist alles noch in einem großen Feld.
Zuerst das Teil wählen, haben Sie ja als Fertigmodell im Teildialog ganz zu Anfang festgelegt. Dann das Werkzeug, ich habe hier einen 3mm-Halbkugelfräser benutzt, den muß man sich ggf. anlegen, hier machen Sie sich später einen Katalog, aus dem Sie die Werkzeuge nur noch (mitstamt Schnittdaten) abrufen.
Der 3d-Job kennt ein Schruppen, hier trägt man grob viel Material ab mit einem großen Werkzeug, meist in Z runter und dann Kontur abfahren, dann das Grobschlichten, kleineres Werkzeug, das die Vorarbeit für den letzten Schlichtschnitt macht und zuletzt – nur den Job habe ich hier simulieren lassen – macht man den Schlichtschnitt, hier haben Sie die meisten sog. Strategieen, wie Solidcam den Fräser führen soll. Das hier ist das sog. lineare Kreuzschlichten. Auch hier braucht es praktische Erfahrung, welche Strategie brauchbare Oberflächen oder auch Bearbeitungszeiten bringt.
Bedeutsam ist die Festlegung der Z-Ebenen, zwischen welchen Solidcam überhaupt arbeiten darf und der sog. Arbeitsbereich, hier habe ich die Hohlkugel gewählt, in der Praxis würde man allerdings ein wenig drüber hinausfahren.
Das heisst im Klartext, daß Sie sich jetzt fleissig in der Hilfe umsehen sollten, welche Option was bewirkt, es sind aus meiner Sicht viele Optionen, die anfangs mehr verwirren als nutzen.
Solidcam rechnet übrigens auf dem sog. Facettenmodell, legt also über Ihr Teil ein Polygonnetz und rechnet auf dem, das ist die sog. Facettierungstoleranz, die Ihnen mehrfach begegnet, das erste Mal im Teildatendialog. Stellen Sie normalerweise nicht gröber als 0.01mm, wenn's die Rechenzeit noch hergibt, dann auf 0.001mm. Die Serieneinstellung von 0.1mm kann man allenfalls nur für Sandguß verwenden.
Wenn Sie damit nicht klarkommen (durchaus wahrscheinlich), machen wir es ausführlich, wobei ich eine ältere Version habe, dann müssen Sie sich evtl. 1-2 Tage gedulden.
Man kann auch mit 3 Achsen sehr weit kommen, ich hab auch nicht mehr.
Bevor Sie aber viel Zeit investieren, schauen Sie bitte auch ein wenig auf die Kosten, liegen die noch in Ihrem Rahmen?
Solidcam selbst ist schon ein wenig älter, man merkt es beim Arbeiten, manche Sachen sind gewöhnungsbedürftig.
Im Vorfeld sollten Sie klären, in welchen Formaten Sie Ihre Daten bekommen, erstklassig ist das native CAD-Format, wenn der Konstruktuer mit Solidworks arbeitet, sollten Sie darauf aufsetzen. Sog. Neutralformate (SAT, STEP) sind die zweitbeste Wahl.
Wenn noch nicht geschehen, müssen Sie sich ins CAD gut einarbeiten, man lebt davon, vor allem die Bereiche Skizzieren, Modellieren und Zusammenbauen. Sie werden häufiger in die Situation kommen, wo Sie Geometrien "ausheilen" müssen, weil z. B. Bohrungen ungünstig reinkommen oder sich auch mal Skizzen machen, um gezielt mit Messerköpfen zwischen den Spannschrauben herumzukurven.
Mit Solidcam können Sie im Postprozessor fehlende Zyklen weitgehend nachbilden, diese Anpassung können Sie sich von Solidcam machen lassen, langfristig sollten Sie sich das aber ansehen. Ebenso müssen Sie das Programm vom PC in die Maschine bekommen, dazu gibt es aber Programme. Wenn Sie viel 3d machen, werden die Programme lang, die meisten Steuerungen können dann den sog. Nachladebetrieb oder DNC-Betrieb, die Steuerung zieht dann die Daten schrittweise vom PC, so daß der Steuerungsspeicher kein Hindernis mehr darstellt.
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