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Thema: Freestyle vs. Generative Shape Design (7521 mal gelesen)
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Junkie79 Mitglied Student
 Beiträge: 4 Registriert: 01.02.2005
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erstellt am: 01. Feb. 2005 16:41 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo liebe CAD.DE Forumsmitglieder! Bin Student an der TU-Darmstadt und habe bezügl. einer Studienarbeit zur Freiformflächenmodellierung mit CATIA V5 folgende Frage: Wie ist denn die standardmäßige Arbeitsweise bzw. Methodik bei der Flächenmodellierung in CATIA? Wird ausschließlich die GSD bzw. die Freestyle Workbench genutzt? Wo liegen die Vor- und Nachteile der jeweiligen Workbenches? Mir stellen sich diese Fragen, da ich gerade versuche ein Bauteil lediglich mit den Funktionen der Freestyle-Workbench aufzubauen (also über Modifikation der Kontrollpunkte von Freiformkurven und -flächen) und ich da schnell an die Grenzen der Freestyle Workbench stoße. Funktionen wie Trimmen, Zerlegen, Verrunden oder einfache Referenzelemente wie Punkt und Ebene stehen ja nur in der GSD-Workbench zur Verfügung. Ich erwische mich ständig dabei, dass ich viele der Probleme die sich beim Modellieren in der Freestyle Workbench auftun in der GSD-Workbench löse. Daher meine Frage: Ist ein ausschließliches Arbeiten in der Freestyle Workbench überhaupt möglich? Oder wird immer auch die GSD mit angewandt? Wozu genau werden die Funktionen der FSS genutzt? Nur zur Bearbeitung von bestehenden Flächen, also z.B. bei Nachbearbeitung von Importflächen, eingescannten 3D-Modellen etc.? Eine kurze Antwort von euch erfahrenen CATIA-Flächen-Anwendern würde mir sehr weiterhelfen! Vielen Dank schonmal im Voraus!
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zizorro Mitglied Dipl.-Ing. (FH)
 
 Beiträge: 468 Registriert: 21.02.2002
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erstellt am: 01. Feb. 2005 16:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Junkie79
Hallo Junkie79, m.E. ist deine Denkweise falsch: Ich denke FSS greift da, wo GSD an seine Grenzen stößt und nicht umgekehrt. GSD dient zur Erzeugung parametrischer Flächen, die weitgehend aus Regelgeometrie bestehen. Natürlich haben Funktionen wie Multisection surface, Fill, Blend, etc. auch Freiformcharakter, sie sind jedoch dennoch geometrisch eindeutig definiert. Um diese Regelgeo entsprechend anzupassen, sind Funktionen, wie Trim, Split, etc. gedacht. Nun sind z.B. im Geometrie-Außenhautbereich häufig Flächen zu modellieren, die über diese Regelgeometrie hinausgehen. D.h. diese Flächen sind echte Freiformflächen. Hier macht es Sinn, die Form der Flächen durch Zupfen der Kontrollpunkte je nach Wunsch anzupassen. In der Praxis werden FSS-Flächen (Außenhautgeometrie) meist ohne Assoziativität erzeugt. Das geht deutlich schneller und macht zumindest in diesem Bereich mehr Sinn. Es erfordert viel Erfahrung, saubere und glatte Freiformflächen zu modellieren. Wären sie assoziativ, könnten bei Änderungen unvorhergesehene Veränderungen an angrenzenden Flächen mit Einußen bei der Qualität auftreten. Teilweise wird in der Praxis jedoch auch zwischen beiden Modulen hin- und hergeswitcht. Es kann also durchaus mal nötig sein, Freiformflächen an Regelgeometrie zu trimmen, etc. Dann wechsel ich halt kurz ins GSD (in der Regel mit Schalter "Create Datum" aktiviert", d.h. ohne Assoziativität). Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen. Gruß, zizo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Junkie79 Mitglied Student
 Beiträge: 4 Registriert: 01.02.2005
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erstellt am: 02. Feb. 2005 10:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Vielen Dank für die schnelle Antwort zizorro! Das hilft mir schon sehr viel weiter. Wie du siehst, stehe ich noch ganz am Anfang bei der Einarbeitung in die Freiformflächenmodellierung. Zum Erlernen der GSD-Funktionen habe ich sehr viel Lehrmaterial finden können (beispielsweise das Buch "Konstruieren mit CATIA" V5 von Braß, oder die Internetseiten der FH-Heilbronn www.websites-factory.de/catia ). Jedoch sieht es da bei der Modellierung mit der FSS ganz anders aus. Eventuell liegt es wirklich daran, dass es sehr viel Erfahrung bedarf saubere und glatte Freiformflächen in der FSS zu modellieren. Habe zur FSS leider fast gar kein Material finden können. Deshalb meine Frage, bzw. Bitte: Kennst du Quellen (Bücher, Internet, etc.) wo man sich das Modellieren von Freiformflächen in der FSS aneignen kann? Ich denke, dass hier jede Hilfestellung auch anderen CATIA-Mitgliedern zugunsten kommen würde, da basierend auf meinen Ergebnissen später einmal frei zugängliche Schulungsunterlagen zur Freiformflächenmodellierung auf den Seiten der TU-Damstadt veröffentlicht werden sollen! Also, vielen Dank nochmals! Gruß Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
zizorro Mitglied Dipl.-Ing. (FH)
 
 Beiträge: 468 Registriert: 21.02.2002
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erstellt am: 02. Feb. 2005 12:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Junkie79
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Junkie79 Mitglied Student
 Beiträge: 4 Registriert: 01.02.2005
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erstellt am: 02. Feb. 2005 15:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo zizorro! Stimmt, diese Unterlagen hab ich auch schon einmal gefunden gehabt. Darin wird zwar auch die Vorgehensweise mit der FSS-Workbench beschrieben, nur leider bin ich damit nicht sehr weit gekommen. Aber Vielen Dank nochmals! Gruß Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Arni.oz Mitglied Konstrukteur
 
 Beiträge: 117 Registriert: 01.09.2004 V5R14
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erstellt am: 03. Feb. 2005 19:24 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Junkie79
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PWegener Mitglied Dipl.-Ing

 Beiträge: 47 Registriert: 01.03.2004
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erstellt am: 04. Feb. 2005 15:10 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Junkie79
Guten Tag, Wie sieht denn das eigentlich mit der Flächenqualität der GSD Flächen aus ? Wenn ich zum Beispiel zwei Splines aus drei Kontrollpunkten über den Sketcher erzeuge, das Ganze noch mal mit zwei Splines im Rechten Winkel dazu, und damit einen Loft aufziehe, ist dieser qualitativ unterschiedlich zu einer FSS Fläche ? Patrick Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
CAD LEMHOEFER Mitglied CAD-Trainer / Berater / Systemadministrator
 
 Beiträge: 234 Registriert: 16.02.2002
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erstellt am: 04. Feb. 2005 15:26 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Junkie79
Hallo, das kommt darauf an, was man unter Qualität versteht. Beide Workbenches benutzen unterschiedliche Ansätze bzgl. der Mathematik und zielen auch auf völlig unterschiedliche Ziele bzgl. des Aussehens der Fläche. GSD ist für Body in White bzw. Technische Flächen, bei denen es mehr um Funktion als um Aussehen geht. FSS ist für Styling oder Class-A bzw. Designflächen gedacht, bei denen es mehr um das Aussehen als um das Einhalten geometrischer Randbedingungen geht. Die Genauigkeit mit denen die Randbedingungen eingehalten werden sind bei GSD 0,001mm bei FSS (wenn ich richtig informiert bin) 0,1mm zumindest aber wesentlich ungenauer. Daraus begründet sich auch die wesentlich höhere Zahl an Patches (Segmenten) bei GSD. Dafür habe ich im GSD schwierigkeiten Krümmungsstetig zu konstruieren, wären dies im FSS normalerweise relativ leicht zu erreichen ist. Eine GSD Fläche wird von CATIA entsprechend der Randbedingungen aufgebaut und ich kann ihre optische Wirkung (ihre Anmut) nur mit FSS ändern. Es ist ziemlich unsinnig eine einzelne Fläche vergleichen zu wollen. Es geht viel mehr um einen ganzen Flächenverband. Noch was zu Schulungsunterlagen zu FSS. wie die Funktionen funzen, findet man in der Online-Doku. Wie man damit Superflächen macht ist reine Erfahrungssache, die man sich mühselig mit vielen Fehlversuchen erarbeitet - und die läßt man sich bezahlen.
Gruß Michael
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Catrin Ehrenmitglied Ingenieurin Maschinenbau/Informatik
    
 Beiträge: 1928 Registriert: 12.12.2000 HP ZBook 15 Windows 7 / V5R24
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erstellt am: 04. Feb. 2005 17:04 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Junkie79
Hallo Patrick, die Flaechenqualitaet der beiden Flaechen wird sich nicht gross unterscheiden, da die Art und Weise der Erzeugung erst mal gleich ist. Aber, wenn Du die Verbindung zu den Nachbarflaechen explizit analysierst bzw. in die Flaechenerzeugung mit einbeziehst, kann es durchaus Unterschiede geben. ABER: GSD ist zur Modellierung von PARAMETRISCHEN Flaechen gedacht - heisst: ich kann Flaechen erzeugen und aendern- anpassen an sich aendernde Gegebeneheiten. FSS ist zur Erzeugung von Designflaechen OHNE Parameter. Aenderungen sind nur ueber die Polynome moeglich, die Parameter (Kurven etc) werden dazu nicht mehr herangezogen. Das heisst, ist die Aenderung notwendig, schmeisse ich die alte Flaeche weg und mach sie neu. Deshalb ist meine Richtlinie fuer Flaechenkonstruktionen: * Designflaechen, die als Vorgabe fungieren: FSS (sehen schoen aus und stehen zeitig fest, werden SELTEN geaendert) * Konstruktions-/Anbauflaechen, die OFT geaendert werden mit GSD Gruss Catrin ------------------ CATIS GmbH 38444 Wolfsburg catrin.eger@catis.de www.catis.de [Diese Nachricht wurde von Catrin am 04. Feb. 2005 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Junkie79 Mitglied Student
 Beiträge: 4 Registriert: 01.02.2005
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erstellt am: 07. Feb. 2005 10:23 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo, Vielen Danke an alle für die Beiträge! Hat mir sehr weitergeholfen in meinem Verständnis bzw. Abgrenzung von FSS und GSD. Dass die Anwendung der FSS-Workbench tatsächlich sehr viel Erfahrung bedarf habe ich nach viel Rumprobieren mittlerweile feststellen können. Und dass man sich diese Erfahrung bezahlen lässt leuchtet mir natürlich ein.  Mal abwarten, was das neue Buch von Braß zu diesem Thema hergibt... Viele Grüße, Junkie79
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