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Hallo zusammen,

ich habe circa zehn Jahre bei einem Automobilzulieferer (Blechteile) gearbeitet, dabei aber wenig am CAD gearbeitet und wenn, dann nur im Generative Shape Design.

In meiner Freizeit baue und entwickle ich gerne neue Dinge und drucke diese anschließend aus, deswegen habe ich mich langsam an Part Design und Assembly Design rangetastet. Letztes Jahr habe ich noch Einzelteile ohne Bezug zueinander konstruiert und diese mittels Constraints zusammengefügt. Änderte ich ein Bauteil, hat dies mehrere Änderungen in verschiedenen anderen Parts nach sich gezogen, das war sehr aufwändig. Drum versuche ich gerade meine Fähigkeiten in Richtung abhängiges Konstruieren zu verbessern. Leider drehe ich mich da gerade etwas im Kreis.

Hier mal ein ein Beispiel: zu sehen ist eine Grundplatte mit Welle, verschiedenen Muttern und eine Halterung in Form eines Schwalbenschwanzes. Die Grundplatte ist als constraint "FIX" und liegt im Nullpunkt-KOS der Assembly.

Beispiel 1)
Ein Lager (nicht dargestellt) soll auf die Welle aufgesteckt werden. Dazu habe ich den Kreis, auf dem die im Bild ersichtliche Welle basiert, veröffentlicht und in das Part "Lager" als externe Referenz eingefügt. Leider hat das nur schlecht funktioniert, denn sobald ich das neue Bauteil im Raum gedreht habe (um es z.B. mittels Constraints auszurichten), wurde das Bauteil rot. Klar, ich habe das Bauteil-KOS und alles, was darauf basiert, rotiert, wohingegen der Kreis als externe Referenz weiterhin "stillsteht", sich in der Lage relativ zum Bauteil-KOS geändert hat. Ein Update war nicht mehr möglich, da es alles zerschossen hat, somit war keine richtige Ausrichtung mehr möglich, somit wiederum kein Update ... etc

Beispiel 2)
Nachdem mich das massiv genervt hat, habe ich erkannt, dass die Veröffentlichung, also der Kreis, ein Vektor ist, d.h. er hat einen Durchmesser UND eine Lage. Die Lage hat mir aber das in 1) gezeigte Problem beschert. Somit habe ich nur den Kreisdurchmesser der Welle als Parameter veröffentlicht und diesen als externe Referenz für einen neuen Kreis im Part "Lager" eingefügt. Jetzt konnte ich das Bauteil im Raum drehen und immer ausrichten, eine Veränderung des Wellendurchmessers hatte eine automatische Anpassung des Lagers zufolge. Super, ich war glücklich!

Beispiel 3)
Jetzt zum Problem: der gezeigte Schwalbenschwanz soll in eine Aufnahmeplatte eingehängt werden. Dazu benötigt die Aufnahmeplatte eine Aussparung mit derselben Geometrie. Das Profil sieht man im Bild als weiße Linie. Leider ist dieses Profil keine rein parametrische Größe mehr, so dass ich nicht wie in Beispiel 2) vorgehen kann.

Und jetzt frage ich mich: wie konstruiert man denn "richtig" parametrisch? Wie übertrage ich dieses Schwalbenschwanzprofil derart in ein neues Part (Aufnahmeplatte) um damit eine Tasche zu erzeugen, dieses Part anschließend in die Assembly einzufügen und mittels Constraints auszurichten? Oder gibt es eine ganz andere Vorgehensweise, die ich aktuell gar nicht sehe?

Vielen Dank für eure Antworten!

[Diese Nachricht wurde von Berioldir am 03. Aug. 2024 editiert.]

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Hallo,

Das, was Du Dir grundsaetzlich anschauen solltest, ist das Prinzip eines Skelettmodells.
Dort wuerdest Du alle Ebenen anlegen sowie die Achsen der Bohrungen, Skizzen die fuer mehrere Bauteile verwendet werden usw.
Dort wird dann alles, was in mehreren Bauteilen gebraucht wird, gepublished.

Die Bohrungsachsen werden z. B. im Part 'Platte' importiert und zu diesen Achsen werden die Bohrungen ausgerichtet.
Desweiteren definierst Du mit Hilfe dieser Achsen und der Plane 'Oberseite' (oder wie auch immer) Koordinatensysteme, ueber die dann die Schrauben mit einem einzigen Constraint positioniert werden koennen (Coincidence).

Die andere Sache, die Du Dir dringend anschauen solltest, ist die Sache mit CCP und Import/Kontext Links.
Es wird in der Praxis sehr viel mit Import/Kontext herumgewurschtelt, und zwar IMHO weil die Leute nicht durchblicken.
Dieser Linktyp entsteht, wenn man das 'Paste Special as Result with Link' direkt im Assembly-Fenster erzeugt (die Leute tun aus Faulheit / Unwissenheit genau das). Soll es ein CCP-Link werden, dann muss das Part ggf. erst separat 'Open in New Window' geoeffnet werden, dann muss man in dieses Fenster wechseln, und dort dann 'Paste Special as Result with Link' ausfuehren.

Wenn Du Dich in diese beiden Sachen mal reingearbeitet hast, dann weisst Du mehr 

LG ... Wolfi 

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NX neun minus CATIA fuenf ergibt Hartz IV 

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Hallo Wolfi,

vielen Dank für deine Antwort   
Manchmal braucht es nur das richtige Stichwort (Skelettmodell) und schon tauchen ganz viele hilfreiche Forenbeiträge auf!

Kurz zu deinem Beispiel mit den Schrauben:
Wenn die Schrauben exakt auf der Plane 'Oberseite' positioniert werden sollen, ist mir deine Beschreibung klar. Aber oft kommt ja noch eine Unterlegscheibe darunter, oder man versenkt die Schraube in einer Senkbohrung. Im Falle der Unterlegscheibe lande ich dann ja doch wieder bei einer 'contact constraint' (also Unterlegscheibe hat Kontakt auf Plane 'Oberseite' und der Schraubenkopf wiederum Kontakt auf die Unterlegscheibe). Im Falle der Senkbohrung müsste ich dann eine weitere Ebene für die Senkungstiefe definieren und die Schrauben darauf positionieren, jedoch kann man die Senkungstiefe in der Bohrungsfunktion gar nicht referenzieren 

Zum Thema CCP lese ich mich noch ein!

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Ja das dachte ich mir schon, das Stichwort 'Skelettmodell' fuehrt weiter.

OK zu der Beilagscheiben-Geschichte.
Eine Option waere eine Unterbaugruppe 'Schraube mit Beilagscheibe', und dann diese verbauen.
Die andere ist tatsaechlich zwei Achsensysteme im Skelettmodell - eins fuer die Scheibe Null auf Null, und das fuer die Schraube dann eben um Scheibendicke versetzt.

Wenn Du Probleme hast mit der Senkbohrung, dann wuerde ich nicht die Bohrungsfunktion nutzen, sondern zwei Abzugskoerper machen, und zwar aus Flaechen: Einmal Sweep - Circle - Radius (Bohrung) um die Bohrungsachse, und dann nochmal einen genau solchen mit dem Senkungsradius, nur diesen dann eben begrenzt mit der Ebene Senkungstiefe.
Der Schnittpunkt von Bohrungsachse und Ebene Senkungstiefe wird dann der Origin fuer das Koordinatensystem zur Positionierung der versenkten Schraube.
Sollte die eigentliche Bohrung ein Gewinde bekommen, kein Problem, das kannst Du auf den ersten Abzugskoerper aufbringen (Funktion Thread / Tap).
Es mag manchmal mit Flaechen mehr Arbeit sein, aber Du hast auch weit mehr Optionen und bessere Kontrolle. Da Du schon GSD gemacht hast, bist Du damit sicher auch vertraut.

LG ... Wolfi 

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