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| KISTERS 3DViewStation: Mit Modellbasiertem Design zum Modellbasierten Unternehmen , eine Pressemitteilung
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Autor
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Thema: Konstruieren einer Flugzeugkabinenhaube (3233 mal gelesen)
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CADanielCAT Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 8 Registriert: 09.03.2011
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erstellt am: 10. Mrz. 2011 22:20 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hi, ich bin grade dabei für ein Ul-Flugzeug eine Kabinenhaube zu konstruieren. Da das Flugzeug von Hand gebaut wurde (die Negativ-Form) sind die Maße nicht genau, von daher haben wir die Maße mit Hilfe eines Scanners eingelesen. So mein eigentliches Problem ist es das ich aus dem Maschinen und Anlagenbau komme und garnichts mit Flächen usw. zu tun habe.Habe schon etwas versucht und eine Spline (besser gesagt 4) um die Wolke gelegt und eine Netzfläche erstellt. Die Fläche ist natürlich so genau und hat Macken durch die 4 Splines (habe ein Foto im Anhang gepackt). Wie bekomme ich eine schöne Fläche hin, woraus man einen Körper erstellen kann? Hat jemand einen Rat oder kann mir helfen (CATIAV5R16)? Danke. Daniel Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Vespafahrer Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 810 Registriert: 12.02.2007 ____________________ Dell Precision M6800 Win 10 Pro 1903 NVIDIA Quadro K3100M Intel® Core™i7 CPU 4930MX @ 3GHz 3.2GHz, 32 GB RAM ____________ CATIA V5R19-28 SolidWorks 2018 SP5
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erstellt am: 11. Mrz. 2011 19:39 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für CADanielCAT
Servus, das sieht für mich aus als ob Du die Splines an alle Punkte gehängt hast. Ein Spline wird um so sauberer je weniger Punkte verwendet werden. Je mehr Punkte Du verwendest desto mehr fängt der Spline an zu "schwingen". Darum verwende nur so wenig Punkte wie möglich. Da es sich hier um eine Freiformfläche handelt kannst Du dich an das Ergebnis auch annähern. Außerdem brauchst Du nur eine Hälfte zu erstellen und kannst die andere Seite Spiegeln. Hier gilt ganz klar die Regel: Je weniger Punkte ein Spline hat desto besser das Ergebnis! Gruß Daniel Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
CADanielCAT Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 8 Registriert: 09.03.2011
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erstellt am: 11. Mrz. 2011 19:56 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hi, Danke. ja spiegeln wäre eigentlich gut, doch ist die Kontur nicht symetrisch, es soll die genaue Kontur (oder auch Form) gefräst werden ansonsten würde sie leider nicht passen. Werde es aber mal versuchen und nehme jeden 2 Punkt(also 800 Punkte ), und werde mehr Splines verwenden. Kann man das nicht irgendwie so machen das die Fläche wirklich keine Kanten hat sondern nur so geschwungen wie die Kontur, aber die Kante genau die Form der Punkte Wolke hat?! Ach das ist echt schwer zu erklären. Gruß Daniel Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
thomasacro Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur Anwendungsberater
Beiträge: 3724 Registriert: 12.05.2004 V4 V5 2016 - 2020 V6 2016x -2019x
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erstellt am: 11. Mrz. 2011 21:25 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für CADanielCAT
Hi Daniel(s) Der Vespafahrer hat recht. was Du da treibst ist sehr verwegen und wird dich nicht ans Ziel bringen. Auch wenn du so viele Punkte hast: Bist du dir sicher, dass diese Punkte alle korrekt sind? gat dein 3D- Messgerät nicht auch eine Messungenauigkeit? Erzeuge die zuerst aus deinen Messpunkten "glatte" Ausgleichssplines. Dazu solltest du diese analysieren. du solltest auch unbedinft die Anschlussflächen des Rumpfes kennen, sonst kannst du mit der Haube keinen tangenten- oder krümmungsstetigen (besser) Übergang erzeugen. ------------------ gruß, Tom Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Thomas Harmening Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Arbeiter ツ
Beiträge: 2897 Registriert: 06.07.2001 NX12
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erstellt am: 11. Mrz. 2011 22:42 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für CADanielCAT
Ich würde versuchen aus der Punktewolke direkt und ohne den Mist mit den Splines versuchen die Basisflächen zu erzeugen, anschliessend eine Skizze für den Beschnitt -Extrude und Split. @Vespafahrer, es gibt die Möglichkeit aus der Punktewolke, oder Teilbereichen davon, direkt die Flächen zu erzeugen. [Diese Nachricht wurde von Thomas Harmening am 13. Mrz. 2011 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Vespafahrer Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 810 Registriert: 12.02.2007 ____________________ Dell Precision M6800 Win 10 Pro 1903 NVIDIA Quadro K3100M Intel® Core™i7 CPU 4930MX @ 3GHz 3.2GHz, 32 GB RAM ____________ CATIA V5R19-28 SolidWorks 2018 SP5
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erstellt am: 12. Mrz. 2011 17:46 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für CADanielCAT
Servus, Zitat: Original erstellt von CADanielCAT: ...ja spiegeln wäre eigentlich gut, doch ist die Kontur nicht symetrisch, es soll die genaue Kontur (oder auch Form) gefräst werden ansonsten würde sie leider nicht passen....
ich bin zwar kein Flugzeugbauer, aber sind Flugzeuge im allgemeinen nicht symmetrisch?? Zumindest die, die ich bisher gesehen habe waren es. Wenn das eh ne Handgedengelte Form ist kommt es ja auf ein paar Abweichungen zu dem Scan eh nicht an! Außerdem hat dein Scanner auch Abweichungen, wie Du ja unschwer an deinem Ergebnis sehen kannst! @ Thomas H.: Das verstehe ich nicht ganz. So wie ich das verstanden habe ist das keine Regelgeometrie. Also bleibt doch nichts anderes als Splines übrig, oder nicht? Lerne gerne dazu! Gruß Daniel Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
moppesle Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur
Beiträge: 3425 Registriert: 28.05.2009 CATIA V5 R19 SP9 WIN 7 64bit
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erstellt am: 13. Mrz. 2011 19:26 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für CADanielCAT
Hallo Vespafahrer, Zitat: Also bleibt doch nichts anderes als Splines übrig, oder nicht? Lerne gerne dazu!
Das liegt ganz im Auge des betrachters wenn mann sich einzelne Bereiche betrachtet. Mann sollte auch im Sinne der Fertigung beachten, das mann Regelgeometrien verwendet. Die Fertigung wird bei der Konstruktion viel zu oft vernachlässigt. In der Produktentwiklung ist es besonders wichtig von Anfang an (wenn möglich) mit Regelgeometrien zu arbeiten. In diesem Fall ist dies ohne Probleme machbar.
Stell dir z.B. einfach mal den Beschnitt eines Blechteils vor. Das Schnittmesser wird gefräst oder Draterodiert. Hier sind die Fertigungsmaschinen auf regelgeometrien angewiesen. Anderfalls kann die Maschine nicht die Schnittkontur abarbeiten.
Deshalb sollte der Beschnitt aus Kreisen- und Liniengeometrien, die tangentenstetige Übergänge haben, bestehen. Nur ein Beispiel. Insbesondere wenn es in die Funktionsgeometrien von Bauteile geht solte mann Regelgeos verwenden. Hier gilt: Vereinfacht anfangen zu Konstruieren, denn komplex wirds von alleine. Wichtig ist auch wie du schon gesagt hast die Geometrien aus so wenig wie möglichen Punkten zu erstellen. CADanielCAT: Ich würde deine Haube aus mehreren Flächensegmenten erzeugen. Hab mal versucht das Ganze grob aufzuziehen. Die Hauptfläche(Blau)verlängert darstellen. Den Wulst nehme an zum Fenster hin(grün.)Und ganz wichtig die seitlichen Begrenzungen (gelb) zu dem Rumpf zum Schluß beschneiden.Die Geometrie hierzu würde ich auf einer ausgedrehten Plane auf die du die Punkte von deinem Scann projezieren und mit den besagten Regelgeometrien aufbauen und extrudieren tust. Gruß Uwe
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CADanielCAT Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 8 Registriert: 09.03.2011
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erstellt am: 13. Mrz. 2011 21:07 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hi, danke für die hilfreichen Antworten. moppesle: "Vereinfacht anfangen zu Konstruieren, denn komplex wirds von alleine" werde es so versuchen und wesentlich weniger Punkte nehmen. Ein Flugzeug ist natürlich symetrisch wenn man ein Flugzeug betrachtet. Die Form wird im Ul-Flugzeugbau meist von Hand gefertigt (Gerippe aus Holz, Freiraum zwischen Spannten befüllt und lackiert, dann mit GFK benetzt und daraus dann die Negativ Form erstellt) somit ergeben sich im mm Bereich Abweichungen in der Symetrie. danke Daniel Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Thomas Harmening Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Arbeiter ツ
Beiträge: 2897 Registriert: 06.07.2001 NX12
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erstellt am: 13. Mrz. 2011 21:46 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für CADanielCAT
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CADanielCAT Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 8 Registriert: 09.03.2011
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erstellt am: 13. Mrz. 2011 22:33 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hi Thomas, habe es schon wieder versucht mit weniger Punkten, doch es funktioniert noch nicht . Habe die Erlaubnis die Daten hochzuladen. Der Radius der Haube beträgt R3235 (im Grafik zu sehen). Danke Daniel Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Frau-PROE Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Trän-Närrin
Beiträge: 2785 Registriert: 01.07.2009 Privat: DELL Vostro 1710 WinXP-Pro Wildfire4 M020 SE CoCreate PE 2.0 Dienstlich: NIX Arbeitslos und Spaß dabei!
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erstellt am: 14. Mrz. 2011 00:54 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für CADanielCAT
Hallo Daniel, die Punktewolke enthält ja leider nur die Außenberandung! Besser wären einige (wenige) Messpunkte auf der Oberfläche der Haube gewesen, aus denen Du dann die Stützkurven erstellen könntest. Aber da es ja sogar Maße gibt, wie ich dem angehängten JPG entnehme, kannst Du Dir die ganze Aktion auch sparen und die Kanzel gleich "Maßhaltig" konstruieren. Die Punktewolke taugt allenfalls dazu, die Berandung der Fläche dar zu stellen. Also meinetwegen die fertige Fläche daran zu trimmen, mehr nicht! Mein Vorschlag wäre, einfach noch ein paar Punkte auf der Haube zu messen und daraus dann Kurven (entweder Splines, oder R3235-Radien) zu erstellen um die Drahtgeometrie zu erhalten. Start- und Enpunkt dieser Kurven kannst Du aus der bisherigen Punktewolke verwenden. Daraus erzeugst Du dann die jeweiligen Flächen. Ich hab' mal symbolisch angehängt, was ich meine. Liebe Grüße, Nina
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Thomas Harmening Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Arbeiter ツ
Beiträge: 2897 Registriert: 06.07.2001 NX12
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erstellt am: 14. Mrz. 2011 01:06 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für CADanielCAT
Tja, nun habe ich gedacht, das die Punktewolke auch die Flächenpunkte enthält - so ist es natürlich nix mit Flächen direkt aus der Mesh In deinem Falle würde ich die Funktion Fläche aus Mehrfachschnitten nehmen. Die Splines habe ich mal in 2 Skizzen (hinten und vorne) gemacht. auf Skizze Y0 den Radius 3235, den hinten und vorne verlängert -hier als Ausgabeelement und dann als Translationsfläche erstellt. Fläche mit Mehrfachschnitten: Skizze vorn und hinten, dazu die Translationsflächen als Tangenteninformation (Übergang in Rumpf hinten, bzw. vorne) hinzunehmen, Führungselement ist Skizze Y0 mit dem Radius R3235. eine Skizze für den Beschnitt erstellen und das vorausgegangene Ergebnis damit beschneiden, Spiegeln und Joinen, Fertig? In wieweit Abweichungen erlaubt sind, das musst du entscheiden und bei Bedarf optimieren, eventuell ein 2tes Führungselement hinzunehmen. die Abtastpunkte (grosse Abweichung zwischen Li und Re)stimmen nicht mit den Werten aus der Graphik überein. V5-R16-Haube
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CADanielCAT Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 8 Registriert: 09.03.2011
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erstellt am: 14. Mrz. 2011 19:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hi, danke für die guten Tipps oder auch die sehr gute Haube (danke Thomas ) damit werde ich das dann wohl hin bekommen. Konnte keine Punkte von der Fläche nehmen da es die Haube ja noch nicht gibt. Die Kontur wurde vom Flugzeugrumpf entnommen. Nina: Aber da es ja sogar Maße gibt, wie ich dem angehängten JPG entnehme, kannst Du Dir die ganze Aktion auch sparen und die Kanzel gleich "Maßhaltig" konstruieren. Die Punktewolke taugt allenfalls dazu, die Berandung der Fläche dar zu stellen. Also meinetwegen die fertige Fläche daran zu trimmen, mehr nicht! Die Skizze habe ich vor den Bau des Rumpfes gemacht. Das Flugzeug existiert nur als 2D-Modell und nicht im 3D. Will ja durch de Scan die genaue Kontur haben und nicht die theoretischen Maße aus der Zeichnung. Aber mit den trimmen habe ich auch schon gedacht, das man es so machen könnte.
Danke Thomas sieht echt klasse aus. Muss mich damit beschäftigen wie du das aufgebaut hast, die Flächenbearbeitung ist ja schon was ganz anderes als das was ich sonst als Maschinen und Anlagenbauer so verwende. Gruß Daniel
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