Hallo alle!
Ich liege in den letzte Zügen meiner Diplomarbeit "Wissensschutz in der Produktentwicklung", um genau zu sein in der Automobilindustrie. Es geht hierbei im weitesten Sinne um die Einschätzung der Schutzwürdigkeit gewisser Informationen (eigentlich Wissen) in CAD-Modellen (CATIA-Umfeld). Dazu habe ich im Kern eine Excel-Tabelle zusammengestellt, in der Wissensarten auf Aufgaben (Zwecke) zugeordnet werden, die während der *verteilten* Produktentwicklung mit Zulieferern, Entwicklern und Dienstleistern erfüllt werden.
Beispiel Fremdvergabe einer Multi Body Simulation: (s. Excel-Anhang im ZIP)
Templates -
Checks -
Fertigungsfeatures -
Modellierungshistorie -
Materialien* x
Produktstruktur x
Toleranzen o
Nennmaße -
Kommentare o
Bezeichner o
Farben* o
Solids x
Flächen o
Linien o
Die verschiedenen Wissensarten in einem CAD-Modell können abhängig von ihrem Zweck klassifiziert werden:
x = minimal (ist zur Erfüllung einer Aufgabe absolut erforderlich, um sinnvoll durchgeführt zu werden)
o = optional (kann einen zusätzlichen Nutzen haben, ist aber nicht zwingend erforderlich, optionale Wissensarten erleichtern die Arbeit und vereinfachen Prozesse)
- = redundant (hat zur Aufgabenerfüllung eigentlich keinen Nutzen)
Sinn dieser Einteilung ist, dass sich daraus ableiten lässt, was vor einem Datenaustausch gefiltert werden muss bzw. kann, abhängig davon, wie vertrauenswürdig der Empfänger ist. Soweit - sogut.
Mein Problem ist, dass ich als Studi der Wirtschaftsinformatiker von CATIA wenig Ahnung habe. Ich habe eine Excel-Tabelle angehängt, in der Wissensarten für ca. 15 Zwecke zugeordnet (x, o, -) sind. Die Einschätzungen dazu entstammen meinem weitgehenden Verständnis von der Materie. Allerdings sind die Daten wenig konsolidiert, da dienjenigen Leute, die ich sonst dazu befragt habe, es auch nicht besser wissen. Zur Konsolidierung bitte ich nunmehr Euch um Hilfe.
Die Tabelle ist weitgehend selbsterklärend. Abschließend kann noch gesagt werden, dass z.B. Bezeichner, Farben, Kommentare immer 'o' also optional sind, die ganze Reihe entlang, da diese niemals zur Zweckerfüllung absolut erforderlich sind (das nimmt schonmal einige Einträge raus). Wäre schön, wenn sich jemand mal die Tabelle angucken könnte (Verbesserungen willkommen).
Des Weiteren habe ich noch folgende Fragen, die ich mir auch nach Langem nicht Recht beantworten konnte:
1. Beim Datenaustausch zu einer Neukonstruktion sind doch eigentlich überhaupt keine Daten zu versenden oder? Der beauftragte Entwickler muss ja den beauftragten Umfang "from scratch" neu erzeugen, von uns als Auftraggeber muss er dazu ja nichts bekommen, richtig? An sich spielt das nur bei fremdvergebenen Anpassungs- und Variantenkonstruktionen eine Rolle oder?
2. Berechnungen: FEM und CFD (computational fluid dynamics)** sind ja bezogen auf die Teile und Baugruppen meist statisch, da diese ja nicht Dynamiken der Objekte selbst beinhalten . Nur bei MBS (multi body simulation) werden konkret Dynamiken des ganzen Systems benötigt. Kann man das so stehen lassen? Prinzipiell gibt es ja statische und dynamische Berechnungen, für statische sind ja eigentlich nur die Solids und die physischen Materialeigenschaften nötig, für dynamische müssten ja noch die kinematischen Informationen mit an den Auftragnehmer übermittelt werden. Kann man das so pauschal sagen?
3. Ist für die CFD das Material vonnöten? Ich habe mir gerade überlegt, dass die Oberflächenbeschaffenheit garantiert einen erheblichen Einfluss auf das Verhalten der Partikel in einem CFD hat... stimmt das?
4. Werden DMU- und Bauraumerstellung in der Automobilindustrie fremdvergeben?
Es wäre schön, wenn sich hier der eine oder andere erbarmt etwas dazu zu äußern, auch wenn meine Fragen vielleicht etwas
"newbiehaft" daherkommen. Wichtig ist vor allem die Konsolidierung der fett markierten Wissensarten. Diese dienen als Input für ein Demoprogramm...
Danke schonmal und viele Grüße
Karsten
*) "Farben" sind ambient, diffuse, specular lighting usw., "Material" die physische Zusammensetzung.
**) obwohl "dynamics" meint das ja die Fluide (Partikel), nicht die Dynamik der Teile/Baugruppen selbst
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