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Moin zusammen,

folgender Sachverhalt: Für ET-Zeichnungen im Karosserierohbau ist angedacht, die 2D-Zeichnungen (CatDrawings) komplett entfallen zu lassen.
Das heißt, sämtliche Toleranzen und Bemaßungen finden im 3D-CatPart statt mittels der Funktion FTA.
Ich baue gerade einen Prototypen auf um die Tauglichkeit auch für weiterverarbeitende Fraktionen (Methodenplanung, Werkzeugbau etc.) zu bewerten.

Folgende Fragen:

1.
Wie gestalte ich grundlegend Bemaßungen um die Tolerierung updatesicher zu machen? Beispiel 1: Bemaßung zweier Rechtecklöcher in sich und untereinander auf Freiformfläche. Die Fläche, Lochlagen und Durchmesser ändern sich. Die 3D-Bemaßungen und Tolerierungen (z.B. Symmetrie) sollen "mitgezogen" werden.
Beispiel 2: Ebenheit einer Fläche. Die Fläche wird verschoben und erhält eine neue Ausrichtung.
"Replace" ich die dahinterliegende Teilgeometrie einfach (Ausgangsbasis aller FTA-Funktionen: Ein dummer Datensatz)?

2.
In den Zeichnungen gibt es häufig Bemaßungen, die nur im Schnitt dargestellt werden/werden können.
Ich habe das ThickSurface mittels einer Plane geschnitten. Diese Plane ist auch Grundlage der AnnotationsView. Dann bemaßte ich in diesem Schnitt entsprechend Abstände etc. und fügte Kommentare ein.
Frage wie oben: Es gibt eine neue Teilgeometrie und somit auch eine neue Schnittplanelage, wie "replace" oder spiele ich diese zwei Objekte geschickt ein so dass meine Bemaßungen nicht verloren gehen? Ein Replacen der Plane reicht leider nicht aus.

Es geht mir etwas um die Methodik, denn einmalig ein 3D-Modell zu beaßen ist keine Zauberei. Aber was bei Geometrieänderungen???

3.
Gibt es OEMs, die im Karosserierohbau bei Einzelteilen (ET) bereits komplett auf eine 2D-Zeichnung verzichten unter Anwendung der FTA?

4.
Läßt sich das 3D-Modell mit all seinen Schnitten und Textbemaßungen mittels eines einfachen Viewers für Nicht-CAD-Anwender "per Knopfdruck" abrufen? Ich hörte etwas von Adobe 3D...Ich kenne das bisher nur für reine Flächengeometrie OHNE 3D-Texte/Bemaßungen. Das wäre nämlich ein Riesenschritt mit dem man auch die "konservative Liga" zufriedenstellen kann.

Ich hoffe meine Fragen sind präzise genug als das jemand ´ne Antwort geben kann. Vorab schonmal dankeschön.

Ach ja: Release R16.

Grüße

Der Mux

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BIW_FTA_Demo.pdf

Hallo,

es gibt bereits OEMs, die im Bereich BIW/Karosserie zeichnungslos arbeiten, bzw. zumindest auf eine Zeichnung für die Fertigung verzichten... Methodiken gibt es demnach, sofern sie nicht versteckt gehalten werden, auch.

Mit vielem im FTA tut man sich deutlich leichter, wenn auf Basis durchdachter Sichten (Captures) und AnnotationViews gearbeitet wird. Natürlich lässt sich auch im 3D eine mehr oder weniger umfangreiche Nacharbeitet nicht immer vermeiden, besonders wenn es Flächen sind. Möglichkeiten eines Umdefininierens (Connection Management, Transfer View,...) sind jedoch vorhanden, wenn auch zum Teil umständlich zu bedienen. Mit dem Semantic Advisor und dem gleichzeitigen Unterbinden nicht-semantischer Annotations (Tools/Options) habe ich die besten Erfahrungen gemacht.

Anbei ein Bespiel als 3D-PDF (das CATPart befindet sich in der CATIA Online Doku nebst Beschreibung).

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Grüße,
Christian Willmann

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Hallo Christian,

weißt Du wie bei den OEMs mit dem Thema Archivierung umgegangen wird ?

Native CATIA Daten eignen sich nicht zur Archivierung, da sie häufig nach ein oder zwei Releasewechseln nicht mehr vollständig und fehlerfrei gelesen werden können.

Step unterstützt keine FTA Elemente, JT wird von CATIA nicht unterstützt und ist nur teilweise offen gelegt, ...

Lassen sich mit dem Verzicht auf Zeichnungen, mit den heutigen Möglichkeiten, tatsächlich Einsparungen erzielen ?

Gruß
Michael

[Diese Nachricht wurde von MichaelJ am 20. Jul. 2007 editiert.]

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Zitat:

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Original erstellt von MichaelJ:
weißt Du wie bei den OEMs mit dem Thema Archivierung umgegangen wird ?

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Ist sehr unterschiedlich. Nähere Infos kann ich aber nicht geben.

Zitat:

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Step unterstützt keine FTA Elemente, JT wird von CATIA nicht unterstützt und ist nur teilweise offen gelegt, ...

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JT wird nicht von Haus aus unterstützt, es existieren aber mehrere Direktschnittstellen, die -mal mehr, mal weniger- auch FTA abbilden.
[/QUOTE]

Zitat:

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Lassen sich mit dem Verzicht auf Zeichnungen, mit den heutigen Möglichkeiten, tatsächlich Einsparungen erzielen ?

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Hm, ist m. E. eine Glaubensfrage oder Sichtweise auf den Prozess. In vielen Bereichen des PLM ist/wäre der Schritt konsequent. Ob eine Zeit- und Kostenoptimierung erfolgt, hängt von (zu) vielen Randbedingungen ab.

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Grüße,
Christian Willmann

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@Mux
Bei uns hatte ich mit Update und 3D FTA mehrheitlich gute Erfahrungen gemacht. Der Knackpunkt war die Methodik und wie baut man ein 3D Bauteil auf.

Bezüglich Einsparungen durch Verzicht auf Zeichnung kann ich nur cwillmann zustimmen. Es einige Luftfahrtfirmen die auf Zeichnungen verzichten, diese haben aber eigene Randbedingungen.

MfG
Gopher

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Gibt es mittlerweile Neuigkeiten und weitere Erfahrungsberichte über die Zeichnungslose Fertigung?

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Hallo!

Hole das Thema mal wieder hoch, obwohl es schon einige Jahre alt ist, da wir bei uns in der Firma ebenfalls gerade ein Projekt diesbezüglich laufen haben.

Angefangen hat es damit, das wir eine Anlage komplett ohne Papier und Maße, im Bereich Fräsen, Drahterodieren und Montage realisiert haben. Die Aufgeführten Arbeitsplätze wurden mit Viewern versehen und Programmiert wurde am CAM System. Für Toleranzen und Oberflächengüten wurde ein Farbcode erstellt, mit dem man versucht hat, sich Ableitungen oder 3D Bemaßungen zu ersparen. Das ganze funktionierte bis zu einem gewissen Grad eigentlich ganz gut.

Über die Farben konnten wir am CAM beim Fräsen die Werkzeuge nach der Farbe der Oberfläche auswählen lassen, Bsp. Weinrot geschruppt = Plattenfräser, Gelb geschlichtet = Schruppoperation = Plattenfräser / Schlichtoperation = VHM Fräser.

Soweit so gut. Was allerdings dabei völlig ausser acht gelassen wurde, war die eindeutige Bestimmung von Taschen, Bohrungen etc. zu Null. Zwischen zwei grünen Flächen einer Tasche wurde bespielweise das Maß H7 angestrebt,jedoch wurde nicht eindeutig aufgeschlüsselt wie sich die Lage der Tasche zu Null verhält.

Somit erfolgt nun Schritt zwei. Funktionsrelevante Maße, sowie einseitige Toleranzen, Plus/Minus Toleranzen die in Mitte nicht auf Nennmaß liegen und Passungen sollen dann im 3D bemaßt werden. Im ersten Ansatz sah das ganze Ordentlich aus und wir aus dem CAM Bereich haben das mal weiter gesponnen.

Im Catia V5 kann man über FTA bzw. den Sketcher Toleranzen eintragen lassen und daraus ein Mittenmodell erzeugen. Hat jemand damit erfahrung?? Beim Fräsen helfen wir uns damit, das wir alle Operationen wessen Maße nicht +- 0,1 oder ähnlich sind, gesondert mit Radiuskompensation rausgeben, so das der Maschinenbediener an der Maschine "zustellen" kann. Beim Drahten ist dieses jedoch nicht möglich, daher sind wir meisten gezwungen die Bauteile neu zu zeichnen. Catia NC und Fast4Axes bieten anscheinend keine möglichkeiten Variable Offsets zu vergeben, wie z.B Peps oder Solid Cam.

Sind vielleicht im weiteren Verlauf seit dem letzten Beitrag neue erkenntnisse hinzu gekommen??

Equipment: Catia V5 R19 mit NC, Cenit Fast4Axes Drahterodieren, Spinfire Viewer

Gruß

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