Autor
|
Thema: Fallprüfung, Aussagefähigkeit? (740 / mal gelesen)
|
Andreas-B Mitglied Entwicklungsingenieur
Beiträge: 6 Registriert: 16.02.2020
|
erstellt am: 13. Jan. 2021 10:39 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Guten Morgen liebe Community, ich beschäftige mich gerade mit den Fallprüfungsstudien bei SW Simulation und habe dazu Fragen. Ein ABS-Gehäuse wird hier aus einem Meter Höhe fallen gelassen und schlägt 45° geneigt auf der Kante unten auf. Eigentlich möchte man damit beurteilen ob es hält oder bricht bzw. wie es sich verformt. Nur wie soll man das Ergebnis interpretieren? Denn die Streckgrenze des Materials wird im Zugversuch ermittelt. Laut meiner Recherche in einem Zeitraum von ca. 1 Minute. Beim Aufprall befindet man sich aber eher im Millisekunden-Bereich und der Werkstoff (hier: ABS) wird womöglich dann doppelt so viel aushalten als die angegebene Streckgrenze von 30N/mm². Ich denke die Schlagzähigkeit und Bruchdehnung spielt ein größere Rolle hier. Nur wie lässt man das in die Simulation einfließen? Die Elementdehnung überprüfen? Wie Aussagefähig ist so eine Fallprüfung in SolidWorks? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Moderator Dipl. Ing.
Beiträge: 5174 Registriert: 05.12.2005 SWX 2012
|
erstellt am: 13. Jan. 2021 16:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Andreas-B
Wenn der Kasten genau auf die Kante fällt, sollten nicht an beiden Ecken gleichzeitig die höchsten Spanunnungen auftreten. Soweit ich das aus den Bildern erkennen kann treten an den Ecken ca. 52 MPa und auf der Kante ca. 30 MPa auf. Der Zugversuch läuft über den gesammten Querschnitt, bei der Fallprüfung wird die Wand des Kastens auf Biegung beansprucht. Weil da nur auf der Oberfläche die Zugspannungen auftreten, könnnen sich auch nur da Risse bilden. Bei den Spannungen kann deswegen beim ersten oder 2. Wurf kaum etwas brechen. Beim ABS lagert sich beim Spritzgießen, das Butadien B als Kugel in die Matrix ein, wenn es einigermaßen kunstgerecht hergestellt wird, das verhindert das Fortpflanzen der Risse. Deswegen ist ABS auch bruchfest. ------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Franz Mook Mitglied Inside Sales Simulationslösungen
Beiträge: 6 Registriert: 13.01.2021 Systemmodell HP ZBook 17 G6 Systemtyp x64-basierter PC System-SKU 6CK22AV Prozessor Intel(R) Core(TM) i7-9750H CPU @ 2.60GHz, 2592 MHz, 6 Kern(e), 12 logische(r) Prozessor(en) Grafik: RTX 3000 mobile
|
erstellt am: 13. Jan. 2021 16:38 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Andreas-B
|
Andreas-B Mitglied Entwicklungsingenieur
Beiträge: 6 Registriert: 16.02.2020
|
erstellt am: 14. Jan. 2021 08:39 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Andreas-B
ok danke für die Info. Das war jetzt nur ein Beispiel. Ich habe die Frage allgemein für Falltests gemeint. Also auch bei anderen Kunststoffen. Was kann man da rein interpretieren? Wie hoch darf die Spannung über der Streckgrenze des Materials liegen bevor es bei einem Aufprall versagt? Vielleicht muss ich einfach mal einen Test machen und die Simulation mit der Realität vergleichen
Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Moderator Dipl. Ing.
Beiträge: 5174 Registriert: 05.12.2005 SWX 2012
|
erstellt am: 14. Jan. 2021 16:40 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Andreas-B
Außer bei spröden Materialen wie PS ( ohne Schlagzäh ) oder PMMA, wird es da bei Kunststoff kaum Probleme geben. Achte darauf, daß alle Ecken mit R 0,2 verrundet sind. Ich würde einfach die Streckgrenze als Limit festlegen. ------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |