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Thema: Solidworks Belastungssimulation ist unrealistisch (2702 mal gelesen)
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hedie Mitglied
Beiträge: 25 Registriert: 08.12.2011
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erstellt am: 31. Mai. 2014 12:37 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo zusammen Ich möchte einen kleinen XY- Lineartisch bauen und simulieren. Um die Simulationsmöglichkeiten von SW zu testen, habe ich zuerst nur eine Achse in einer Baugruppe gebaut. Die beiden Träger links und rechts sind aus ABS. Die Achsen in der Simulation aus Automatenstahl. Der mittlere Block ist ebenfalls aus ABS. Dieser hat noch zweit Gleitlager aus Automatenstahl drin. Ich möchte zuerst nur das auflegen von z.B. 100g simulieren. Dazu habe ich eine Verteilte Masse von 0.1Kg!! definiert, welche auf den mittleren ABS block von oben aufliegt. Die Schwerkraft wurde ebenfalls definiert. Nach der Simulation verbiegt sich sogar die Automatenstahlachse. Ich finde dies ziemlich unrealistisch... Was ging hier schief? Fixiert ist das ganze an der unteren platte, welche hier auch aus Stahl ist. Hoffe ihr habt tipps! Hier das Bild: http://ww3.cad.de/foren/ubb/uploads/hedie/SW_Simulation.png Danke Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Moderator Dipl. Ing.
Beiträge: 5152 Registriert: 05.12.2005 SWX 2012
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erstellt am: 31. Mai. 2014 13:22 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für hedie
Hallo Hedie, Du hast die Schwerkraft mit 9,81 m/s² eingegeben. Wahrscheinlich hast Du Deine Einzelteile mit mm modeliert. Da kann SWX schon in Schwierigkeiten kommen. Eventuell hast Du dich auch irgendwo beim E-Modul verschrieben. Das geht ganz schnell weil SWX immer wieder in N/m ² will anstatt in N/mm² also MPa. Ich würde mich auf N, mm und MPa beschränken, außer bei thermischen Berechnungen. Edit: überpüfe Deine Gewicht mit Reaktionskräfte abfragen Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Torsten Niemeier Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Maschinenbau Ingenieur
Beiträge: 3682 Registriert: 21.06.2001 "ZUSE I.36", 8 BIT, 32 Lämpchen, Service-Ölkännchen "ESSO-Super", Software: AO auf Kuhlmann-Parallelogramm-Plattform ** CSWP 04/2011 ** ** CSWE 08/2011 **
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erstellt am: 31. Mai. 2014 13:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für hedie
Die Spannungen sind ja ersichtlich sehr klein, daher ist vermutlich einfach nur ein sehr großer Faktor für die Verschiebungsdarstellung angegeben. Ich tippe mal so auf 3000. RMT auf Ergebnis-Verschiebung und den Wert ggf. anpassen. BTW: Natürlich ist eine Verformung der Stange realistisch. Nur Deine Darstellung ist es nicht...
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Torsten Niemeier Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Maschinenbau Ingenieur
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erstellt am: 31. Mai. 2014 13:33 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für hedie
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hedie Mitglied
Beiträge: 25 Registriert: 08.12.2011
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erstellt am: 31. Mai. 2014 14:16 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Zitat: Original erstellt von Torsten Niemeier: Sorry, der Verformungsfaktor steht ja da, sind sogar über 8000. Wenn Du auf 1 stellst, wirst Du realistische Darstellung haben, aber auch keinerlei Verformung sehen können.
Vielen Dank für eure Antworten! Das ich mit 100g keine ernsthafte verformung erwarten kann, ist mir klar. Ich werde dann natürlich auch erhöhen. Ziel soll sein, dass ich schwachstellen in den kuststoffteilen finde und verbessern kann. Wie muss ich den verformungsfaktor verstehen? Kann Solidworks nicht genau berechnen um wie viel mm sich das Teil verformt sondern nur relativ zum ursprung aber nicht absolut? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Torsten Niemeier Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Maschinenbau Ingenieur
Beiträge: 3682 Registriert: 21.06.2001 "ZUSE I.36", 8 BIT, 32 Lämpchen, Service-Ölkännchen "ESSO-Super", Software: AO auf Kuhlmann-Parallelogramm-Plattform ** CSWP 04/2011 ** ** CSWE 08/2011 **
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erstellt am: 31. Mai. 2014 14:27 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für hedie
Der Verformungsfaktor dient nur zur Darstellung der Verformung. Wäre dieser Faktor immer 1 würde man in den meisten Fällen eine Verformung grafisch gar nicht wahrnehmen können. Wenn Du bei Deinen Ergebnissen auf Verformung umstellst, bekommst Du die farbige Anzeige der Verformung. Anhand der Farblegende kannst Du dort auf die quantitative Verschiebung beurteilen. Vielleicht solltest Du davon mal ein Bild einstellen. Schätzen würde ich höchstens 2-3µ in der Mitte der Stange. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
hedie Mitglied
Beiträge: 25 Registriert: 08.12.2011
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erstellt am: 31. Mai. 2014 14:35 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Zitat: Original erstellt von Torsten Niemeier: Der Verformungsfaktor dient nur zur Darstellung der Verformung. Wäre dieser Faktor immer 1 würde man in den meisten Fällen eine Verformung grafisch gar nicht wahrnehmen können.Wenn Du bei Deinen Ergebnissen auf Verformung umstellst, bekommst Du die farbige Anzeige der Verformung. Anhand der Farblegende kannst Du dort auf die quantitative Verschiebung beurteilen. Vielleicht solltest Du davon mal ein Bild einstellen. Schätzen würde ich höchstens 2-3µ in der Mitte der Stange.
Danke für die Erklärung. Habe nun ein Bild angehängt mit 100g. Es scheint zu klappen. Aber wenn ich dann 10kg drauflege, scheint mir das ganze wieder etwas zu wenig nachzugeben. Ich denke, wenn ich da wirklich 10kg drauflege, würden meine ABS Teile wegknicken. Wass meint ihr? Wie gut kann man der Simulation vertrauen? Lasst euch von den identischen Farben in den Bildern nicht täuschen. ich habe die Skala angepasst.!
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Torsten Niemeier Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Maschinenbau Ingenieur
Beiträge: 3682 Registriert: 21.06.2001 "ZUSE I.36", 8 BIT, 32 Lämpchen, Service-Ölkännchen "ESSO-Super", Software: AO auf Kuhlmann-Parallelogramm-Plattform ** CSWP 04/2011 ** ** CSWE 08/2011 **
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erstellt am: 31. Mai. 2014 14:55 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für hedie
Zitat: Original erstellt von hedie: Wie gut kann man der Simulation vertrauen?
Ich vertraue der SWX-Simulation so weit, wie ich demjenigen vertraue, der mit SWX-Simulation die Berechnung durchgeführt hat! Bedeutet, die Ergebnisse der Berechnungen sind so gut, wie es die Qualität der eingegebenen Belastungen, Lagerungen und Kontakte erlauben. Bei Berechnungen, die wie hier dem Hooke'schen Gesetz folgen, kannst Du davon ausgehen, dass die Verschiebung proportional zur Last ist. Also hundertfaches Gewicht bewirkt hundertfache Verschiebung. Das lässt sich jetzt mit der Deutung der einzelnen Grüntöne allerdings schwierig kontrollieren. Ob die ABS-Teile versagen, kannst Du nur anhand der Spannungen beurteilen, die darin auftreten. Ohne Konvergenz und FKM und all so'n Zeugs solltest Du dort eine deutliche Sicherheit (>2) zu Rp0,2 haben. Für genauere Betrachtung musst Du wesentlich tiefer einsteigen. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Moderator Dipl. Ing.
Beiträge: 5152 Registriert: 05.12.2005 SWX 2012
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erstellt am: 31. Mai. 2014 17:33 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für hedie
Bei Kunststoff ist alles sehr temperaturabhängig. Deswegen kannst Du Dich hier zu tode simulieren. Laß Dir die Spannungen nach GEH ( Vergleichspannung bei SWX van Mises )anzeigen, dann weißt Du das wichtigste. ------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
rhrumpel Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 648 Registriert: 21.03.2004
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erstellt am: 26. Jun. 2014 08:09 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für hedie
Hallihallo, Kunststoffe gehen eigentlich auch nur näherungsweise da sie eigentlich ein nichtlineares Verhalten an den Tag legen. Klaus erwähnte ja die Temperaturabhängigkeit bereits. Die Standardversion von Simulation kann aber nur lineare Aussagen treffen. Wir "berechnen" zwar auch Kunststoffe und sind immernoch dabei, diese Ergebnisse mit Tatsächlichen Versuchen auf z.B. Zug-Druck-Prüfmaschinen oder anders abzugleichen. Man bekommt einen Eindruck dessen was geschieht. Aber Zahlenmäßig oder wenn Verformungsmäßig an die Grenzen geht, würde ich der Simulation bei Kunststoffen nur bedingt trauen. Bei Elastomeren schon gar nicht. Das Problem ist auch das die meisten die Annahmen von Stahl als Grundlage der Bewertung nehmen. Kunststoffe kann man aber nicht nach den Gesetzen der o.g. Hookeschen Gerade bewerten, da sie nicht linear sind. Vielmehr berechnet sich der E-Modul zwar auch aus dem Zugversuch, jedoch betrachtet man hierbei nur die Steigung zwischen 0,05% und 0,125% der Dehnung. (Vergleiche z.B.: Hanser - Konstruieren mit Kunststoffen, 3. Auflage Seite 125) dieser Bereich liegt weit ab der Region der Spannungs-Dehnungskurve, welche man zum ermitteln der Hookeschen Gerade benutzen würde. Viele Grüße Ralf ------------------ Die Faulheit hat der Herr vor den Verstand gesetzt. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |