| | | MDG Engineering Nutzt Xometry, Um Medizinische Geräte Zu Bauen Und Das Globale Wachstum Voranzutreiben, ein Anwenderbericht
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Thema: 3D-Druck Daten (1829 / mal gelesen)
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spacemaus69 Mitglied Technische Zeichnerin
Beiträge: 2 Registriert: 24.03.2016
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erstellt am: 24. Mrz. 2016 11:01 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Profis Wir sind in unserer Firma gerade dabei, diverse Teile als 3D-Druck-Bauteile zu erstellen. Derzeit besitzen wir noch keinen Drucker, sondern lassen per Ultimaker 2 auswärts produzieren. Das Konstruieren übernimmt größtenteils mein Kollege, aber ich als TZ bin ja für die Ausführung zuständig. Meine Frage/n: Ein 3D-Drucker benötigt ja .stl-Daten - das ist klar. Was produziert Ihr sonst noch für Unterlagen für 3D-Druck-Teile? Wie haltet Ihr das? Zeichnungen ja/nein? Wenn ja - Wofür? (Zur Fertigung braucht man sie ja nicht)... Als Prüfzeichnung mit den wichtigsten (meßbaren) Maßen? Nur ein Abbild ohne Maße? Goa nix? Wie kann so eine ZG aussehen? Welche Toleranzen verwendet Ihr? Allgemein DIN ISO 2768-m-K? Paßt das im Hinblick auf die mögliche Genauigkeit? Kommt wahrscheinlich auch auf das Druckmaterial an. Macht das überhaupt Sinn? Wie konkret genau läßt sich die Tol. beim 3D-Druck festlegen? Ok Letzteres könnte ich auch den Lieferanten fragen... Welche Angaben sind noch relevant oder unwichtig durch den veränderten Produktionsprozess? Ich nehme nicht an, daß es da schon offizielle Normen gibt Habe bei Beuth jedenfalls noch nix gefunden. Wie sieht es mit Form- und Lagetoleranzen aus? Was geht und was nicht? Werkstückkanten? (Ich meine die ISO13715)... usw. Passungen müssen meines Wissens nachbearbeitet werden. Schöne Oberflächen auch. Also - Wie gestaltet Ihr das? Ihr seht, wir sind blutige Anfänger und brauchen noch einigen Input. Ein 3D-Kurs beim Autodesk-Händler ist in Planung... (ich weiß noch nicht wie konkret der solche Themen behandelt).. aber die Realität hat uns überholt. Es wäre klasse, ein paar geübte 3D-Konstrukteure zu finden, in deren Firma es bereits Erfahrung mit o.g. Dingen gibt. Meine TZ-Ausbildung ist 25 Jahre her und damals gab es zwar schon Rapid Prototyping aber Massenfertigung und die Logistik dahinter (Bauteile, Zeichnungen etc.) war noch kein Thema. Dankeschön! Claudia ------------------ Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein. [Diese Nachricht wurde von spacemaus69 am 24. Mrz. 2016 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
GWS Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur Sondermaschinenbau
Beiträge: 2415 Registriert: 23.07.2001 SWX 24 SP3, PDM Prof. auf Dell Precision 3640 /32GB / NVDIA Quadro P2200 / Win 11
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erstellt am: 24. Mrz. 2016 14:42 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für spacemaus69
Hallo Claudia! - 3D-Daten: Wenn dein externer Dienstleister ein eigenes CAD-Programm hat, das mit was anderem als STL-Dateien umgehen kann, wäre z.B: STEP die bessere Wahl, weil du ihm dann die Freiheit lässt, in welcher Auflösung, Raumorientierung etc. er arbeiten möchte. STL ist in etwa genau so gruselig, wie HPGL-Files im 2D-Bereich. Der Drucker kann das, aber irgendwas verändern, ist hochgradig haarig. - Detailauflösung der STL-Dateien: Eine STL-Datei besteht nur aus lauter Dreiecken. Entsprechend werden Löcher, runde Flächen nur annäherungsweise interpoliert. Die gewählte Auflösung sollte mind. um den Faktor 20-50 besser sein, als die Genauigkeit des Ergebnisses, das du erwartest. Das sind Monster-Datensätze. Nicht erschrecken. - Eine Zeichnung bleibt der Vertrag mit dem Lieferanten. Alles, was er an Präzision abliefern muss und das nachgemessen werden kann, steht auf der Zeichnung. - Die Toleranzen, die auf der Zeichnung stehen sollten, musst du mit deinem Lieferanten absprechen. Eine Allgemeintoleranz nach DIN ISO 2768 oder DIN 16742 ist nicht wirklich praktikabel. Das Fertigungsverfahren ist noch so "unstabil", dass du bei kritischen Teilen um eine 100% Prüfung nicht herum kommst. Meine Empfehlung wäre, mindestens ein echtes Prüfmaß auf der Zeichnung festzulegen, das bequem mit einer Zweipunktmessung erfasst werden kann, um grobe Ausreißer zu finden. Wen das Maß passt, kannst du hoffen, dass der Rest vom Teil analog dazu auch passt. - Wichtig wäre, dass du das Material und die Farbe genau definierst, damit du wiederholbare Ergebnisse erhältst. Ich befürchte, es wird darauf hinaus laufen, dass du Probestücke anfertigen lässt, gegebenenfalls in verschiedenen Auflösungen und Materialien, anhand derer du mit dem Lieferanten diskutierst, was akzeptiert wird und was nicht mehr. Grüße Günter Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
spacemaus69 Mitglied Technische Zeichnerin
Beiträge: 2 Registriert: 24.03.2016
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erstellt am: 24. Mrz. 2016 14:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Super! Vielen Dank. Das sind ein paar tolle Infos - damit können wir schon Einiges anfangen. Das mit der Toleranz hab ich mir fast gedacht. So richtig (wiederhol) genau ist halt bisher nur CNC oder ein guter Mechaniker Das mit den Probestücken machen wir jetzt, da wir einen Prototypen konstruieren. Da wird sich herausstellen, was passiert. Also danke nochmal für Deine sehr informative Antwort! Gruß Claudia ------------------ Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
NicoFTB Mitglied Ingenieur Entwicklung/Konstuktion
Beiträge: 806 Registriert: 08.05.2012 Creo Parametric 3.0 M120 PDM Essentials 10.1 M040
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erstellt am: 24. Mrz. 2016 14:59 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für spacemaus69
Moin, ich bin mittlerweile 2 Jahre im 3D-Druck unterwegs. Speziell im FDM-Verfahren gibt es mehrere Sachen zu beachten. 1.) Durchmesser der Löcher: Das was man will und das was der Drucker liefert sind zwei paar Schuhe. Durch das Format STL, durch Düsenbreite und auch durch andere Faktoren werden Ist und Soll immer abweichen. Wenn ich z.B. ein Loch haben möchte in dem ich eine M4-Schraube fest einschrauben möchte, dann wird das meistens mit 3,8 modelliert. Weil Löcher meistens zu klein rauskommen. 2.) Ecken und Kanten: Auch hier kann jede Charge an neuem Kunststoff andere Ergebnisse liefern. PLA != PLA und ABS != ABS. Farbe, Lieferant, Zusatzstoffe bestimmen die Temperatur und Geschwindigkeit mit der gedruckt werden kann. 3.) Überhänge: Man kann viel mit Stützstrukturen arbeiten, sodass auch starke Überhänge realisiert werden kann. Wenn man allerdings darauf achtet, mit maximal 50° zu arbeiten und seine Konstruktion daran anpasst, kann das an Qualität durchaus etwas bringen. Konstruieren für die normale Fertigung (Drehen, Fräsen etc.) und konstruieren von 3D-Druck Teilen unterscheiden sich z.T. erheblich. 4.) Auflösung der STL: Eine endlose Erhöhung der Auflösung bringt meistens nix, bzw. werden diese später wieder entfernt. Damit kommen die Drucker aktuell nicht klar. Diese Linien werden in der Firmware von einem Drucker mittels 'Lookahead' so vorbereitet, dass Geschwindigkeiten möglichst optimal ausgefahren werden können. Allerdings werden nur 2 Linien miteinander verbunden. Bei extrem hohen Auflösungen kommt dann a.) der Prozessor nicht mehr hinterher und b.) verringert sich die Geschwindigkeit vom Druck. b.) hat auch zur Folge das die Temperatur von der Düse dann länger auf diese Stellen einwirkt und das Ergebnis schlechter sein kann, als wenn man eine geringere Auflösung aktzeptiert. Letztendlich muss man ein paar Prototypen erstellen und ggf. seine Maße im Modell so anpassen, dass diese aus dem Drucker so rauskommen wie man es gerne hätte. Nach dem Prozess bekommt man dann, wenn man den gleichen Dienstleister damit beauftragt, wahrscheinlich auch gleiche Teile. ------------------ Grüße Nico \o/ Üs - ProE-Beziehungen Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
GWS Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur Sondermaschinenbau
Beiträge: 2415 Registriert: 23.07.2001
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erstellt am: 24. Mrz. 2016 16:48 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für spacemaus69
Zitat: Original erstellt von NicoFTB: Ecken und Kanten: Auch hier kann jede Charge an neuem Kunststoff andere Ergebnisse liefern. PLA != PLA und ABS != ABS. Farbe, Lieferant, Zusatzstoffe bestimmen die Temperatur und Geschwindigkeit mit der gedruckt werden kann.
Wenn ihr selbst drucken wollt, hätte ich noch eine Empfehlung: Lagert das Material dunkel, trocken unter möglichst stabilen klimatischen Bedingungen. ABS ist sehr hydrophil und es reagiert je nach Wasseranteil anders auf dem Druckbett. Material nicht überaltern lassen. First in = First out Bei einem Chargen- oder noch schlimmer, einem Lieferantenwechsel des Materials: Wieder neue Probekörper drucken ... Zitat: Überhänge: Man kann viel mit Stützstrukturen arbeiten, sodass auch starke Überhänge realisiert werden kann. Wenn man allerdings darauf achtet, mit maximal 50° zu arbeiten und seine Konstruktion daran anpasst, kann das an Qualität durchaus etwas bringen. Konstruieren für die normale Fertigung (Drehen, Fräsen etc.) und konstruieren von 3D-Druck Teilen unterscheiden sich z.T. erheblich.
Solange ihr noch nicht selbst druckt, überlasst es dem Lieferanten, wie er den Druck in den Raum legt und guckt euch das Ergebnis danach genau an. Ansonsten learning by doing Schöne Feiertage Grüße Günter PS.: Bei mir steht das in ein paar Wochen auch an. Wir haben einen STL-Drucker geordert. Ich werde wahrscheinlich erst mal ne Woche Probekörper drucken (lassen) um sie zu vermessen. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Jonischkeit Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Freiberuflicher Ingenieurdienstleister (CSWP)
Beiträge: 2661 Registriert: 29.07.2003 CSWP Solidworks verschiedene Rechner
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erstellt am: 24. Mrz. 2016 22:27 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für spacemaus69
Hallo Günter, der Drucker soll ganz gut sein, kommt für mich aber aufgrund der lichthärtenden Materialien nicht zum Einsatz. Bei mir werden doch eher Serienteile gedruckt, und lichthärtendes Material sprödet IMHO immer nach. Aber immer gut zu wissen wo einer steht Hallo Claudia, bessere Druckergebnisse können mit beheizten Bauräumen und ABS erreicht werden. Allerdings ist die Technik aufwändig, die Drucker deutlich teurer als ein Ultimaker. Viele Grüße Michael P.S. aktuell prozessicher sind ABS / HIPS / TPE (ölbeständig) / Iglidur und PVA im FDM Druck. Bei PA (Nylon) und PET laufen noch die Versuche.
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GWS Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur Sondermaschinenbau
Beiträge: 2415 Registriert: 23.07.2001
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erstellt am: 24. Mrz. 2016 23:02 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für spacemaus69
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alf-1234 Mitglied CAD Dienstleister Elektrotechnik
Beiträge: 1446 Registriert: 03.11.2003 i7 980x mit 24GB Arbeitsspeicher 2 x 500 GB SATA Festplatten, GTX 2080, 1 x GTX 970 Autocad, Accurender 5, Bricscad 20, HP 750 C+, 3D Drucker UM2
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erstellt am: 24. Mrz. 2016 23:26 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für spacemaus69
Hallo Claudia Ich habe hier bei mir im Büro den UM2 stehen und erstelle damit Prototypen für meine Kunden. Wenn man es genau nimmt. benötigt der Drucker nicht STL Dateien sondern Gcode. Natürlich erstelle ich nach wie vor immer noch 2D Pläne mit Massen. Dieses 3D Modell ist nur ein Modell, mehr nicht. Wenn du das ganz genau benötigst dann hilft nur CNC. Auch mein Drucker ist schon einigermassen genau, aber die Genauigkeit wie CNC erstellt, werde ich damit nie erreichen. Ein 3D Drucker bringt nur etwas, wenn man mal eben schnell schauen möchte wie es in 3D aussieht. Mehr nicht. Es kommt immer auf den Anwendungsfall an, was man möchte. Alf-1234 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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