Hallo Letscho,
es gibt viele Wege ein Rohr zu erstellen. Zwei davon hast Du schon genannt. Die bequemste Form ist sicherlich
das Pipingmodul, welches allerdings bei Pro-E nicht im Standard dabei ist. Entweder man kauft es dazu
oder hat eine Lizenz, wo man auf Grund seiner Bedürfnisse das Modul mit dazu wählen konnte. Bei dem
Piping-Modul definerst Du die Rohre mit bestimmten Parametern, wie z.B. Durchmesser, Wanddicke,
Biegeparametern. Du kannste das Rohr dann entsprechend verlegen und auch Fittinge definieren. Des weiteren
kannt Du dann relativ einfach für die Rohre Biegetabellen und Rohrlängen in der Zeichnung anlegen.
Aber wie gesagt, das Modul ist nicht gratis und man muss wissen, ob es das einem Wert ist. Wenn Du ständig
irgendwelche Rohre verlegen musst, z.B. im Anlagenbau, könnte das Modul eine Alternative sein.
Die Variante mit Leitkurve als Zugkörper ist meiner Meinung nach die aufwendigste und wird einfach wie Zugkörper erstellt.
Es gibt aber noch das KE Rohr, welches Du in Baugruppen oder Einzelteilen einfügen kannst. Ich habe
jetzt kein WF 4, aber unter WF-5 findest Du das KE unter "Einfügen->Spezial->Rohr". Hier kannst Du dann
definieren, ob das Rohr nur als Mittellinie oder als Volumenmodell (Hohl oder Voll) dargestellt werden
soll. Allerdings kannst Du in der BG nur Mittellinien darstellen. Ich selber erstelle Rohre immer als
Einzelteil, so wie es ja auch in der Realität ist. Der Vorteil ist schlichtweg die körperliche Darstellung
und die Möglichkeit der Zeichnungserstellung vom Rohr. Wenn Du die Volumendarstellung wählst, kannst Du
dann Außendurchmesser und je nach dem ob Hohl oder Voll noch die Wandstärke angeben. Am Anfang musst Du
Dich auch entscheiden, ob das Rohr immer den gleich Biegeradius haben soll oder unterschiedliche. Diese
Einstellung lässt sich nicht ändern, wenn Du also merkst, das nur konstante Biegeradien nicht funktionieren,
dann heisst es das KE neu zu erstellen. Der anzuwendende Biegeradius wird dann bei der Erstellung selbst
abgefragt. Ich benutze generell die Mehrfachbiegeradien, da Du dann flexibler bist. Bevor Du das KE Rohr
erstellst, musst Du noch definieren, wo das Rohr verlaufen soll. Ich benutze immer Bezugspunkte, welche
die Biegeecken definieren. Also in jeder Position einer Biegung kommt ein Bezugspunkt. Das ist zwar
relativ aufwendig, hat aber den Vorteil später bei der Zeichnungserstellung und Änderungen.
Wenn Du dann also dann das KE Rohr erstellst, dann gibts Du dann als Referenz die Bezugspunkte an, jeweils
nacheinander dem Verlauf folgend. Du kannst Dich dann entscheiden, ob der Verlauf direkt (Einzelradius)
oder als Spline erfolgen soll Die Auswahl triffst Du bevor die den nächsten Bezugspunkt auswählst. Direkt
nutze ich nur, wenn ich weiß, dass das Rohr dort auch wirklich gerade verläuft. Wenn Du z.B. Schläuche
mit dem KE erstellst nutze ich bei den Biegungen immer Spline, das ergibt ein etwas realistisches Verhalten
beim Verlauf. Das musst Du halt für Dich selbst ausprobieren. Bei der Erstellung wird Dir der Verlauf als
Kurve dargestellt immer bis zu dem Punkt, welchen Du zuletzt ausgewählt hattest. Wenn Du fertig bist
wird dann das Volumenmodell angezeigt. Eine Empfehlung auch gleich, das Rohr-KE erstellt eigene Mittellinien,
welche keine Achsen sind, d.h. die lassen sich nur über Folien ein- und ausschalten. Das wirst Du spätestens in
den Zeichnung merken was ich meine. Ich habe mir schon im Startteil eine Folie Rohr erstellt, welche automatisch
KEs des Typs Rohr aufnimmt. Dann brauchst Du Dich darum nicht mehr zu kümmern und kannst mit der Folie die
Mittellinien ein- und ausblenden, wie Du es brauchst.
Die Bezugspunkte, welche Du bei der Rohrerstellung nutzt, kannst Du übrigens in der Zeichnung für eine Biegetabelle
nutzen, in dem Du einfach die Punkte mittels Bohrtabelle (Punkte) abfragst. Die Rohrlänge selber kannst Du aber
nicht direkt aus dem KE in der Zeichnung als Parameter abfragen, das ist nur mit dem Piping-Modul möglich. Hier
gibt es 2 Wege, wenn Du die Rohrlänge benötigst. Der erste Weg ist über INFO->KE sich die Daten des KEs anzeigen zu lassen,
dann wird die Länge mit angezeigt und übernimmst die Länge händisch, oder Du berechnest die Länge in einer
Beziehung über Volumen und Dichte. Das ist relativ genau und Du kannst den Wert in einem Parameter
hinterlegen (Du hast halt Abweichungen durch die Biegungen, welche Du nicht wirklich bei der Berechnung erfasst )
So ich hoffe Dir etwas geholfen zu haben. Am besten Du probierst Dir die passende Variante aus.
MfG
Gagi
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