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Autor
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Thema: Verhalten von remote displacement (1258 / mal gelesen)
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saab900 Mitglied
Beiträge: 46 Registriert: 25.04.2021
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erstellt am: 23. Jun. 2022 15:51 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo liebe Kollegen, ich brauche mal wieder einen Erfahrungsaustausch bzw. Rat. Das betreffende Modell ist in Bildform angehängt. Die hintere Kante der Welle ist mit einer "remote displacement" versehen, um Spannungsüberhöhungen zu vermeiden. Um die Bewegung axial zu unterbinden habe ich ein Verhalten "rigid" gewählt - absichtlich nicht "deformable". Nach meinem Verständnis bedeutet dieses Verhalten, dass eine Bewegung relativ zum Referenzpunkt (Koord.-Ursprung) unterbunden wird. Die anderen Randbedingungen sind über die Lager gesetzt. (Bild1) Im Ergebnis sieht man aber nun doch eine Bewegung axial. Habe ich hier ein Verständnisproblem oder ist das Verhalten nicht logisch? vG Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Jassir-ben-Hussein Mitglied Dipl. Ing. Maschinenbau
Beiträge: 96 Registriert: 02.03.2011 Ansys 2022 R1
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erstellt am: 24. Jun. 2022 12:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für saab900
Hallo, das rigid bzw. deformable bezieht sich nach meinem Kentnisstand auf die Geometrie auf die du das remote displacement auf bringst. Durch die Location am Ursprung, wird dein Remote displacement Quasi ein Moment in deine Geometrie einbringen. was mir noch nicht klar ist, ist was du für Freiheitsgrade gesperrt hast. Wenn es dir nur um die Verschiebung geht, warum nicht einfach ein Remote displacement mit der Location im Zentrum deiner Kante? Gruß Malte ------------------ Stell dir vor es geht und keiner kriegts hin! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
saab900 Mitglied
Beiträge: 46 Registriert: 25.04.2021
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erstellt am: 24. Jun. 2022 14:13 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Danke für die schnelle Antwort. Grundsätzlich kann ich dem folgen und hatte daher schon Folgendes probiert. Bei der ersten Rechnung habe ich mich auf das absolute Achsensystem bezogen, bei der zweiten habe ich dann ein neues Koordinatensystem definiert, möglichst nah an der Kante, die via remote displacement restringiert ist. Da hätte ich einen deutlichen Unterschied erwartet, der Hebel fürs Moment ist ja deutlich reduziert. Die Berechnungsergebnisse gleichen sich allerdings. Zu den Randbedingungen... Leider bin ich jetzt nicht mehr im Büro an der Workstation, um einen screenshot anzuhängen, daher versuche ich es in Worten ;-) Die Kante ist per remote displacement axial und die Rotation um x (Drehachse)gesperrt. Die zwei Lagerstellen sperren die anderen zwei Raumrichtungen über den Lagerkontakt. Alle anderen Bauteile sind über Kontakte (Reibung und fest) verbunden. Schönes Wochenende! vG Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Jassir-ben-Hussein Mitglied Dipl. Ing. Maschinenbau
Beiträge: 96 Registriert: 02.03.2011 Ansys 2022 R1
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erstellt am: 27. Jun. 2022 08:33 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für saab900
Moin, eine anderes Koordinatensystem sollte nur was an der Berechnung ändern, wenn sich dadurch die Location des Remote Displacements ändert. Also wenn du das ganze nur Axial sperren willst sollte die Location im Zentrum der Kante liegen, bei dir liegt sie ja aktuell im ursprung. Vielleicht schickst du noch mal nen Screenshot von den Randbedingungen. Gruß Malte
------------------ Stell dir vor es geht und keiner kriegts hin! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
saab900 Mitglied
Beiträge: 46 Registriert: 25.04.2021
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erstellt am: 29. Jun. 2022 14:38 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, danke nochmal. Ich habe das jetzt mal ausprobiert. Grundsätzlich hat es funktioniert, dass es keine Bewegung mehr gibt. Dafür sind (erwartererweise) die Spannungen in der gesperrten Kante wieder sehr hoch. Daher nochmal folgende Verständnisfragen: 1. Eine feste "rigid" Verbindung in der "remote displacement" scheint ja nicht, wie von mir angenommen, eine Fixierung zum Referenzpunkt zu erzeugen. Welche Eigenschaften haben die Beamelements denn in diesem Fall? 2. Was unterscheidet die nun gerechnete Variante "remote displacement mit Referenzpunkt auf Geometrie" und normaler displacement? Im Anhang noch die gewünschten screenshots... vG Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Duke711 Mitglied
Beiträge: 870 Registriert: 14.11.2016
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erstellt am: 29. Jun. 2022 16:01 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für saab900
Zitat: Original erstellt von saab900:1. Eine feste "rigid" Verbindung in der "remote displacement" scheint ja nicht, wie von mir angenommen, eine Fixierung zum Referenzpunkt zu erzeugen
Also die Bilder Stress.png sagen eindeutig was anderes. An der Kante mit RB remote d. tritt die höchste Spannung auf, während die Spannung an der anliegenden Fläche der Welle sehr gering (blau) ist. Wäre die Kante als Referenzpunkt nicht fixiert, würden hier keine hohen Spannungen in Erscheinung treten.
Was soll eine "feste "rigid" Verbindung sein"? Bei rigid werden die Kontaktflächen weiterhin vernetzt und nicht als starr angesehen. Bei rigid kann sich eben nicht mehr, in diesem Beispiel, die Welle verformen (blau). Das bedeutet aber nicht das sich die Welle nicht rotational mit dem Verdrängerrad mitdrehen kann. Wenn die Welle nicht rotational gesperrt worden ist, tritt eine Torsion auf, die eben an der fixierten Kante zu den hohen Spannungen (wie im Bild zu sehen) führt. Der Unterschied von remote displacement und displacement ist ja schon am Name abzulesen. bei remote kann die Ranbedingung an irgendeinen beliebigen Punkt im Raum definiert werden. Bietet den Vorteil das z.B: von einem Kragarm nur das letzte Drittel modellieren werden kann. [Diese Nachricht wurde von Duke711 am 29. Jun. 2022 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
saab900 Mitglied
Beiträge: 46 Registriert: 25.04.2021
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erstellt am: 29. Jun. 2022 16:57 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Unter "rigid" habe ich immer verstanden, dass die Verbindung zwischen dem Referenzpunkt und den Knoten (indiesem Fall) der Kante als "starr" angenommen werden. Sie sollten also keine "Dehnung" erfahren. Die angebundenen Knoten wären dann fix zum Referanzpunkt außerhalb des Systems. Unter "gekoppelt" verstehe ich nach aller Literaturrecherche, dass die Knoten sich zwar "bewegen" können, jedoch nicht relativ zueinander, sondern nur zum Referenzpunkt. Unter "verformbar" habe ich das Zulassen einer Relativbewegung verstanden - also, dass sich jeder Knoten unabhängig des anderen Knotens zum Referenzpunkt verschieben kann. Nochmal die Frage: Habe ich hier ein Verständnisproblem? [Zitat] "Also die Bilder Stress.png sagen eindeutig was anderes. An der Kante mit RB remote d. tritt die höchste Spannung auf, während die Spannung an der anliegenden Fläche der Welle sehr gering (blau) ist. Wäre die Kante als Referenzpunkt nicht fixiert, würden hier keine hohen Spannungen in Erscheinung treten. " Diese Aussage stimmt aber auch nur bedingt. Die höchsten Werte liegen zwar in der Kante, aber sie steigen bei Verschiebung des Referenzpunktes in die Geometrie nochmal deutlich an. Die Rotation der Welle ist gesperrt, hatte ich weiter oben mal erwähnt. Ich habe eben gesehen, dass die Bilder aufgrund Namensgleichheit durcheinander sind. Vorschau und Bild passen nicht zusammen ;-) Hier die Korrektur mit vorher und nachher. Vorher bedeutet, dass der Referenzpunkt in einem Koord-Sys außerhalb der Geometrie liegt, nachher dann, dass der Refernzpunkt das Zentrum der Kante ist und damit auf der Geometrie liegt. vG Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Jassir-ben-Hussein Mitglied Dipl. Ing. Maschinenbau
Beiträge: 96 Registriert: 02.03.2011 Ansys 2022 R1
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erstellt am: 30. Jun. 2022 07:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für saab900
Hallo, zu 1.) rigid bedeutet, dass die selektierte Geometrie ihre Form behält. Deformable bedeutet das die Geometrie sich verformen darf. Zu 2.) Wenn man das normale diplacement wählt sind, sind die 3 Translation-Freiheitsgrade der zugehörigen Knoten gesperrt. Bei dem Kreis ist also auchkeine Rotation mehr möglich. Über ein Remote Displacement besteht die Möglichkeit die Beweglichkeit bezogen auf einen Punkt einzuschränken. Ein praktisches Beispiel wäre z.B. Pendelrollen Lager, bei dem alle rotationsfreiheitsgrade frei sind. In Bezug auf die Spannung würde ich erstmal sagen, dass es sich aufgrund der angewählten Kante dort um eine Singularität handelt. Gruß Malte ------------------ Stell dir vor es geht und keiner kriegts hin! [Diese Nachricht wurde von Jassir-ben-Hussein am 30. Jun. 2022 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |