Hallo,
das Seiten/Dickenverhältnis ist kein wirklich gutes Kriterium um zu entscheiden, ob eine Schale verwendet werden darf. Wenn das z B auf 5:1 limitiert wäre, müssten Schalenelemente ja eine Mindestgröße haben. Das ist im Allgemeinen nicht so (bei Crash Analysen gibt es das oft, aber das liegt an der Zeitschrittweite der expliziten Solver, die von der Elementgröße abhängt), im Gegenteil, eine feinere Vernetzung führt auch bei Schalen zu genaueren Ergebnissen.
Es geht in Bezug auf die Einsetzbarkeit von Schalen vielmehr um die Effekte, die die Schale abbilden kann bzw. nicht abbilden kann.
Die Schale kann lineare Spannungen über die Dicke beschreiben. Also Zug, Druck, Biegung und Kombinationen daraus. Aber sie kann keine lokalen Effekte, die über die Dicke komplexere Spannungsverläufe erfordern. Also z. B. eine lokale Lasteinleitung wie bei einem aufgeschweissten Blech. Dort, direkt im Bereich der Verbindung, kann die Schale keine genaue Detaillösung liefern. Wenn man die will, muss ein Solidmodell her, das dann oft als Submodell ausgeführt wird (Ausschneiden des relevanten Detail-Bereichs, übertragen der Verzerrungen vom Globalmodell ins lokale Modell).
Gruß
CG
Weitere Hinweise siehe auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Schale_(Technische_Mechanik)
unter Annahmen zur Berechnung
und ebefalls lesenswert ist das
Elements-Manual von Ansys.
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Christof Gebhardt
CAD-FEM GmbH
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