Hallo zusammen,
ich habe ein wenig Bauchschmerzen bekommen als ich folgende Veröffentlichung gelesen habe:
Betriebsfestigkeitsnachweis nicht katalogisierter Kerbfälle im Stahlbau mit der fininte Element Methode, Dr. Ing. Wolfgang Schneider, Mainz 2002
im Netz frei lesbar hinterlegt. Es handelt sich hier um die Anwendung der DIN 15018/ DIN 4132 auf die FEM-Methode. Die These von Dr. Schneider ist(in meinen Worten formuliert):
das FE-Modell erfasst die geometrischen Kerben des Bauteils und liefert die sogenannte Strukturspannung als
Überhöhung zur Nennspannung des Bauteils.
Dieses entspricht dem Kerbfall der Schweißnaht. Je ungünstiger der Kerbfall umso höher wird die Spannungsüberhöhung. Diese Tatsache wird in den Kerbfallkatalogen insofern berücksichtigt, daß die zulässige Nennspannung des Bauteiles umso mehr abgesenkt wird je ungünstiger der Kerbfall ist.
Deswegen wäre es unsinnig, die bereits erhöhte kerbspannungsbasierte Strukturspannung aus der FE-Analyse der zulässigen Nennspannung aus dem Kerbfallkatalog gegenüberzustellen.
Richtigerweise muss man hier die zulässige Spannung des ungekerbten Bauteils (W0) gegenüberstellen.
Das würde bedeuten, dass bei einer Beanspruchungsgruppe B6, ST37, Kappa=0 bei W0 eine Spannung von 200MPa im FE-Netz zulässig ist ????
Erfahrungsgemäß ist das unverantwortlich hoch...IIW geht hier dauerfest mit 90 - 100 MPa ran.
Wo liegt mein Denkfehler??
Danke und Gruss
Christoph
Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP