---

Pleuelauge.jpg

Hallo Leute,

Ich habe einen Kurbeltrieb (Kurbelwelle, Pleuel, Kolbenbolzen, Kolben) in Catia aufgebaut und in Ansys importiert und möchte damit eine dynamische Berechnung der auf den Pleuel wirkenden Kräfte durchführen. Dazu habe ich den Analyse Typ "Transient Structural" ausgewählt. Ich habe sämtliche Bedingungen (Druckverlauf, Umdrehungsgeschw. etc..) definiert. Das Modell wird auch berechnet und Werte (Vergleichsspannungen) werden ausgegeben.

Bekommt das Pleuel Druck "von Oben", zeigt sich eine Belastung im Pleuelschaft, der realistisch wirkt. Befindet sich der Kolben aber in der Aufwärtsbewegung in Richtung GOT (Gaswechsel) überwiegen logischerweise die Massenkräfte. Das kleine Pleuelauge müsste also im oberen Halbmesser belastet werden und der Pleueldeckel im unteren Halbmesser einer Belastung unterliegen. Leider liegen in denen Bereichen keinerlei Belastung vor und ich verstehe absolut nicht warum. Ich habe ein Bild mit angehängt, dass das kleine Pleuelauge im GOT zeigt. Eigentlich sollte die Färbung gerade gespiegelt sein. Das System rotiert mit 4000U/min und die Massenkräfte betragen in diesem Punkt ca 6000N.

Vielleicht weiß jemand von euch weiter, Vielen Dank!

Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP

---

Hallo,

die zweite Hälfte der wichtigen Informationen, die Differenzen zum erwarteten und erhaltenen Ergebnis liegen schon mal vor. Eine ganz entscheidende Info fehlt noch: Wie sehen die definierten Randbedingungen aus? Ohne die wird es nicht möglich sein, eine gute Antwort zu geben. Vermutlich wurden die Kräfte nicht so eingeleitet, dass sie das reale Verhalten widerspiegeln. Grundsatz: Das Bauteil muss sich in der Simulation so verformen (können), wie es das auch in der Realität tut. Wenn also z. B. eine Kurbelwelle in dem Auge steckt, überträgt diese Verbindung zw. Kurbelwelle und Pleuelfläche nur Druckkräfte, bei Zugkräften klafft sie. Dazu braucht man in der FEM abhebende (nichtlineare) Kontakte. Diese wiederum bedingen eine schrittweise Lösung. In erster Näherung würde ich daher mal die beiden Extrempositionen Kraft nach oben / nach unten in einer STATISCHEN Analyse rechnen (die Kraft ist ja bekannt). Kostet geschätzt Faktor 10 weniger Rechenzeit als eine transiente nichtlineare Analyse. Wenn die dann soweit plausibel ist, kann man transient immer noch mal hinterherschieben.
Gruss + Viel Erfolg
Christof Gebhardt

------------------
Christof Gebhardt
CAD-FEM GmbH
Marktplatz 2
85567 Grafing
Tel. +49 (0) 8092 7005 65
cgebhardt(at)cadfem.de
www.cadfem.de

Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP