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Creo 4:Vernetzte Produktentwicklung



Mit der Version 4.0 der 3D-CAD-Software Creo öffnet PTC das Tor zur intelligenten, vernetzten Produktentwicklung. Neu sind darin Funktionalitäten für das Internet der Dinge (loT), additive Fertigung, erweiterte Realität sowie modellbasierte Definition (MBD) und damit eine Vielzahl an erweiterten und neuen Modellierungsfunktionen. Diese sorgen für intelligentere Konstruktionen sowie höhere Produktivität und versetzen Entwickler in die Lage, zukunftsorientierte Produkte zu kreieren.
 
Eines der Hauptmerkmale von Creo 4 ist die Verknüpfung von realer und digitaler Welt. Diese Verknüpfung soll über die Cloud von Thinkworks realisiert werden – weil quasi überall verfügbar.

Folgendes kann man sich vorstellen: Wenn ein 3D-Modell entwickelt und auch berechnet worden ist, hat man gewisse Belastungswerte, die wiederum Einfluss auf die Geometrie genommen haben. Wie genau diese Werte nun aber an die wirkliche Wirklichkeit herankommen, weiß man bei einer Neukonstruktion aber nicht.


Einzelteil gestaltet in Creo 4.0. Die Grafik zeigt auch die sehr klar gestaltete Benutzeroberfläche. Werkbild: Inneo

Nun ist es natürlich möglich, einen Prototypen zu bauen, diesen mit Sensoren zu bestücken (z. B. Dehnungs-Mess-Streifen) und dann arbeiten zu lassen. Die anfallenden Messwerte fließen nun in die Cloud von Thinkworks. Von dort gelangen sie zum Arbeitsplatz des Konstrukteurs und können jetzt mit den berechneten Daten verglichen werden. Gibt es Unterschiede – wovon beim ersten Versuch ausgegangen werden kann – erfolgt die Optimierung der Geometrie. Auch die realen Teile sind dann entsprechend zu ändern. Daraufhin kann der nächste Versuch starten.

Im Prinzip ist man bisher so auch schon vorgegangen, jedoch wurden die Messdaten auf irgendein Speichermedium aufgezeichnet. Dieses musste anschließend an den Konstrukteur gegeben oder gesendet werden.

Nun läuft’s eben übers Internet. Das hat den Vorteil der Geschwindigkeit. Die Messdaten gelangen praktisch in Echtzeit in die Konstruktion. Es hat aber auch einen Nachteil, nämlich den der eingeschränkten Datensicherheit.


Komplette Anlage, in welcher das vorher gezeigte Einzelteil vielfach verbaut wurde. Werkbild Inneo

Geknackt und geklaut werden kann bekanntlich alles! Nun muss der Anwender entscheiden, was für ihn wichtiger ist.

Additive Fertigung

Creo 4.0 erleichtert die effiziente Entwicklung von Produktionsstellen mit Techniken der additiven Fertigung. Dank der „Entwicklung für additive Fertigung“ können Entwickler innerhalb ihrer Creo-Umgebung nicht nur konstruieren, optimieren und validieren, sondern auch einen Drucktest durchlaufen. Mit Hilfe von parametrisch gesteuerten Gitterstrukturen lassen sich Modelle im Hinblick auf unterschiedliche Entwicklungsziele oder Vorgaben optimieren.

Erweiterte Realität

Creo 4.0 unterstützt ansprechendere und informativere visuelle Erlebnisse, indem die Software das digitale Produkt mit der physikalischen Welt vereint. Entwickler können mit Creo 4.0 CAD-Daten nahtlos wiederverwenden, um AR-Erlebnisse zu erstellen und ein realistisches Gespür für Größe, Skalierung und Kontext zu bekommen.


Komplettes 3D-Hallenlayout in Creo 4.0. Werkbild: Inneo

Modellbasierte Definition

Creo 4.0 ermöglicht es, modellbasierte Entwicklungen erfolgreich umzusetzen und die Effizienz in der Produktentwicklung zu steigern, da Abhängigkeiten von 2D-Zeichnungen reduziert werden. Indem Entwickler bei der richtigen Anwendung von Form- und Lagetoleranzen unterstützt werden, dezimiert Creo 4.0 außerdem Fehler, die aus inkorrekten, unvollständigen oder falsch interpretierten Informationen entstehen. Darüber hinaus wird sichergestellt, dass Form- und Lagetoleranzen im 3D-CAD-Model in einer vollständig semantischen Art festgehalten werden, das Modell den ASME- und ISO-Standards entspricht sowie die Modellgeometrie beschränkt wird, um eine effiziente und fehlerfreie Nutzung in den nachgelagerten Fertigungs- und Prüfprozessen zu ermöglichen.

Hier geht es also um das Konzept, alle möglichen Informationen, auch schon in Richtung Fertigung, an das 3D-Modell dranzuhängen und mit dem Modellaufruf im gesamten Betrieb wieder verfügbar zu machen.


Bauteil mit variablem Gitter, entworfen und optimiert mit Creo 4.0 und per 3D Druck realisiert. Werkbild: PTC

Vollständig definierte 3D-Modelle haben viele Vorteile, die den der Konstruktion nachgelagerten Stellen zugute kommen. Daran gibt es keinen Zweifel.

Direktmodeling für Blechteile

PTC hat ja schon vor einigen Jahren mit seinem Hybrid-Modeling die Voraussetzung dafür geschaffen, dass ein parametrisches Modell auch zusätzlich noch durch direktes Modellieren an der Geometrie beeinflusst werden kann. Dieser Ansatz wurde nun auch auf den Bereich Blechkonstruktion übertragen. Jede Änderung wird in das Modell übertragen, so dass dennoch ein einheitliches 3D-Modell entsteht.

Dadurch besteht auch die Möglichkeit, importierte Modelle blechspezifisch zu bearbeiten und beispielsweise Spalt- und Eckenparameter fertigungsgerecht abzuändern.

www.ptc.com
www.inneo.com

- Karl Obermann –
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