4 Anfertigen einer Zeichnung des vordereren Gehäusedeckels

4.1 Einführung

An dieser Stelle folgt nun eine detaillierte Konstruktionsbeschreibung des vorderen Gehäusedeckels, (Abbildung 4.1) des in Abbildung 3.1 dargestellten Pneumatikzylinders.


Für das Zeichnen am Computer müssen sehr oft Zahlenwerte eingegeben werden. Diese Eingabe erfolgt generell ohne Einheiten. In den folgenden Beispielen sind die Längenmaße immer in Millimeter und die Winkelmaße immer in Grad angegeben.

4.2 Erstellen der Seitenansicht von links

4.2.1 Vorbereitung

  1. Löschen des Bildschirminhaltes, falls dieser noch nicht leer ist, mit: [TEILE]-EDITIEREN-Top=>[LÖSCHEN] =>[ALLES]=>[BESTÄTIGEN].
  2. Umbennen des Teiles von 'Top' auf 'Vorderer_Gehäusedeckel'. Dies geschieht über Anwählen von [TEILE]-[MENÜ2]-UMBENENNEN, Eingabe des neuen Namens in Anführungsstrichen und die Bestätigung über die <Eingabetaste>. Dieser Vorgang legt die Grundlage für die spätere Bearbeitung unter Kapitel 9: Teileliste und Baugruppen.

4.2.2 Zeichnen der Hilfsgeometrie

Das Erstellen der Hilfsgeometrie wie in Abbildung 4.2 erfolgt über:
  1. Antippen von [HILFSGEO]-Waagr.
  2. Positionieren einer horizontalen Hilfslinie in etwa der Mitte des Bildschirmfensters.
  3. Anwählen von [HILFSGEO]-Senk.
  4. Positionieren einer vertikalen Hilfslinie in etwa der Mitte des Bildschirmfensters.
  5. Anklicken von [HILFSGEO]-Parll.
  6. Eingabe des Abstandwertes 100.
  7. Antippen der vertikalen Hilfslinie als Bezugslinie und anschließend Anklicken eines Punktes rechts von der ertikalen Hilfslinie. Dann klickt man die horizontale Hilfslinie an und anschließend einen Punkt oberhalb von ihr.
  8. Anwählen von [FENSTER]-Einpass, um das gesamte Bild zu sehen.
  9. Nun legt man parallele Hilfslinien fest. Dies geschieht über Antippen von [HILFSGEO]-Parll, Eingabe der einzelnen Werte in eine parallele Richtung und Bestätigen jedes einzelnen Wertes mit der < Eingabetaste >. Das Abschließen des Vorganges erfolgt über das Anklicken der jeweiligen Bezugslinie und einem Punkt in paralleler Richtung zu ihr.

4.2.3 Erstellen der Geometrie

Zum Konstruieren der Geometrie verwendet man die angeführten Erstellungsbefehle aus Abbildung 4.3.
  1. Einstellen der Linienfarbe mit [FARBE]-Gelb und der Linienart mit [LART]-Vollinie.
  2. Erstellen der Linien unter der Befehlsleiste [ERSTELL].
  3. Anwählen von KREIS-Mitt&Umf/R zum Erstellen von Kreisen.
  4. Das Erstellen der Rundungen erfolgt über: [ERSTELLEN]-[MENÜ 2]-RUNDUNG.
  5. Das Zeichnen der Symmetrielinien erfolgt über7:
  6. Speichern der Zeichnung über:

4.3 Erstellen der Seitenansicht von rechts

  1. Um die Seitenansicht von rechts des vorderen Gehäusedeckels zu erstellen, vergrößert man das Blickfeld. Man legt eine parallele Hilfsgerade über [HILFSGEO]-Parll im Abstand 250 links neben die Zeichnung und wählt [ENDE] und [FENSTER]-Einpass an.
  2. Nun kopiert man die bereits erstellte Zeichnung, um einige Arbeitsschritte zu sparen. Dies geschieht über:
  3. Anwählen von [FENSTER]-Neu (vgl. Abschnitt 3.2), um besser am vergrößerten Element arbeiten zu können.
  4. Löschen der nicht mehr benötigten Linien, (siehe Abbildung 3.1 und 4.5) aus dem neuen Element über den Befehl [LÖSCHEN].
  5. Ausblenden der nicht benötigten Hilfslinien über: [ZEIGEN]-HGeometrie-AUS.
  6. Anwählen von [FENSTER]-Neuzch.
  7. Erstellen paralleler Hilfslinien zu der Außenkontur wie in Abbildung 4.5 im Abstand 2.5; 18 und 20.5 zu den Außenkanten. Diese dienen zum Zeichnen der Wandstärke von 2.5 in den Rundungen.
  8. Erstellen weiterer Kreise über [ERSTELL]-KREIS-Mitt&Umf/R mit Radius 19 und 20 zur Darstellung des Durchgangsloches mit Führungshülse und Fase.
  9. Konstruieren der Wandstärken:
  10. Das Entfernen von überflüssigen Linienteilen erfolgt über: [ZEIGEN]-Scheitelpt-EIN. Man kann Linien zwischen zwei Scheitelpunkten über den Befehl [LÖSCHEN] entfernen. Wiederum zeigt sich hier die Befehlskombination von [FENSTER]-Neu und Zuletzt als vorteilhaft, um wirklich nur die entscheidenden Linien zu entfernen. Um Linien nach einer beliebigen Länge zu löschen, muß man die Trennfunktion TRENNEN-Elem/R-eck unter [ERSTELL] aufrufen und das Element und den Trennpunkt anklicken. Der Befehl VERSCHMELZ bewirkt das Gegenteil. Die TRENNFKT kann Ein- oder Aus- geschaltet werden. Sie bewirkt, daß beim Erstellen eines neuen Elementes das bereits vorhandene von dem neuen automatisch getrennt wird. Das Ergebnis ist Abbildung 4.7.
  11. Speichern der Zeichnung über:

4.4 Erstellen der Vorderansicht

Zum Erstellen weiterer Ansichten kann man das Arbeiten mit mehreren Fenstern benutzen. Die Beschreibung befindet sich in Abschnitt 3.2 Fenstertechnik.
  1. Anwählen von [HILFSGEO]-Parll.
  2. Eingabe des Abstandes von 50.
  3. Anklicken der rechten Körperkante der Seitenansicht rechts und Positionieren der Hilfslinie rechtsseitig von ihr. Dies stellt sich als zweckmäßig heraus, da bereits vorhandene Hilfslinien genutzt werden können.
  4. Antippen von [FENSTER]-Einpass.
  5. Um die ausgeblendeten Hilfslinien wiederum sichtbar zu machen, wählt man den Befehl [ZEIGEN]-HGeometrie-EIN.
  6. Zu der zuvor gezeichneten vertikalen Hilfslinie erstellt man über [HILFSGEO]-Parll entsprechende Hilfslinien im Abstand: 0.75; 7.25; 8; 11.5; 21.5; 29.5; 46.5 und 47.5.
  7. Nicht benötigte Hilfslinien entfernt man mit [LÖSCHEN].
  8. Zu der unteren Körperkante der Seitenansicht rechts zeichnet man nach oben eine parallele Hilfsgeometrie im Abstand: 3.25; 30; 70 und 96.75. Das Ergebnis ist die Hilfsgeometrie von Abbildung 4.8.
  9. Antippen von [ERSTELL]-LINIE-Rechteck=>LINIE-Senkrecht=>LINIE-Waagerecht, um nach und nach die Grundstruktur zu erstellen (siehe Abbildung 4.9).
  10. Löschen der nicht mehr benötigten Hilfslinien, (siehe Abbildung 4.10).
  11. Erstellen einer parallelen Hilfsgeometrie wie in Abbildung 4.10:
  12. Erstellen des Gewindeloches mit den Radien 2.5; 3 und 6 über den Befehl [ERSTELL]-KREIS-Mitt&Umf/R10.
  13. Um das Gewinde wie in Abbildung 4.11 zu konstruieren, geht man wie folgt vor:
  14. Anwählen der Bearbeitungsansicht über [FENSTER].
  15. Anwählen von [ERSTELL]-[MENÜ 2]-FASE, um die Fasen zu konstruieren. Hierzu müssen die Linien zuvor durchgehend gezeichnet worden sein. Das Erstellen erfolgt über Abst Winkel und Eingabe von Abstand und Winkel der Fase, (Abbildung 4.1) mit abschließendem Anklicken der entsprechenden Linien. Der Vorgang funktioniert auch über Abst Abst , wobei die jeweiligen Abstände eingegeben und die Linien ebenso angewählt werden müssen.
  16. Zeichnen der Symmetrielinie der Vorderansicht mit Hilfe des Befehles SYM LINIE unter [MENÜ 1]. Ändern der Symmetrielinienlänge über den Befehl SYMLIN ÄND. Erstellen der restlichen Symmetrielinien, wie unter Abschnitt 4.2.3.5 über [FARBE] und [LART], wobei die entsprechenden Hilfslinien schon eingezeichnet sind.
  17. Erstellen der verdeckten Kanten:
  18. Konstruieren der verdeckten Fase wie in Abbildung 4.12:
  19. Das Entfernen aller Hilfslinien erfolgt über die Befehlsfolge: [LÖSCHEN]=>[AUSWAHL]-H-GeoAlles =>[ENDE].
  20. Um das ganze Bild wieder vollständig (siehe Abbildung 4.13) zu sehen, wählt man wie bekannt [FENSTER]-Einpass.
  21. Speichern der Zeichnung wie unter Abschnitt 4.3.11 als 'Vorderer_Gehäusedeckel'.

4.5 Draufsicht

Aus der Vorderansicht wird nun schrittweise die Draufsicht (Abbildung 4.14) auf den vorderen Gehäusedeckel erzeugt.
  1. Kopieren der Vorderansicht des vorderen Gehäusedeckels:
  2. Anwählen von [FENSTER]-Einpass und Neu zur besseren Bearbeitung.
  3. Löschen der überzähligen Linien aus dem neuen Element, entsprechend den Abbildung 4.14 und 4.15, über den Befehl [LÖSCHEN]11.
  4. Erstellen einer parallelen Hilfslinie im Abstand 28 zu der untersten Körperkante nach oben.
  5. Zeichnen des Polygons:
  6. Erstellen der Hilfsgeometrie (Abbildung 4.17) durch Antippen von [HILFSGEO]-Parll. Erstellen von Hilfslinien im Abstand: 1; 12; 15.5; 18; 20.5 und 20.75 von der unteren Körperkante nach oben und im Abstand: 14.5; 17.5; 18; 20.5; 23; 23.5 und 26.5 von der linken Körperkante nach rechts.
  7. Nachzeichnen mit Geometrielinien über [ERSTELLEN]-LINIE-Waagerecht, Senkrecht und 2 Pkte, (Abbildung 4.18).
  8. Ändern der Farbe ausschließlich für die Gewindedarstellung mit dem Befehlsmenü [FARBE].
  9. Erstellen des Gewindeauslaufes über :
  10. Die Fasenerstellung erfolgt über:
  11. Entfernen aller Hilfslinien (Abbildung 4.18) über die Befehlsfolge: [LÖSCHEN]=>[AUSWAHL]-H-Geo-Alles=>[ENDE] und [FENSTER]-Neuzch.
  12. Erstellung der Schraffur (Abbildung 4.19):
  13. Mittellinienerstellung (Abbildung 4.19):
  14. Speichern der Zeichnung wie unter Abschnitt 4.3.11 als 'Vorderer_Gehäusedeckel'.

4.6 Darstellung eines Details: X 2:1

Wie in Abbildung 4.1 dargestellt, muß noch ein Detail (Abbildung 4.20) in verändertem Maßstab aus der Zeichnung herausgezogen werden. Dazu kann man wie folgt vorgehen:
  1. Erstellen einer senkrechten Hilfslinie durch den Mittelpunkt der Seitenansicht links und einer waagerechten Hilfslinie durch die Mitte der zuletzt erstellten Draufsicht.
  2. Erstellen des Details über:
  3. Umbenennen des Details über:
  4. Löschen nicht benötigter Linien über [LÖSCHEN] falls vorhanden.
  5. Zeichnen der Ausbruchlinie über [ERSTELL]-LINIE-Polygon, wie unter 4.5.5.
  6. Speichern der Zeichnung wie unter 4.3.11 als 'Vorderer_Gehäusedeckel'.

4.7 Erstellen eines Schnittes A-A

Der in Abbildung 4.21 gezeigte Schnitt wird mit den nachfolgenden Befehlen erzeugt:
  1. Erstellen einer senkrechten Hilslinie duch die linke Körperkante der Seitenansicht rechts.
  2. Anwählen von [TEILE]-ERSTELLEN-Detail.
  3. Eingabe des Vergrößerungsfaktors 1.
  4. Auswählen eines entsprechenden Auschnittes aus der Draufsicht über einen Rahmen.
  5. Positionieren des Details.
  6. Übernehmen in das aktuelle Teil mit ET INTEGR.
  7. Festlegen einer neuen Position, ausgerichtet an der senkrechten Hilfslinie über das Menü [ÄNDERN]:
  8. Löschen der überzähligen Geometrie- und Hilfslinien aus dem neuen Element (Abbildung 4.22) über den Befehl [LÖSCHEN]. Hierzu kann der Befehl [ERSTELL]-TRENNEN-Elem/R-eck benutzt werden, um anschließend keine gelöschten Linien neu zeichnen zu müssen.
  9. Erstellen der Hilfsgeometrie (Abbildung 4.23) über [HILFSGEO]-Parll:
  10. Fehlende Linien können nun mit [ERSTELLEN]-LINIE-Waagerecht und Senkrecht verlängert oder neu erstellt werden.
  11. Über [LÖSCHEN] können weitere überzählig gwordene Linien entfernt werden, wie beispielsweise die Fasenkante, eventuell Trennfunktion nochmals benutzen.
  12. Wenn möglich, sollte man die vorhandenen Symmetrielinie über SYMLIN ÄND unter [ERSTELL] verlängern. Ansonsten muß man nach dem Löschen der Symmetrielinie eine neue, längere erstellen. Dies erfolgt über: [LART]-Strichpunktlinie=>[FARBE]-Grün und [ERSTELLEN]-Waagerecht erstellen.
  13. Um die Querlinien zur Andeutung der Symmetrie zu konstruieren, wählt man [LART]-Voll. Anschließend stellt man wieder die gelbe Farbe über [FARBE]-Gelb ein.
  14. Das Konstruieren der Fase an der linken Körperkante funktioniert wie unter Abschnitt 4.4.15 ausgeführt, lediglich mit dem Abstand 1.
  15. Die Erstellung der Schraffur erfolgt wie unter Abschnitt 4.5.12.
  16. Löschen der Hilfsgeometrie wie unter Abschnitt 4.5.1112.
  17. Speichern der Zeichnung wie unter Abschnitt 4.3.11.

4.8 Erstellen der Bemaßung für den vorderen Gehäusedeckel

Die Bemaßung erfolgt über das Menü [BEMASSEN]. Um Schnittpunkte besser fangen zu können, kann man unter [ZEIGEN]-Scheitelpt-EIN anwählen. Falls noch kein Scheitelpunkt vorhanden ist, kann man diesen über TRENNEN-Elem/R-eck unter [ERSTELL] erzeugen.
  1. Zuerst wird die einfache waagerechte Bemaßung an allen Teilen erstellt:
  2. Entsprechend führt man die einfache, senkrechte Bemaßung durch. Es wird nur EINFACH und Senkrecht für den vorstehenden Punkt 1 eingegeben.
  3. Für parallele Bemaßungen wählt man für den Punkt 1: EINFACH und Parallel.
  4. Die Radienbemaßung erfolgt über:
  5. Die Winkelbemaßung erfolgt über:
  6. Die Fasenbemaßung kann über den Befehl FASE geschehen, erfolgt jedoch meistens über:
  7. Erstellung einer Bezugsbemaßung am Beispiel des Details X:
  8. Bemaßung des Ausschnittes:
  9. Speichern der Zeichnung wie unter Abschnitt 4.3.11 als 'Vorderer_Gehäusedeckel'.



7 Zuerst wird die Mittellinie für kreisförmige Elemente noch Schritt für Schritt erstellt. Für weitere Erstellungen führt der Befehl MITTELLIN diesen Vorgang aus. Entsprechend führt der Befehl SYM LINIE die Erstellung von Symmetrielinien durch.
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8 Es ist hier wichtig, an den Befehl [ENDE] zu denken, da sich ansonsten die Linienart und -farbe der Hilfsgeometrie und nicht der Geometrie ändert.
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9 Wiederholtes Abspeichern unter gleichem Namen mit Option Lösch Alt.
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10 Wenn man den Abstand der Hilfslinien nicht kennen sollte kann man diesen über [MESSEN], (Abschnitt3.4.9) in Erfahrung bringen.
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11 Falls die Symmetrielinie verloren geht muß sie, wie unter Abschnitt 4.2.3.5, wieder neu erstellt werden.
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12 Wenn man die Hilfslinien nicht löschen möchte, besteht auch die Möglichkeit, diese über [ZEIGEN]-HGeometrie-AUS auszublenden; siehe Abschnitt 3.4.8.
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13 Mit POSTFIX-ALT kann auf den zuvor verwendeten Text zurückgegriffen werden.
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14 In der PC-Version ist dies so nicht möglich. Das Durchmesserzeichen erlangt man hier über die String-folge #14'1'#15. Näheres dazu über [HILFE]-[TEXT]-EINGEBEN-Zeile.
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