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Thema: Arbeitsalltag als Berechnungsingenieur (3571 mal gelesen)
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Updike Mitglied
Beiträge: 3 Registriert: 14.07.2013
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erstellt am: 14. Jul. 2013 18:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Leute, mich würde einmal interessieren wie so der Arbeitsalltag eines Berechnungsingenieurs aussieht. Konkret wieviel Mathematik ihr aus dem Studium im Berufsalltag benutzt ? Sind Sachen wie Mehrgitterverfahren, Sobolev-Räume, numerische lineare Algebra im Arbeitsalltag vorhanden ? Oder überlässt man das alles der CAD-Software ? Grus und Dank
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smittytomcat Mitglied Naval Architect / Dipl.-Ing. Schiffbau, selbstständig
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erstellt am: 14. Jul. 2013 19:40 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Updike
moin, ich denke die Mathematik spielt eher eine untergeordnete Rolle. Zu wissen wie etwas funtioniert mit den Mathematik-Gundlagen sollte sein. Nur selbst anwenden - wozu? Die Fragestellungen die in den Alltag hineinspielen sind eher in der Mechanik und der Werktsoffkunde angesiedelt bzw. natürlich auch in der E-Technik, der Fluiddynamik usw. . Und da heißt es fit sein - Leute die meinen ein Programm sollte alles kontrollieren gehören nicht als Berechner in eine verantwortungsolle Positon. Und im Allgemeinen sind die maßgeblichen Rechenverfahren + - * / . ------------------ Gruß Gerd Katzen wurden in die Welt gesetzt, um das Dogma zu widerlegen, alle Dinge seien geschaffen, um den Menschen zu dienen (Paul Gray) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Markus_30 Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAx-Architect
Beiträge: 5430 Registriert: 21.03.2005
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erstellt am: 15. Jul. 2013 16:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Updike
Zitat: Original erstellt von smittytomcat: ... Zu wissen wie etwas funtioniert mit den Mathematik-Gundlagen sollte sein ...
Genau so sehe ich das auch. Ein buntes FE-Bildchen kann schließlich bald mal wer erzeugen. Das Ganze dann aber zu interpretieren und auf Plausibilität zu prüfen, das ist dann schon mal wieder ne andere Hausnummer. Da sollte man ein gewisses Feeling haben (kommt mit der Erfahrung) und das notwendige Rüstzeug um das Problem analytisch zu überschlagen. ------------------ Gruß Markus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Rainer Schulze Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.-Ing. im Ruhestand
Beiträge: 4419 Registriert: 24.09.2012
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erstellt am: 15. Jul. 2013 16:50 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Updike
>>Konkret wieviel Mathematik ihr aus dem Studium im Berufsalltag benutzt ? Das Rechnen nimmt mir der PC gerne ab. Das kann der schneller und verlässlicher als ich. Aber selbstständiges Denken hat der nicht gelernt... >>Mehrgitterverfahren, Sobolev-Räume Nie gehört. Aber ich habe ja auch nicht theoretische Mathamatik studiert, sondern eine Ingenieurwissenschaft. >>Oder überlässt man das alles der CAD-Software ? Nein - die wirklich wichtigen Entscheidungen muß man schon selber treffen und verantworten. Computer sind ohne Zweifel sehr hilfreich, aber dennoch stur und dumm und einfallslos. Sie tun genau das, was der Programmierer ihnen aufgetragen hat - und keinen Deut mehr. Und wenn hundert Programmierer hundert Jahre lang Programme schreiben, ist es dennoch wenig wahrscheinlich, dass auch nur EIN fehlerfreies Programm erscheint. Kann ein Berechnungsingenieur das statistisch bestätigen? ------------------ Rainer Schulze Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
smittytomcat Mitglied Naval Architect / Dipl.-Ing. Schiffbau, selbstständig
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erstellt am: 15. Jul. 2013 17:22 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Updike
Jo, ds mit den Programmfehlern kann ich bestätigten, auch bei der professionellen Software. Da gabs früher bei Ansys den Mausverschlucker - keiner wußte warum und deshalb wurde ein Mausreset (so etwa um 2004) in die Kopfleiste eingearbeitet. Und auch wenn ein Programm fehlerfei läuft nach der Entwicklung, dann hat es das nur in den Beispielen getan. ------------------ Gruß Gerd Katzen wurden in die Welt gesetzt, um das Dogma zu widerlegen, alle Dinge seien geschaffen, um den Menschen zu dienen (Paul Gray) [Diese Nachricht wurde von smittytomcat am 15. Jul. 2013 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Updike Mitglied
Beiträge: 3 Registriert: 14.07.2013
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erstellt am: 15. Jul. 2013 22:23 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hi Leute, danke erstmal für eure Antworten ! Nach euren Aussagen spielt die Mathematik im Alltag also eine sehr untergeordnete Rolle. Wenn ihr aber mal Mathe aus euren Studium benutzt, was benutzt ihr genau ? Wie sieht es z.B. mit Gleichungssystemlösern aus ? thx Updike Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
smittytomcat Mitglied Naval Architect / Dipl.-Ing. Schiffbau, selbstständig
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erstellt am: 15. Jul. 2013 23:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Updike
Moin, so jetz mal gefragt - worauf willst Du hinaus? Oder warum Deine Frage? ------------------ Gruß Gerd Katzen wurden in die Welt gesetzt, um das Dogma zu widerlegen, alle Dinge seien geschaffen, um den Menschen zu dienen (Paul Gray) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Rainer Schulze Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.-Ing. im Ruhestand
Beiträge: 4419 Registriert: 24.09.2012
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erstellt am: 16. Jul. 2013 11:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Updike
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Wyndorps Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 4563 Registriert: 21.07.2005 Creo 8.0.1.0 Genius Tools 8.0 Windchill 12.0.2.0
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erstellt am: 16. Jul. 2013 12:12 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Updike
Zitat: Original erstellt von smittytomcat: ... worauf willst Du hinaus? Oder warum Deine Frage? ...
Er will zu seinem Prof. laufen und seinen Abschluss trotz nicht bestandener Matheprüfung bekommen, weil alle hier behaupten Mathe bräuchte man nicht. Vielleicht denkt er, ab 20 derartiger Antworten gibt's ein Zehntel Notenzuschlag. ------------------ ---------------- "Ich stimme mit der Mathematik nicht überein. Ich meine, daß die Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist." (Stanislaw Jerzy Lec) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
smittytomcat Mitglied Naval Architect / Dipl.-Ing. Schiffbau, selbstständig
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erstellt am: 16. Jul. 2013 12:59 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Updike
Wyndorps: das ist jetzt aber mehr als böse. Nun ja verstehen was da passiert sollte man es ja schon, nur man braucht es nicht für seine Arbeit anzuwenden, zwei ganz verschiedene Dinge. Aber, so ganz falsch ist das nicht, denn wenn ich manche Fragen hier lese, dann habe ich den Eindruck die gleiche Tendenz gilt wohl nach Meinung einiger für die Mechanik Bist Du etwa der Prof ------------------ Gruß Gerd Katzen wurden in die Welt gesetzt, um das Dogma zu widerlegen, alle Dinge seien geschaffen, um den Menschen zu dienen (Paul Gray) [Diese Nachricht wurde von smittytomcat am 16. Jul. 2013 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Callahan Moderator Administrator PDMLink
Beiträge: 5611 Registriert: 12.09.2002
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erstellt am: 16. Jul. 2013 13:11 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Updike
Zitat: Original erstellt von Updike: Nach euren Aussagen spielt die Mathematik im Alltag also eine sehr untergeordnete Rolle.
Dafür aber technische Mechanik, Festigkeitslehre und Plastizitätstheorie umso mehr. Und dafür brauchst Du die Mathematik alle Nase lang. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
chrisman Mitglied Dipl.-Ing. Maschinenbau - Konstruktionsleiter
Beiträge: 356 Registriert: 07.07.2011 Inventor 2018 Win7Pro64Bit Z440 Workstation
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erstellt am: 16. Jul. 2013 13:39 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Updike
Meiner Meinung nach ist die Mathematik schon sehr wichtig, wenn man sie auch nicht direkt anwenden muss. Das bedeutet: Wenn man das Handwerkszeug, sprich die Mathematik, nicht verstanden hat also auch nicht versteht was bei gewissen Programmen im hintergrund läuft, dann fällt die Auswertung auch weitaus schwerer bzw. man kann gewisse Effekte gar nicht nachvollziehen. Und grade bei einfachen analytischen Berechnungen braucht man die Mathematik sowieso. Ich habe auch schon überlegt irgendwann vielleicht mal nebenher noch nen Bachelor in Mathe zu machen. Das hilft einen sicher bei manchen Fragestellungen doch weiter. ... Naja gut ich bin auch ein wenig Titelgeil. ------------------ "Grade die Geschichte dieser theoretischen Entwicklung ist ein Schulbeispiel dafür, wie wirklichkeitsfremd rein theoretische Forschungen werden, wenn die Grundlagen und Vorraussetzungen der Rechnungen nicht genügend überprüft sind." 1937;Dr.-Ing. Bruno Eck Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
smittytomcat Mitglied Naval Architect / Dipl.-Ing. Schiffbau, selbstständig
Beiträge: 1320 Registriert: 23.08.2005 ANSYS Bricscad Windows XP Prof 32 bit SP 3 Windoof 7 Prof 64 bit Dell Precision's Bleistift Radiergummi Dreieck Papier Dubbel etc. Taschenrechner den eigenen Kopf ...
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erstellt am: 16. Jul. 2013 13:42 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Updike
So, und was man aus dem eff eff können sollte ist Vektor- und Tensorrechung, sowie die Beherrschung aller trigonometrischen Funktionen incl. der Additionstheoreme. Und nicht schädlich sind ebenfalls Kenntnisse in der numerischen Integration für schnelle Überschläge und Kontrollrechungen. Und auch die Kenntnisse von Potenz- und Taylorreihendarstellung ist ganz nützlich. Hingegen hat wohl keiner von Hand irgendwann mal eine 8*8 Matrix invertiert - dafür gibt es entweder einen Tachenrechner, Excel und Mathcad. Nachtrag: Und wichtig, fast unerlässlich bei etlichen Tätigkeitsfeldern ist auch eine sichere Beherrschung der Geometrie ------------------ Gruß Gerd Katzen wurden in die Welt gesetzt, um das Dogma zu widerlegen, alle Dinge seien geschaffen, um den Menschen zu dienen (Paul Gray)
[Diese Nachricht wurde von smittytomcat am 16. Jul. 2013 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
THoog Mitglied Ingenieur
Beiträge: 5 Registriert: 21.12.2011
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erstellt am: 16. Jul. 2013 14:09 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Updike
Hallo Updike, eine ordentliche Grundlage in Mechanik und Mathematik schadet nicht, es gibt auch jede Menge Aufgaben ausserhalb der eigentlichen FEM-Berechnung. Ich kenne da Berechnungskollegen, die durchaus in der Lage sind, auf dem Papier mit Taschenrechner einen Zylinder- oder Kegelpreßverband nachzurechnen oder solche wiederholenden Aufgaben als Excel-Arbeitsblatt umzusetzen "für jedermann". Die Mathematik sollte als Wissen vorhanden sein, wird aber im Alltag von der Software weitgehend unterstützt. Die Ergebnisse und mögliche Änderungen der Geometrie oder des Materials werden dann zusammen durchgesprochen. Daher ist es für den Berechnungsing. wichtig, die üblichen Werkstoffe und deren Verarbeitung (Zerspanung, Umformung, Wärmebehandlung) sowie die Montageverfahren (Aufpressen, Schrauben, Schweißen) zu kennen. Das Lesen von techn. Zeichnungen kommt auch noch dazu, ist für viele die aus der Konstruktion her stammen aber kein Hexenwerk. Ein weiteres Arbeitsfeld ist die Mitarbeit bei der Auswertung und Kommentierung von Kundenanforderungen (Lastenhefte und deren mitgeltenden Unterlagen), wo oft auf Regelwerke der Branche oder des Kunden eingegangen werden muß. Darüber hinaus gibt es bei uns im Betrieb weitere interne Lastfälle zur Dimensionierung, die in Fachkreisen nicht üblich sind. Entsprechend sind dann zahlreiche Berichte zu Berechnungen anzufertigen, teilweise intern, meist auch für die Vorlage beim Kunden sowie bei Aufsichtsbehörden, wo dann auch mal Rückfragen kommen können. Grüße Thomas PS: ich bin in der Konstruktion tätig, selbst kein Berechnungsingenieur. Aber nahe dran in den Projekten. Ein aktuelles Problem sind z.B. Paarungen von Bauteilen aus Gummi und Metall unter Belastung. Die mechanischen Eigenschaften des Gummis werden an genormten Probekörpern ermittelt und in Mehrkörpersimulationen verwendet, wobei die Ergebnisse je nach theretischem Ansatz für "Gummi" unterschiedlich ausfallen können. [Diese Nachricht wurde von THoog am 16. Jul. 2013 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Updike Mitglied
Beiträge: 3 Registriert: 14.07.2013
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erstellt am: 16. Jul. 2013 19:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hi Leute, danke für die vielen Antworten ! Anhand euerer Aussagen stellen ich nun folgende "provokante" These über den Arbeitsalltag (Zeit) aus: 55% Anwenden von Wissen in einer Ingenieurdisziplinen z.B. Mechanik 40% Arbeiten mit der FEM/CAD-Software 5% Ergebnisse mit Hilfe von Mathematik analysieren. Richtig oder falsch ? Ich lasse mich gerne verbessern ! Der Hintergrund zu meiner Frage ist, das in einer Nachbarabteilung in meiner Firma eine Stelle als Berechnungsing. ausgeschrieben wurde. Die Stelle interessiert mich aber nur falls "höhere" Mathematik in der alltäglichen Arbeit regelmäßig (10-20 %)vorkommt.
Ich möchte aber ungern den anderen Abteilungsleiter zu diesem Thema ausfragen und dabei durch meine Unwissenheit "glänzen" was den Arbeitsalltag eines Berechnungsing. angeht. Auch möchte ich nicht die Stelle antreten und dann nach einer Woche merken, dass der Job nichts für mich ist. Ich selber habe Mathematik studiert mit Spezialisierung numerische Mathematik partieller Differentialgleichung. Sprich ich weiß relativ genau was im Inneren der FEM-Software abläuft und von daher kann ich mir vorstellen, dass mir die Arbeit liegen könnte. Gruss Updike Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
smittytomcat Mitglied Naval Architect / Dipl.-Ing. Schiffbau, selbstständig
Beiträge: 1320 Registriert: 23.08.2005 ANSYS Bricscad Windows XP Prof 32 bit SP 3 Windoof 7 Prof 64 bit Dell Precision's Bleistift Radiergummi Dreieck Papier Dubbel etc. Taschenrechner den eigenen Kopf ...
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erstellt am: 16. Jul. 2013 20:42 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Updike
Oh ha, auch wenn Du Mathe studiert hast, dann weißt Du lange noch nicht was in der Software abläuft - klar in Vektorräumen die Gleichungen hinschreiben etc. ist das ganz einfach ausgedrückt - nur die Umsetzung ist das Problem. Z.B. war der Vater von Ansys John A. Swanson kein Mathematiker sondern Ingenieur. Pardon, aber ganz ehrlich - Dir fehlen die Kenntnisse in Mechanik und Werktstoffkunde um die Stelle verantwortungsvoll auszufüllen wenn Du da ein Newcomer bist. ------------------ Gruß Gerd Katzen wurden in die Welt gesetzt, um das Dogma zu widerlegen, alle Dinge seien geschaffen, um den Menschen zu dienen (Paul Gray) [Diese Nachricht wurde von smittytomcat am 16. Jul. 2013 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Rainer Schulze Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.-Ing. im Ruhestand
Beiträge: 4419 Registriert: 24.09.2012
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erstellt am: 16. Jul. 2013 21:07 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Updike
>>These 30% Anwenden von Wissen in einer Ingenieurdisziplinen z.B. Mechanik 30% Arbeiten mit der FEM/CAD-Software 10% Ergebnisse mit Hilfe von Mathematik analysieren. 20% Dokumentation & Besprechungen 10% allgemeine Verwaltung Ansonsten heißt mein persönliches Fazit: Die Kenntnis der Mathematik ist sehr wichtig. Aber im Zeitalter leistungsfähiger Rechner und Anwendungsprogramme muss man eben nicht mehr alles "von Hand" selber rechnen. >>Hingegen hat wohl keiner von Hand irgendwann mal eine 8*8 Matrix invertiert Aber sicher doch! Und auch lineare Gleichungssysteme gelöst. Zum Beginn meines Studiums 1970 gab es noch keine Taschenrechner... Vieles, was ich damals üben musste, habe ich später nie wieder benötigt. Und junge Leute heute verwechseln einen Rechenschieber gerne mit einem Abakus. Etwa 1975 brachte HP dann programmierbare Taschenrechner heraus mit 25 Programmschritten und Speicherung auf kleinen Magnetkarten. So etwa 1980 kam das erste Mikroprozessor-Entwicklungssystem mit dem Intel 8080 mit 1 MHz Taktrate. Und wenige Jahre später der IBM PC AT mit sagenhaften 10 MB Festplatte. Damals dachten wir, damit hätten wir für viele Jahre ausgesorgt. >>Ich selber habe Mathematik studiert mit Spezialisierung numerische Mathematik partieller Differentialgleichung. Sprich ich weiß relativ genau was im Inneren der FEM-Software abläuft und von daher kann ich mir vorstellen, dass mir die Arbeit liegen könnte.
Dann bist Du vielleicht gut bei einer Firma wie CADFEM aufgehoben, wo man nicht einfach ein paar Programme anwendet, sondern diese Programme ergänzt. ------------------ Rainer Schulze >>Dir fehlen die Kenntnisse in Mechanik und Werktstoffkunde um die Stelle verantwortungsvoll auszufüllen wenn Du da ein Newcomer bist. Ach, Gerd - warst Du nicht auch mal jung und dumm? Trauen wir Updike doch einfach mal zu, dass er lernfähig ist. [Diese Nachricht wurde von Rainer Schulze am 16. Jul. 2013 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
smittytomcat Mitglied Naval Architect / Dipl.-Ing. Schiffbau, selbstständig
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erstellt am: 16. Jul. 2013 21:54 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Updike
Rainer: Hochachtung für die Invertierung der 8*8 Matrix - ich habe kapituliert bei 5*5. ie ersten HP programmierbaren Taschenrechner kenne ich auch noch, hatte eine solchen sogar mit continuos Memory. Und ganz wie Du habe ich später nie diese Fähigkeiten gebraucht weil man sich selbst Programme dazu geschrieben hat, oder auf Programmbibliotheken zurückgegriffen hat Leider stimmt aber nicht die Einschätzung einer Tätigkeit bei CADFEM- dort werden keine Programme ergänzt, sondern die arbeiten entweder im Bereich des Vertriebs, des Supports oder der Auftragsberechung. Die Entwicklung findet zentral bei ANSYS statt. ------------------ Gruß Gerd Katzen wurden in die Welt gesetzt, um das Dogma zu widerlegen, alle Dinge seien geschaffen, um den Menschen zu dienen (Paul Gray) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ChristophN Mitglied Berechnungsingenieur
Beiträge: 773 Registriert: 13.12.2008
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erstellt am: 17. Jul. 2013 09:51 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Updike
Zitat: Original erstellt von Updike: Ich selber habe Mathematik studiert mit Spezialisierung numerische Mathematik partieller Differentialgleichung. Sprich ich weiß relativ genau was im Inneren der FEM-Software abläuft und von daher kann ich mir vorstellen, dass mir die Arbeit liegen könnte.
Die FE-Programme sind so programmiert, dass man eben keine Ahnung von der zugrunde liegenden Mathematik haben muss. Und wenn ich das richtig einschätze, wird dich das bisschen Mathematik, was Du noch brauchst, nicht gerade glücklich machen, denn mit höherer Mathematik hat dies gar nichts zu tun (wie Du vielleicht aus den vorangegangenen Antworten erahnen kannst). An deiner Stelle würde ich zu dem Abteilungsleiter gehen und nach der genauen Arbeit fragen. Es gibt sicher auch Abteilungen, die tiefer in die FE-Programme eingreifen und benutzerdefinierte Elemente, eigene Materialroutinen, etc. schreiben, das könntest Du spannend finden... Es gibt aber auch Stellen, bei denen Deine einzige Aufgabe das Lösen physikalischer Probleme mit kommerziellen Programmen ist, das wird Dich sicher nicht glücklich machen. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ing. Gollum Mitglied Sondermaschinenbau
Beiträge: 1064 Registriert: 11.03.2005 Win7 64-Bit SWX 2013 Ansys 13 Labview 2012
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erstellt am: 17. Jul. 2013 10:23 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Updike
Hi, Zum Alltag eines Berechnungsingenieurs gehört ebenfalls, dass man ständig aufpassen muss nicht zwischen die Fronten zu geraten... Stimmt das berechnete Ergebnis nicht mit dem überein welches die Auftraggeber, egal ob intern oder extern, erwartet, wird es für den Berechnungsingenieur nämlich immer lustig und man kann ganz schnell zum Spielball verschiedenster Interessen werden... Da ist Ingegrität gefragt Grüße,
Gollum ------------------
'Wir leben in Zeiten epochaler Veränderungen.' - Angela Merkel, 2011 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
smittytomcat Mitglied Naval Architect / Dipl.-Ing. Schiffbau, selbstständig
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erstellt am: 20. Jul. 2013 00:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Updike
@Ach Rainer - sorry, aber da fehlt Dir wohl der Alltag als Brechnungsingenieur in den Niederungen. Nein, ganz klar - die Festigkeit als auch die Konstruktion wird von vielen unterschätzt. Das ist eine Hauptvertiefungsrichtung und wer die Grundkenntnisse nicht hat sollte nicht gleich die große Keule schwingen. Und dumm beginnen die wenigsten Absolventen dieser Fachrichtungen sondern unerfahren - das sind zwei verschiedene paar Schuhe. Das sollte man schon auseinanderhalten können. Ich würde auch mal vorschlagen die vielleicht persönlichen Annimositäten Deinerseits wegen des einen oder anderen Widerspruchs im Ansys Forum hier mal rauszulassen und sachlich zu bleiben
------------------ Gruß Gerd Katzen wurden in die Welt gesetzt, um das Dogma zu widerlegen, alle Dinge seien geschaffen, um den Menschen zu dienen (Paul Gray) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
R.M. Mitglied
Beiträge: 17 Registriert: 05.05.2018
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erstellt am: 09. Mai. 2018 11:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Updike
Ich hoffe ich darf mich hier einklinken, auch wenn das Thema schon etwas älter ist. Wie viel Programmiert ihr, sprich wie viel Code schreibt ihr? Wie viel geschieht stattdessen Graphisch? Ist die Arbeitsweise ähnlich wie die eines Konstrukteurs (Auswertung der Ergebnisse mal außen vor gelassen). Meiner Vorstellung nach wird meistens ein CAD Modell importiert bzw. vorher selbst erstellt, die benötigte Anzahl an Knoten eingestellt (je nach komplexität und Ort des Modells mal mehr mal weniger), Materialkonstanten etc ausgewählt bzw Werte eingetragen und anschließend lässt man den Computer rechnen und erhält bunte Bilder bzw. Graphen, die man auf Plausibilität untersuchen muss. Mit dem allgemeinen Code hat man stattdessen wenig zu tun. Stimmt das soweit oder steigt man als Berechnungsingenieur doch tiefer in die Programmierung ein? Ich frage, weil ich an der Uni zwar Vorlesungen zur FEM gehört habe, wir aber dort alles mit Matlab selbst geschrieben haben. Das gefällt mir wenn aber stattdessen eher die Anwendung der Software im Vordergrund steht, macht es mehr Spaß. Edit: Ich habe folgendes Video gefunden zur Simulation mit ABAQUS gefunden: https://www.youtube.com/watch?v=M3TEy4QRCuw Ist das Representativ für den großteil der technischen Seite, zzgl. Dokumentation und Besprechung der Ergebnisse? [Diese Nachricht wurde von R.M. am 09. Mai. 2018 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
farahnaz Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ing.
Beiträge: 2467 Registriert: 24.04.2007 CAE, FEM, Test, NPD
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erstellt am: 10. Mai. 2018 21:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Updike
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R.M. Mitglied
Beiträge: 17 Registriert: 05.05.2018
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erstellt am: 11. Mai. 2018 11:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Updike
Zitat: Original erstellt von farahnaz: Ja. Das ist ein einfaches Beispiel, das repräsentativ einen Überblick schafft. Allerdings sind die praktischen Industrieaufgaben in einem anderen Niveau.
Danke, ich glaube, dass das selbstverständlich ist.
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Mustaine Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
Beiträge: 3554 Registriert: 04.08.2005 Abaqus
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erstellt am: 11. Mai. 2018 22:17 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Updike
Im Normalfall wendet man bestehende Software an, so wie auf dem Video. Natürlich ist es in der Realität komplexer und man muss wissen warum man was wie definiert. Auch bei der Ergebnisauswertung ist gutes Wissen von dem verwendeten Tool, aber auch techn. Mechanik gefragt. Programmierkenntnisse sind hilfreich, wenn man z.B. Abläufe automatisieren möchte oder große Datenmengen aufbereiten muss. Wenn man möchte, kann man auch in angrenzende Themen schauen und sich da neue Herausforderungen suchen. Optimierung und Lebensdauerberechnung (Fatigue) sind da zwei naheliegende Beispiele. Aber auch bei Werkstoffen tut sich immer was. Multiskalenmodelle und Simulation von additiven Fertigungsprozessen sind da gerade interessante Themen. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
TimoSchwaar Mitglied Kfz.-Ingenieur
Beiträge: 128 Registriert: 01.12.2000
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erstellt am: 15. Mai. 2018 08:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Updike
Zitat: Original erstellt von R.M.: Meiner Vorstellung nach wird meistens ein CAD Modell importiert bzw. vorher selbst erstellt, die benötigte Anzahl an Knoten eingestellt (je nach komplexität und Ort des Modells mal mehr mal weniger), Materialkonstanten etc ausgewählt bzw Werte eingetragen und anschließend lässt man den Computer rechnen und erhält bunte Bilder bzw. Graphen, die man auf Plausibilität untersuchen muss. Mit dem allgemeinen Code hat man stattdessen wenig zu tun. Stimmt das soweit oder steigt man als Berechnungsingenieur doch tiefer in die Programmierung ein?
Im Normalfall wirst Du ein CAD-Bauteil ins Simulationsprogramm einlesen, auf standartisierte Randbedingungen zugreifen (Vergleichbarkeit der Ergebnisse), ggf. Ankonstruktionen vornehmen und dann das Ganze berechnen lassen. Die Hauptarbeit liegt da in der richtigen Interpretation der Ergebnisse. Mit Programmierung hat das im Normalfall gar nichts zu tun. In meinem Bereich, Methodenplanung von Blechumformung, musst du noch wissen, wie Blechbauteile hergestellt werden und dann entsprechend die Ankonstruktion/Aufbereitung des Bauteiles vornehmen. Bei der Auswertung ist halt wichtig zu interpretieren, versagt das Blech und es entsteht ein Riss, oder eine Falte und was muss ich am Bauteil verändern, damit es herstellbar wird. Bei z.B. einer Crashberechnung sind wiederum andere Themen relevant. gruss, Timo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |