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Thema: SAP-PLM oder externes PDM? (8669 mal gelesen)
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cad65 Mitglied
Beiträge: 26 Registriert: 13.12.2007
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erstellt am: 19. Nov. 2010 18:20 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, es geht um die Integration einer PDM Lösung. Diese ist entweder SAP PLM (Direktanbindung über Cideon) oder ein externes CAD-orientiertes PDM mit nachgeschalteter Schnittstelle zu SAP. Ich würde gerne Eure Meinung darüber erfahren, welche Lösung Euch effektiver erscheint. Zur Info: SAP ist vorhanden, Daten sollen final in SAP verfügbar sein, Baugruppen bestehen aus max. 20 Teilen, Autocad ist vorhanden, geplant ist zusätzliches 3D-System (Solidedge/-works oder Inventor) Bei der Direktanbindung sehe ich folgende Vor- bzw. Nachteile. Vorteile: Direktanbindung mittels zertifizierter Schnittstelle; nur 2 Programme; kostengünstig Nachteile: Benutzeroberfläche SAP-lastig; evtl. verlangsamte Reaktionszeiten Dagegen bei der Variante mit einer externen PDM-Lösung. Vorteile: Benutzerfreundliche CAD-orientierte Oberfläche Nachteile: 3 Programme; nachgeschaltete Schnittstelle PDM <-> SAP; höherer Invest Nun stellt sich die Frage, wie stark der Vorteil aufgrund der optimalen Benutzeroberfläche, die Nachteile durch Preis und Programmvielfalt aufwiegt. Vielleicht hat ja der eine oder andere mit beiden Varianten in ähnlicher Form schon gearbeitet. Gruß cad65 [Diese Nachricht wurde von cad65 am 19. Nov. 2010 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Axel.Strasser Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Selbstständig im Bereich PLM/CAx
Beiträge: 4107 Registriert: 12.03.2001 Früher war vieles gut, und das wäre es heute immer noch, wenn man die Finger davon gelassen hätte!
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erstellt am: 19. Nov. 2010 20:20 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für cad65
Oje, sorry der Seufzer musste erst sein. Auch mit einer Integration hast Du nocheine Schnittstelle und eine Software von einem Drittanbieter und SAP PDM bekommst Du auch nicht geschenkt, also ob das mkostengünstiger wird, da würde ich erst mal ein Fragezeichen machen. Prinzipiell gehen die Diskussionen/entscheidungen SAP oder PDM System sehr oft abhängig davon aus wer das Sagen in der Firma hat: sind es die Finanzleute, dann siegt SAp sind es die Techniker dann ist es ein PDM System Ansonsten,d ie Bedieneroberfläche ist eins, aber das wichtigste ist, was braucht Ihr, was wollt Ihr machen, welche Prozesse sollen wie abgebildet werden, wer braucht wann welche Daten und Informationen? In der Regel ist es mit im ERP wollen sie Zeichnungen anschauen können nicht getan. Da braucht es zuerst mal so etwas wie eine Stratgie, die vom Management unterstützt werden muss und eine genaue Kenntniss der Bedürfnisse. Wenn das klar ist muss man die möglichen Systeme auf Grund dieser Bedürfnisse miteinander vergleichen. Axel
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cad65 Mitglied
Beiträge: 26 Registriert: 13.12.2007
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erstellt am: 21. Nov. 2010 19:06 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Axel, Danke für Deine schnelle Antwort. Aufgrund der bisherigen Info stelle ich mir die beiden Varianten, insbesondere hinsichtlich der Schnittstellen, wie folgt vor: Variante mit Direktanbindung: CAD <Schnittstelle-1> SAP-PLM Variante mit Externem PDM: CAD <Schnittstelle-1> PDM <Schnittstelle-2> SAP D.h. effektiv doch eine Schnittstelle mehr!? Ok, hinsichtlich der Kosten für SAP PLM muss also geprüft werden, ob dies bereits Bestandteil der aktuellen SAP Suite ist. Du sagst, Kaufleute bevorzugen SAP, Techniker dagegen das externe PDM. Aber was sind die Gründe? Kaufleute pro SAP: Prozess bleibt in bekannter SAP-Umgebung. Techniker pro PDM: näherer Bezug zum CAD-System!? Doch Benutzeroberfläche? Unser vorrangiges Ziel ist das Datenmanagement der CAD-Daten sowie die Publikation der Zeichnungen in SAP. Das Datenmanagement soll das vorhandene Compass/Productstream ersetzen. In weiteren Schritten ist die Verknüpfung mit den bestehenden Stammsätzen geplant. Gruß cad65
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dsh Mitglied
Beiträge: 35 Registriert: 03.08.2009 Dell M6600 WIN 7 64bit NX 6.0.5.3 MP12
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erstellt am: 22. Nov. 2010 11:04 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für cad65
Hallo, wir haben uns gerade für SAP-PLM entschieden. Daher kann ich sagen, dass die Direktintegration NICHT im normalen SAP-Paket vorhanden ist. Und man muss auch beachten, dass die Schnittstelle für jedes CAD-System zu kaufen ist, d.h. eine Schnittstelle für Autocad und eine für Inventor/SolidWorks! Das wird dann nicht unbedingt günstiger, als ein separates PDM-System. Ausserdem scheint ihr ja schon Productstream im Einsatz zu haben. Dafür gibt es auch SAP-Schnittstellen, die wir allerdings nicht geprüft haben. Am besten wendet ich euch an jemanden, der beides kann; SAP-PLM und z.B. SAP-Productream. Zu den Gründen für die Direktintegration: 1 Schnittstelle weniger, da SAP-PLM direkt in SAP integriert ist Einschränkung der Kreativität der Techniker , die sonst alle möglichen Gründe finden, das PDM zu "umgehen" Verwaltung der Zeichnungen von mehreren internationalen Standorten; hier sahen wir bei Productstream ein Problem und fanden, dass SAP das mit den Content-Servern eine Lösung anbietet. Gruss Dieter [ Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
frank08 Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 1467 Registriert: 22.01.2004 Pro/E WF4 M070 Windchill PDMLink 9.1 M040 XP64, Dell Prec. T5400 NVIDIA Quadro FX 3700 2.66 GHz, 16 GB RAM
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erstellt am: 22. Nov. 2010 13:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für cad65
Zu dem Thema hatte ich schon mal einen ähnlichen Thread gestartet. An meiner negativen Einstellung gegenüber einem ERP-getriebenen Produkt wie SAP-PLM hat sich bis heute nichts geändert, aber das kann durchaus eine firmenspezifische Ansicht sein. Grundsätzlich bin ich halt der Ansicht, dass ins SAP nur CAD-Daten gehören, die vom Einkauf oder der Fertigung benötigt werden. Bei uns sind das deutlich unter 50% der generierten Daten, der "Rest" sind Konzepte, Papierstudien, Vorentwicklungen etc. Außerdem muss ich den SAP-Server nicht mit sämtlichen Iterationen auf dem Weg zur fertigen Entwicklungsstufe füllen, dort sind nur freigegebene Änderungszustände von Interesse.
------------------ Gruß Frank Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
cad65 Mitglied
Beiträge: 26 Registriert: 13.12.2007
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erstellt am: 23. Nov. 2010 13:37 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, bei uns ist SAP-PLM in der vorhandenen Konfiguration enthalten und die Kosten für die verschiedenen Schnitttstellen habe ich bereits berücksichtigt. Pro Direktanbindung spricht meines Erachtens auch die Tatsache, dass für alle weiteren Schritte hinsichtlich Materialverknüpfungen o.ä. die beste Grundlage geschaffen ist. Wie kommen denn die Techniker mit dem System zurecht? Hat man sich inzwischen an die „andere“ Struktur gewöhnt oder sind die Vorbehalte nach wie vor präsent? Was sind die Nachteile in den Augen der Techniker? Gruß Cad65
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tbauer Mitglied Technische Leitung Techsoft
Beiträge: 25 Registriert: 22.03.2002
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erstellt am: 23. Nov. 2010 15:59 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für cad65
Was wir von Kunden, die diese Entscheidungsprozesse schon durchgemacht haben, so hören: * je engineering-lastiger die gesamte Firma, desto eher standalone PLM (Sondermaschinenbauer versus Serienfertiger) * je komplexer die Produkte, desto eher standalone PLM (Anlagenbauer versus Kugelschreiberhersteller) * je mehr das CAD ausgereizt wird, desto eher standalone PLM (Poweruser versus 1 x wöchentlich User) Gruß tbauer
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cad65 Mitglied
Beiträge: 26 Registriert: 13.12.2007
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erstellt am: 25. Nov. 2010 11:00 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, Danke für die Beispiele. Ich habe meine Interpretation hinzugefügt. Sind das die Gründe für diese Bewertung? * je engineering-lastiger die gesamte Firma, desto eher standalone PLM (Sondermaschinenbauer versus Serienfertiger) Möglicher Grund: SAP PLM . . . - weniger flexibel im Umgang mit bzw. der Verwaltung von Entwürfen etc. - Änderungen an bestehenden Dokumenten ist schwerfällig * je komplexer die Produkte, desto eher standalone PLM (Anlagenbauer versus Kugelschreiberhersteller) Möglicher Grund: SAP PLM . . . - Schwächen im Umgang mit größeren Baugruppen. Ab 10, 100, 1000 Bauteilen?, was zeigt die Erfahrung? * je mehr das CAD ausgereizt wird, desto eher standalone PLM (Poweruser versus 1 x wöchentlich User) Möglicher Grund: SAP PLM . . . - Probleme komplexe Baugruppen zu händeln, also qualitativ? Was ist genau gemeint? Gruß cad65 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
dsh Mitglied
Beiträge: 35 Registriert: 03.08.2009 Dell M6600 WIN 7 64bit NX 6.0.5.3 MP12
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erstellt am: 25. Nov. 2010 11:27 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für cad65
Hallo, die Aussage in manchen Punkten ist mir etwas zu pauschal. SAP-PLM kann an manchen Stellen mehr als unser bestehendes PDM-System. So können wir in SAP-PLM problemlos mit Rahmengenerator-Teilen arbeiten, das aktuelle PDM-System kann das nicht. große Baugruppen gehen in SAP-PLM auch besser als im bestehenden PDM-System abgeleitete Komponenten, iParts oder iLogic können im PDM-System auch Probleme machen. Was verstehst du unter komplexen Baugruppen? Für eure Entscheidung wäre es wichtig zu wissen, welche Inventorfunktionalitäten ihr heute(!) braucht und nutzt und was ihr vom PDM-System erwartet und danach das PDM-System oder die Direktintegration auszuwählen. Wir sind engineering-lastig, haben aber festgestellt, dass wir unsere Konstrukteuren nicht "alle" Freiheiten lassen können, sondern sie in das etwas engere Korsett "SAP-PLM" stecken müssen. Freiheiten werden (zumindest bei uns) gnadenlos ausgenutzt und machen dann riesige Probleme in eine PDM-SAP-Schnittstelle. Aber nochmal: die Entscheidung nimmt euch niemand ab, ihr könnt höchstens jemanden suchen, der SAP-PLM und das ein oder andere PDM-System kennt, und euch bei der Auswahl behilfich ist. Dann könnt ihr etwas sicherer sein, dass die Entscheidung passt. 100-prozentig wisst ihr das erst in ein paar Jahren..... Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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