Zitat:
Original erstellt von mascaritas:
... Bei NX Sim nehme ich an dass die Bedienung professionell und auf dem Niveau der CAD Seite ist, geh ich da richtig in der Annahme? ...
Eigentlich ist die Bedienung gar nicht mal sooooo unähnlich zu dem, was man von ANSYS Workbench kennt. Lediglich beim Aufbau der Struktur verhält es sich aus meiner Sicht deutlich anders:
Im ANSYS wird die Geometrie reingeholt und dann direkt bearbeitet (wobei ich diesen Schritt nach Möglichkeit auch schon immer auf der CAD-Seite vor dem Import nach Ansys gemacht habe). Im NX wird dagegen zunächst von der Baugruppe ein idealisiertes (vereinfachtes) Teil abgeleitet. Dann erstellt man sich im idealisierten Teil (welches eigentlich eine übergeordnete Baugruppenebene darstellt) Wave-Links (oder auch gerne genommen: Promotes), welche dann entsprechend vereinfacht werden (De-Featuring etc.). Vorteil der ganzen Geschichte: Sie baut auf dem komplett detaillierten Konstruktionsmodell auf (ist also bei konstruktiven Änderungen 100%ig assoziativ), das Konstruktionsmodell selber wird aber nicht verändert, denn man braucht es ja für die Zeichnung, Fertigung etc. (mal ganz davon abgesehen, dass der Berechner dazu in der Regel auch gar keine Berechtigung hätte).
Auf dieses idealisierte Modell baut dann ein FEM-Teil auf (enthält Netze, Gitterverknüpfungsbedingungen usw.). Noch eine Ebene höher findet man dann die Simulation (enthält Lasten / Randbedingungen / Kontakte und natürlich auch die Lösung/en.
Im NX lassen sich auch Assembly-FEMs bauen. Soll heißen, man erstellt sich ein Mal ein Netz für ein mehrfach verwendetes Einzelteil (oder auch für eine Unterbaugruppe) und verwendet dieses Netz dann mehrere Male. Somit muss man die Komponente nur ein Mal vernetzen. Die Position der Netze hängt dann assoziativ an den Komponentenpositionen der Baugruppe.
Viele Anwender empfinden diese Struktur als kompliziert. Dachte ich übrigens zu Anfang auch - stimmt aber nicht. Ganz im Gegenteil: Nachdem man's mal gemacht (die Erstellung passiert fast automatisch) und sich daran gewöhnt hat, ist sie sogar ausgesprochen logisch. Noch dazu ist man mit dieser Struktur super flexibel.
Allerdings hatte ich letztens auch einen Kollegen, der sich beim Assembly-FEM ziemlich gegen die Assoziativität zur Konstruktionsbaugruppe gesträubt hat. Er meinte, er schiebe die Netze lieber von Hand dahin, wo sie eben hin müssen. Geht zwar auch, ist meiner Meinung nach aber nicht die einfachste Methode und die ganzen Vorteile der Assoziativität bleiben ungenutzt. Leider konnte ich ihn nicht so richtig von den Vorteilen überzeugen.
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Gruß
Markus
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