Hallo Herr Gebhardt,
pardon, da habe ich jetzt Ihre Frage verschlafen.
Die Homogenisierung die Sie ansprechen war in frühen analytischen Verfahren schon in Form von Tabellen angewendet worden.
Der jetzige Stand den z.B. die Klassifikationsgesellschaften praktizieren ist das die Aussteifungen de facto schon mit im Rechenmodell enthalten sind. Dazu sind entsprechende Programme erstellt worden mit denen einerseits die globalen Verbände bemessen werde, auf der anderen Seite auch schon die örtlich notwendigen Versteifungen ausgelegt werden.
Die Steifigkeit der Verbände z.B. bei Containerschiffe mit dem zusammen auftretenden Problem der Längsbiegung und der Wölbkrafttorsion (offener Querschnitt mit Schubmittelpunkt unterhalb des Schiffes) ist eher untergeordnet (allenfalls die globalen Schiffsbiegeschwingungen), vielmehr interessieren dann schon die Spannungen an den Enden der Laderäume und dort sind auch die Versteifungen interessant.
Da inzwischen auch hochfeste Stähle mit 420 N/mm2 Streckgrenze und Dicken von bis zu 60 mm verwendet werden hat sich Auslegung schon zu Beginn mehr zur Detailauslegung verlagert.
Hier mal ein paar "hübsche Bildchen" von einem Unfall infolge eines Detailschadens :
http://www.schiffe-und-kreuzfa hrten.de/containerschiff-mol-comfort-im-indischen-ozean-gebrochen-aber-nicht-gesunken-schwimmt-nun-in-zwei-teilen/sowie die gute Darstellung in Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/MOL_ComfortDie Gnade des Untergangs hat wie in anderen Fällen peinliche Fragen nicht möglich gemacht.
Und auch dieser Unglücksfall ist eher auf einen Fehler in der Detailauslegung zurückzuführen, indem einem Stück Stahl in Form einer lokalen Aussteifung nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt wurde:
http://de.wikipedia.org/wiki/MSC_Napoli
http://www.maib.gov.uk/publications/investigation_reports/2008/msc_napoli.cfm
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Gruß
Gerd
Hunde haben ein Herrchen oder Frauchen - Katzen haben Personal.
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