Ich habe sowas mal zusammengestellt:
I-deas Konstruktions-Richtlinien
Historie allgemein:
- es muß die vollständige Konstruktionshistorie vorhanden sein
- das Teil muß einen Complete Update ohne Fehlermeldungen (gelbe oder rote Punkte) durchlaufen
- es dürfen keine unterdrückten Historieschritte vorhanden sein
Aufbau der Historie:
- die Historie muß strukturiert aufgebaut sein: Fillets, Chamfer, Drafts, etc. müssen direkt im Anschluß an die Bool´sche Operation erfolgen, auf die sie aufbauen
- Konstruktionsschritte dürfen nicht durch spätere Operationen „überschrieben werden“ (Beispiel: eine Fläche bekommt zunächst 3° Konizität, im späteren Verlauf der Historie dann durch einen neuen Draft eine andere Konizität)
Wireframe:
- alle für die Konstruktion verwendeten Elemente müssen vollständig constraint (bestimmt) sein
- die Bemaßung erfolgt immer von einem Koordinatensystem, das am Nullpunkt (0,0,0) liegt. Wenn es sinnvoll erscheint, kann ein Linienkreuz am Ort des zu erstellenden Elements plaziert werden, welches zum Koordinatenkreuz hin bemaßt wird und dann als Basis für die Bemaßung des zu erstellenden Elements dient
- die Bemaßung muß so weit möglich gemäß der Funktion des zu konstruierenden Elements erfolgen
- es werden keine Offsets innerhalb des Wireframes als Basis für Extrudes verwendet, da diese leider nicht wirklich assoziativ sind. Stattdessen wird der Extrude mit der Originalkontur erzeugt (Endcaps off) und der Offset dann über den 3D Offset (Offset Surface) erzeugt
- es dürfen keine doppelten Linien übereinander liegen
- durchgängige Linienzüge sollen nicht unnötig „gestückelt“ werden, sondern aus so wenigen Linienelementen wie möglich aufgebaut sein
- den „Sketch in Place“ auf einer vorhandenen Fläche des Bauteils nur bei unmittelbar aufeinander aufbauenden Geometrien verwenden. Ansonsten das Koordinatenkreuz am Nullpunkt als Skizzierebene verwenden.
“Never ever move a part !!!”
- die wireframe Geometrie wird immer an Ort und Stelle erzeugt
- die Befehle „Move“ und „Rotate“ sind bei der Konstruktion absolut tabu !
Symmetrien:
- symmetrische Teile werden einseitig aufgebaut und ganz zum Schluß gespiegelt
- wenn ein Bauteil nur zum Teil symmetrisch ist, werden alle symmetrischen Geometrien einseitig erzeugt und die asymmetrischen nach der Spiegelung
Bool´sche Operationen:
- auch wenn Null auf Null Operationen seit I-deas 9 prinzipiell möglich sind, müssen sie vermieden werden, da sie zusätzliche Probleme in das Teil bringen. Die Konstruktion wird dadurch latent korrupt
- der Befehl „Plane Cut“ wird nicht zur Beschneidung von Geometrien benutzt
- beim „Split Surface“ gezielt die Flächen des zu splittenden Teils anwählen, die man tatsächlich aufteilen möchte
- wenn beim Extrude ein negativer Wert für die zweite Extruderichtung (gelber Pfeil) verwendet wird, darf der Extrude nicht mit einem Draft Angle ausgeführt werden
Draft, Fillet, Chamfer:
- wenn bei Verrundungen oder Fasen mehrere von einander unabhängige Linienzüge unterschiedliche Werte für den Radius, bzw. die Fase bekommen, so sind diese durch separate Operationen zu erzeugen
- ebenso werden unterschiedliche Werte für die Konizität durch mehrere separate Draft Operationen erzeugt
Tips:
- unter „Options“ => „Preferences“ => „Modeler/Assembly” die Option “Create coord system on fwd create of extrude” deaktivieren. So wird nicht bei jedem Extrude ein unnötiges Koordinatensystem erzeugt
- im Navigator für die Wireframe Konstruktion alle Constrains außer dem Coincident ausschalten; I-deas setzt sonst oftmals unbemerkt Bedingungen über die man später stolpert
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Gruß, Der Jens
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