1) 1.4828 und 1.4835 sind hochsiliziumhaltige Staehle.
1a) Diese haben so ihre Macken. Der hohe Silizumanteil macht sie anfaellig gegen Heiszrisse. Typischerweise werden diese Staehle mit artaehnlichen Schweiszzusatzwerkstoffen geschweiszt, deren Siliziumgehalt abgesenkt ist, z.B. Stabelektrode EN 1600 E 22 12 B 2 2 (enthaelt nur ca. 1% Si!!!). Dies kann nicht immer vertreten werden, dann werden diese artfremd, ggf. mit Nickelbasiszusatzwerksoffen geschweiszt. (Das geht auch nicht immer, falls der S-Anteil im Medium/Gas zu grosz ist.)
1b) Diese Staehle haben bestimmungsgemaesz (!!!!) die Eigenschaft, dass sie beim Erwaermen in sauerstoffhaltiger Umgebung SOFORT eine passivierende SiO2-Schicht bilden (Quarz)....
Beim Schweiszen musz man diese Schicht sicher zerstoeren, entweder thermisch oder chemisch, man loest sie im Schweiszgut (Das tut richtig weh...) oder in der Schlacke.
Das MAG-Schweiszen solcher Werkstoffe wird dann eher den Ruf von MAG verfestigen, es sei, Zitat EN 13445, ein "bindefehlerkritisches Verfahren".
2) Es sind hitzebestaendige Staehle. Deren Gefuege bildet sich im BETRIEB. Es gibt verbotene TEmperaturbereiche. Diese liegen z.B. dort, wo die Aushaertung und damit eingehende Versproedung durch die Bildung der Signa-Phase bereits erheblich ist, der Zugewinn an Zaehigkeit (bzw. Formaenderungsvermoegen) durch die erhoehte Temperatur aber noch nicht kompensiert ist.
Eine Waermebahndlung wird sich i.a. immer nach den Grundwerkstoffen richten, und ist nur dann (vielleicht) erforderlich, falls die Einsatztemperatur niedriger als die Gluehtemperatur waere.....
3) Es sind --- ersteinmal ---- austenitische Staehle. USV an austenitischen Staehlen wird nur von wenigen (meist aus dem Bereich Kraftwerke!) beherrscht.
Rot-Weiss ist sicher sinnvoll als Vortest gegen Heiszrisse, und vielleicht Bindefehler.... Roentgen wird sich nicht vermeiden lassen.
mfg Hans Adams.
BTW: Thyssen, Schweiszusaetze und
Strassburg, Wehner: Schweiszen nichtrostender Stähle
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