Dann werde ich mal ein paar Takte dazu schreiben. Zur Nachvollziehbarkeit meiner Sichtweise des Themas "Autodidaktisches Lernen" bzw. "Fachbücher zum Inventor" seien kurz die Rahmenbedingungen erwähnt: Die Software wird nicht Vollzeit eingesetzt. Das bedeutet, dass das ganztägige Umgehen mit der CAD Software nicht möglich ist. Sie wird da eingesetzt, wo es technisch und wirtschaftlich sinnvoll zu sein scheint. Tendenziell nimmt der Einsatz allerdings eher zu.
Daraus ergeben sich die Grundbedingungen, aus denen die eigene Sichtweise bei der Beurteilung dieses Buches resultiert: Hohe Anforderungen an die Produktivität bei geringstmöglicher Einarbeitungszeit. Und das Ganze bitteschön nebenbei.
Dies ist dann das dritte gekaufte Fachbuch zum Thema Inventor. Bisher stehen 2 Standartwerke im Regal. So richtig glücklich war ich allerdings bisher mit keinem. Der Hauptgrund zum Kauf dieses neuen Buches war die Hoffnung, dass es der persönlichen Arbeitsweise eher entspricht und bestehende Wissenslücken auffüllen hilft.
Soweit ich das sagen darf, erscheint mir dieses Buch sehr empfehlenswert für Autodidakten. Der Autor hat eine sachliche und trotzdem lockere Art. Dass er es schafft, ein so gewaltiges Programm in den wichtigsten Funktionen auf interessante Art und Weise zu beschreiben, ohne das Etwas zu fehlen scheint, finde ich bemerkenswert.
Das Layout ist durch farbige Bilder sehr angenehm anzuschauen. Der grosszügige Einsatz von wirklich aussagefähigen Abbildungen in intelligenter Reihenfolge ist ein schönes Beispiel dafür, dass Technik nicht zwangshalber staubtrocken und öde dargestellt werden muss.
Inhaltlich scheint alles vorhanden zu sein, was für den Arbeitsalltag mit seinen Anforderungen erforderlich ist. Erstaunlich hierbei, dass der Autor mit wenigen prägnanten Worten technische Zusammenhänge erklärt, die in Standartwerken zwischen Dutzenden von Sätzen leicht überlesen werden können.
Diese Beschränkung aufs Wesentliche macht mir das Buch sympathisch, ich würde es als Einstiegslektüre unbedingt empfehlen.
Allerdings kann es keine technische Referenz sein. Dafür sollte man (später) zusätzlich das berühmte Standartwerk anschaffen. Schon durch die geringe Seitenzahl von "nur" 300 Seiten ist die thematische Eindringtiefe begrenzt.
Erfreulich, dass Herr Scheuermann eine (in meinen Augen) gelungene Auswahl aller wirklich wichtigen Themen auf so wenigen Seiten vermitteln kann.
Generell bin ich noch etwas genervt von den anderen Exemplaren meiner Inventorbüchersammlung. Das eine Buch ist zu sprunghaft, hat auf einer Seite zig Querverweise auf andere Begriffe und ist für meinen Geschmack irgendwie nicht zielführend. Eher als Begleitliteratur zu einer ausführlichen Schulung nutzbar.
Das andere Buch ist theoretisch perfekt, beschreibt detailliert bis ins Kleinste jeden Mausklick. Allerdings ödet es mich an. Nur mit Widerwillen nehme ich es in die Hand. Es nervt einfach, dass trotz der Seitenfülle und der Vielzahl an Beispielen so stark in die Tiefe gegangen wird, ohne schnell zu vermitteln, worum es eigentlich geht. Mittlerweile habe ich das als reines Nachschlagewerk eingeordnet.
Soweit mein Eindruck vom Buch. Kritik habe ich daran keine. Allerdings möchte ich auch die anderen Bücher nicht verunglimpfen. Ich würde nicht behaupten, dass ich es besser als die von mir nicht favorisierten Autoren könnte. Persönlicher Geschmack entscheidet.
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Gruss Andreas
EDIT: Rechtschreibung
[Diese Nachricht wurde von Andreas Gawin am 23. Okt. 2007 editiert.]
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