Hallo,
Das TT-PLANT hatte ich mir mal vor ein paar Jahren etwas angeschaut (aber nur oberflächlich).
Mein Ersteindruck war damals: Es will viel können - schafft auch einiges davon - aber auf mich wirkte es damals etwas arg umständlich in der Handhabung und der Art und Weise wie man Rohrleitungsteile definiert bzw. in Rohrklassen packt. Dazu muss ich aber sagen dass damals die Inventor-Anbindung von TT-PLANT noch in den Kinderschuhen steckte und das wohl jetzt sicher schon besser funktioniert.
Im Rohrleitungsbau gibts aber halt sehr viele verschiedene Verbindungsmöglichkeiten. Das fängt bei geflanscht an, über zwischengeflanscht, verschraubt, Socked-Welding-Teile usw. Alleine bei den geflaschten Verbindungen gibt es zig verschiedene Möglichkeiten (Vorschweißflansche, Slip-On-Flansche, SW-Flansche usw.) und die dann noch in verschiedenen Druckstufen, Dichtflächenausführungen und Normen (DIN, ASME, GOST...). Wenn man dann ein Rohrleitungsmodul (seis das Inventor-Rohrleitungsmodul oder auch z.B. TT-PLANT) einsetzten will so sollte dieses Programm dann auch alle diese Verbindungsarten beherrschen und automatisch aus der Rohrklasse die korreten Verbindungen inkl. Schraubenlängen, Dichtungen generieren. Nicht mögliche Verbindungen (z.B. falsche Druckstufenkombination oder falsche Kombination von Vor- und Rücksprung-Flanschen) sollten dann auch automatisch abgelehnt werden. Auf der Rohrleitungsisometrie müssen die Teile dann auch noch korrekt dargestellt werden können.
Ich spreche dass nur an um sicherzustellen dass Du dir auch ansiehst ob und wie TT-PLANT damit umgehen kann.
Selbst wenn TT-PLANT dass alles beherrscht muss man sich aber nochmal generell überlegen ob man Inventor wirklich für den Rohrleitungsbau (also inkl. Rohrleitungsisometrie, rohrklassengestützte Verrohrung, usw.) verwenden will. Es kommt auch auf den Umfang der Verrohrung drauf an. Sinds nur grad 5-6 Leitungen die verrohrt werden sollen so sind das noch überschaubare Bauteilemengen. Sinds aber etwas größere Anlagen dann bekommst du beim Verrohren gleich mal ein paar Tausend oder Zehntaustende Bauteile zusammen und die Performance ist irgendwann mal im Keller. Klar geht über LevelOfDetail einiges - aber da sollte man sich schon die Frage stellen ob Inventor hierführ wirklich sinnvoll ist.
Ein älterer Beitrag dazu:
http://ww3.cad.de/foren/ubb/Forum50/HTML/031408.shtml#000008
Bitte verstehe meinen Beitrag nicht falsch. Ich möchte dir Inventor für das Verrohrungsengineering nicht ausreden!
Wir selber machen auch Verrohrungsarbeiten mit Inventor - haben uns dafür aber selber eine ordentliche Teilebibliothek angelegt und uns eine dafür passende Arbeitsweise zugelegt. Dabei geht halt nicht alles automatisch und der Konstrukteur muss selber mitdenken wass er da eigendliche zusammenbaut... Dadurch ist aber auch der administrative Aufwand (Rohrklassenerstellung & Katalogteilverwaltung kostet egal in welchem System immer viel Zeit!) geringer und man kann kleinere Projekte wunderbar mit Inventor pur abwickeln.
Für Sonderrohrleitungsbau ist Inventor sowiso perfekt. Dass wird aber (da Du ja an TT-PLANT denkst) nicht dein Verwendungsgebiet sein.
Sobald es um umfangreichere rohrklassengestützte Verrohrung geht arbeiten wir mit "AutoCAD Plant 3D".
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mfg Siegfried Schachinger
http://www.tbschatz.at
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