Hallo,
ich kämpfe derzeit (im weitesten Sinn) mit dem selben Problem.
So weit ich das sehe, kommt man um die Anpassung des CC nicht herum. Dabei ist aber schon vorher sehr genau zu überlegen, welche Daten erzeugt werden sollen, was auf der Zeichnung erscheinen soll und was ggf. an ein Warenwirtschaftssystem (mit oder ohne EDM) übergeben werden soll.
Stolpersteine bei der Umsetzung sind:
a)
Das CC ist eine ziemlich inhomogene Angelegenheit: Ein Änderung, die in Teilefamilie A durchzuführen war führt in Teilefamilie B (möglicherweise) zu Problemen. (Bei IPB Profilen tritt bei INV 2008 z.B. der Fehler auf das bei geometrisch gleichen Profilen die zur Kennzeichnung von Vorzugsgrößen redundant vorhanden sind, teilweise die Längeninformation des Teils verloren geht und immer nur die Standardlänge verwendet wird)
b)
Die Teileliste ist bei der Konfiguration der auszugebenden Felder ziemlich unflexibel. Es ist (so weit ich weiß) nicht möglich eine Ausgabe der Art
iif(Bez1 <> ""; Bez1; iif(Bez2 <> ""; Bez2; Bez3))
(Gib Bez1 aus wenn nicht leer sonst Bez2 wenn nicht leer sons Bez3)
zu realisieren.
Das in Kombination damit daß mutmaßlich nicht alle CC-Teilefamilien bearbeitet werden sollen führt schon zum "Verbrauch" der einzigen Ersetzungslogik:
Für eine angepasste Teilefamilie werden die gewünschten Spalten erstellt und -jeweils mit den entsprechenden Benutzerproperties verbunden
Z.B. Bez1 (Sechskantschraube) und Bez2 (M12 x 50) und Bez1Bez2 als "=<Bez1>; <Bez2>"
Damit stehen dann
Bez1 = Sechskantschraube
Bez2 = M12 x 50
und
Bez1Bez2 = Sechskantschraube; M12 x 50 zur Verfügung
Bei einer nicht angepassten Teilefamilie gibt es die Properties Bez1, Bez2 und Bez1Bez2 nicht. Auch dann nicht, wenn diese Properties in den Vorlagen für ipt und iam definiert wurden.
Das einzige Property, das halbwegs brauchbare Informationen enthält ist der Exemplarname (Bauteilnummer / Partnumber)
Also Ausgabe in der Stückliste: Wenn Bez1Bez2 definiert: ausgeben - sonst Partnumber.
c)
Bei den Abmessungen wird es dann auch wieder "bunt" - hier ist insbesondere das Problem der Blechteile zu knacken, die auf keinem hinterlegten Halbzeug basieren. Eine Auswertung kann wohl nur über ein Addin unter Auswertung von Abmessungen und intelligent ausgedachten Blechstilen erfolgen.
Problem: Ist das Ausgangsmaterial eine Mittelformat- oder eine Großformat-Blechtafel (hier helfen auch die Abwicklungsdaten nur bedingt, da das Blech ein richtungsgebundenes Design haben kann - was in Inventor aber nicht abzubilden ist (Texturen haben nur eine globale Richtung - und wie die auf ein Teil projiziert wird kann man wohl ach auswürfeln))
d)
Falls ein EDM (PSP / GAIN / ...) verwendet wird gibt es ggf. weitere "schöne Aufgaben" zu lösen
(Bei uns wird z.B. die Info Partnumber in der halbfertigen Konfiguration vom EDM durch eine nichtssagende Nummer "zerschossen" so dass sich der Zustand ergibt Stückliste brauchbar solange nicht im EDM oder erst brauchbar wenn im EDM)
e)
Auch wichtig: Änderungen an den CC-Familientabellen wirken sich NICHT auf bereits erstellte Teile aus! Wenn also in den Familientabelen neue Properties und ein passende Teilelistenkonfiguration erstellt werden, werden ggf. bereits erstellte Teile nun nicht mehr brauchbar wiedergegeben. hier ist dann Handarbeit am CC vorbei angesagt (Bei angebundenem EDM ist dann ggf. auch nochmal Handarbeit auf der EDM-Datenbank nötig).
f)
Bei allen Anpassungen im CC sollten ausschließlich selbst deinierte Felder verändert werden - andernfalls droht auch noch, daß alte Stücklisten auf bestehenden Zeichnungen zerschossen werden.
Alternativ könnten natürlich auch alle Teile nach und nach als "normale" Teile erzeugt + gespeichert werden und dabei mit den gewünschten Properties versehen werden. Das ist dann aber für den Konstrukteur ein ziemlicher Murks: find ich's nicht hier, such ich mal da, mal dort, ..
Wie schon festgestellt: Das alles ist gut durchdacht und für den Anwender sehr komfortabel.
m.f.G.
H. Trapp
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