Hallo Andreas,
ich habe auch schon mit Autocad 3D versucht und es wieder gelassen, da ich die Werkzeug dort nicht leistungsfähig genug fand, um das, was da alles dran hängt, richtig handzuhaben und zu verwalten.
Inventor hingegen ist genau dafür gemacht. Ich würde freiwilig nie mehr zurück zu Autocad gehen; wenn ich da mal was nachzusehen habe, schüttele ich mich jedesmal, dass ich da immer nur Striche sortieren muss, anstatt das Modell so zu bilden, wie ich es mir tatsächlich vorstelle. Vor allem diese schnelle Modellierung und die guten Darstellungsmöglichkeiten in Inventor (nicht die Zeichungen, die sind etwas zäh) erleichtern das Arbeiten sehr, für mich selber und ganz besonders auch für die Kommunikation mit Kollegen und Kunden.
Du musst aber neben der Software, deren Preis Du gewiss kennst, mit weiterem erheblichem Anfangsaufwand rechnen:
- Top-Rechner, sonst macht es keinen Spaß
- Umgewöhnung! Inventor ist ganz und gar nicht wie Autocad!
- Schulung (oder Manual- und Forum-Studium) und Übung ( ! ! ! )
Das Arbeiten mit 3D fordert den User auch weiter täglich:
-Alles ist sehr miteinander vernetzt, und die Funktionen sind aufgrund ihrer großen Macht auch ein bisschen gefährlich und aufgrund der Komplexheit auch empfindlich gegen falschen Bedienung.
-Man muss wissen, was man tut, und kann, (nein "sollte", wenn man etwas davon haben will) Fehler nicht da beseitigen, wo man sie sieht, sondern dort wo sie herkommen. Da muss man mit leben lernen, dass manchmal Detektivarbeit angesagt ist.
- Es gibt Fehlermöglichkeit, die kommen selbst in den schlimmsten 2- oder 2,5-D-Alpträumen nicht vor.
- Inventor kann auch nicht alles was man sich wünscht, so wie jede andere Software auch. Man muss auch die Grenzen anerkennen und damit umzugehen lernen.
- Und ich will auch nicht unerwähnt lassen, dass es Konkurrenzprodukte gibt, die in gewissen Bereichen besser sind. Da kommt man schnell ins Zweifeln, wenn man an bestimmten Stellen Schwierigkeiten hat, aber Inventor ist insgesamt gesehen wirklich keine schlechte Wahl. (Einen Produktvergleich willst Du ja hier zum Glück nicht.)
Das alles in den Griff zu bekommen, ist ein gehöriges Stück Arbeit; vor allem wenn man allein kämpft, kann man daran scheitern. Aber mit diesem Forum (übrigens ein sehr gewichtiges Argument für Inventor) hast Du schon halb gewonnen!
Ob es "sich lohnt" hängt sehr davon ab, was zu tun ist, und auch von der gewünschten Arbeitsweise. Geht es nur darum, Zeichnungen zu machen von Sachen, deren Gestalt nicht ganz so vollständig oder irgendwie anders bestimmt werden soll oder vorgegeben wird (z.B. durch die so genannten Praktiker, die lieber herumprobieren als planen), ist es schwierig, den investierten Aufwand wieder reinzuholen. Nutzt man aber von Anfang an die Vorteile des sofort vorhandenen und Schritt für Schritt von der Idee bis zur Fertigung mitwachsenden 3D-Modells für schnelle und exakte Studien, klare und kommunizierbare Vorstellungen und Darstellungen sowie Vorraussagen und Planungen, und möchte man auch später nach Änderungen oder in Varianten alle Unterlagen leicht, sicher und verlässlich auf aktuellem Stand halten, dann lohnt sich 3D sehr.
Gruß
Roland
[Diese Nachricht wurde von Doc Snyder am 05. Okt. 2004 editiert.]
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