---

Hallo zusammen,
ich bin Bauingenieur und spiele mit dem Gedanken mich selbsständig zu machen. Im Bereich Tragwerksplanung (Stahlbau und Stahlbetonbau).
Nun bin ich auf der Suche nach einem CAD-Programm. Vorrangig für Schalplanung und Bewehrungsplanung. Evtl. mal Einbauteile oder Detailzeichnungen.
Im Studium hatte ich schon den ersten Kontakt mit der Software. Vielleicht habt Ihr mir ein paar Infos die mir bei meiner Entscheidung weiterhelfen bzgl. meiner Softwarewahl.

Mit der Studentenversion hatte ich damals vergeblich versucht Bewehrungsstöße mit Lentonanschlüssen zu zeichnen, geht sowas mittlerweile? Und wie ist die Handhabung insgesamt? Vielen Dank für eure Infos vorab!!!!!

Grüße Tim

Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP

---

Hallo Tim1250,
habe Ing+und Vicado Ing/Arc,
kann die Programme nur empfehlen,
wenn mann vom Entwurf über Massenermittlung bis hin zum
Bewehrungsplan und Statik alles in ein Programm
abarbeiten kann ist das sehr sinnvoll.
Am besten, einfach Herrn Rossnagel von mbAEC,
05151-60557-44 Anrufen und beraten lassen.
Er ist ein kompetender Ansprechpartner
gruß aus Wittiland

Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP

---

Moin moin,

ich habe das (fast) gesamte Statikpaket und Vicado_Ing 2013 und kann es in jedem Falle empfehlen. Kaum ein anderes Paket hat diesen Komfort der durchgängigen Bearbeitung.
Man muss allerdings mit ViCADO regelmäßig arbeiten, um alle Funktionen kennen und beherrschen zu können. Mir macht es immer wieder viel Spaß, mit den 3D-Möglichkeiten zu arbeiten, das ist fast so, wie mit LEGO-Steinen zu spielen. Nur ein Beispiel:
Entwurf einer Fertigteilkonstruktion an einem Gesamtmodell. Anklicken eines Elementes mit der Maus und kopieren in ein getrenntes Modell. Dort alles weitere bearbeiten, aber das Element nicht verschieben ! Danach kann das Element wieder mit der Maus in das Gesamtmodell eingefügt werden und es passt alles zumsammen wie bei einer Montage. Das liegt daran, dass sämtliche Globalkoordinaten erhalten bleiben.

Jahrelang habe ich auf diese Weise viele Fertigteilkonstruktionen bearbeitet und nie hat es bei der Montage Reklamationen gegeben. Das hat immer gepaßt.

Deine Frage nach LENTON-Anschlüssen ist einfach zu beantworten :
Das ist überhaupt nicht nötig, einfach dafür eine eigene Eisenliste anfertigen und gesondert ausziehen. Deshalb können auf diese Art und Weise alle Sonderbauteile wie Betomax, Pfeiffer oder Peikko erledigt werden.

Freundliche Grüße, Gerd-Wilhelm

Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP

---

Hallo,
danke für deine Auskünfte.
Das mit den Bewehrungsanschlüssen habe ich noch nicht ganz verstanden.
Ok, ich kann die erforderlichen Bewehrungsanschlüsse auf den Plan schreiben. Muss aber sämtlich Typenbezeichnungen nachschlagen. Und wie siehts mit der Darstellung der Bewehrungsanschlüsse aus? Z.B. in der 2-D-Ansicht muss ich z.B. die Muffen ja auch andeuten, oder die HBTŽs. Zeichnest du die dann Selbst?

Vielen Dank nochmal.
Grüße Tim

Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP

---

Lieber Tim,

die Muffen usw. mußt Du ja nicht bis ins letzte Detail zeichnen, sondern ein Hinweis und eine deutliche Markierung reicht dafür aus. Das haben wir früher mit SofiCAD ( AutoCAD-Applikation von SofistiK ) auch so gemacht, z.B. ein X am Ende des Eisens gezeichnet und Text dazu geschrieben.

Wenn Du es etwas genauer und auch in 3D konstruieren willst, mache ich es mit einem Stückchen Rohr, welches ich über das Stabende schiebe. Das ist deutlich genug.

Um die Darstellungen der Anschlüsse zu verdeutlichen, nehme ich die Einbaubeschreibungen der Herstellerfirmen zuhilfe. Davon Screenshots der entsprechenden Bilder erstellen und diese dann als Bitmaps in die ViCADo-Pläne einsetzen.

Man muss auch mit ViCADo manchmal tricksen und schummeln, um alles so zu zeichnen, wie man es gern hätte. Mir fehlen z.B. häufig Schrauben, Unterlegscheiben und Muttern. Ich habe mir für Ankerplatten mit Kopfbolzendübeln Modelle erstellt mit den Hilfsmitteln von Einzelelementen aus Profilstählen, teilweise sogar noch einfacher aus "Decken, Stützen etc." und die dann zu Gruppen zusammen gefasst. Die kann man dann aus dem Katalog in andere Modelle ziehen. Um sie in Betonteilen sichtbar zu machen, müssen die um ein sehr kleines Mass (1 mm ) vor die Betonkante gezogen werden. So habe ich eigene Einbauteile für Kantenschutzwinkel, Ankerplatten und Halfenschienen entwickelt. Das lohnt sich aber nur, wenn man die öfters braucht.

Noch etwas : Runde Wände werden von ViCADo sehr häßlich aus eckigen Polgygon-Elementen zusammen gesetzt. Das sieht in den Grundrissen eklig aus. Dann erstelle ich darüber eigene Grafiken aus Polygonen, wobei ich die Punkte sehr eng wähle. Dies Polygone fülle ich mit Schrauffuren vom Material. Wenn ich in den Grundrissen dann die Bauteile unsichtbar schalte, sieht das Bild sauber aus. Leider kann man es nicht mit Kreisbögen und Linien machen, weil man nicht wie bei AutoCAD eine begrenzte Fläche mit Schraffuren füllen kann. Wenn man allerdings wenigstens Kreisbögen zusätzlich zeichnet, sind die Eckpunkte der Polygone nicht mehr zu sehen.

Viel Spaß beim Konstruieren, Gerd-Wilhelm

Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP