erstellt am: 01. Feb. 2007 16:53
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Mein Text hat (incl. Leerzeilen) 124 Zeilen,
also biete ich 124 Üs:
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Der Hahn im Korb
Stehst ganz oben auf dem Mist,
weil Du schon lang der Hahn im Korb bist.
Die stolzgeschwellte Brust voran,
in der Sonne glänzt Dein Kamm.
Von oben hast Du den Überblick,
trägst gern auf, auch mal zu dick.
Schaust Du zum Fuß des Haufen dann,
stehen dort die Hühner an.
Vier funkelnde Augen schauen Dich an,
schaun hoch zu Dir und himmeln Dich an.
Sind geblendet von trügerischem Schein,
Du denkst bei Dir, so soll es sein.
Was Du Dir wünscht, das weißt Du schon,
findest es aber nur in der Kombination.
Die Eigenschaften die dem einen Huhn fehlen,
zum Glück zu denen des anderen zählen!
Du hast es erkannt, irgendwann,
dass man nicht immer nur nehmen kann.
Um die Hühner bei Laune zu halten,
muss man hin und wieder ein Korn hinhalten.
So bist Du immer höher geklommen,
fast jeden Wunsch, Du hast es bekommen.
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Eines schönen Tages dann,
fing eines der Hühner zu grübeln an.
Immer noch ist es geblendet vom Schein,
doch soll das die große Liebe sein?
Unbemerkt bricht es aus dem Hühnerstall aus,
zieht in die weite Welt hinaus.
Es war nicht geplant, doch passierte es dann,
dass es traf 'nen and'ren Hahn.
Dieser stand zwar auch nur auf einem Haufen Mist,
doch spürte es, dass es doch nicht das selbe ist.
Es fasst sich Mut damit es sich traut,
und ein bisschen genauer hinschaut.
Den wunderlich Hahn unter die Lupe genommen,
ist es zu der Erkenntnis gekommen,
dass dieser wunderliche Hahn,
es ein Leben lang glücklich machen kann,
dass dieser Hahn genau mit dem aufwartet,
was es sich von einem Hahn wünscht und erwartet.
Es zweifelt nicht auch nur ein kleines Stück,
dennoch denkt es an den anderen Hahn zurück.
Fühlt sich für ihn verantwortlich,
verletzen möchte es ihn auch nich...
Schließlich ist es mit ihm und dem andren Huhn am Tisch gesessen,
haben zusammen so manches Korn gefressen.
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Was Du schon befürchtet die ganze Zeit,
Verlustangst macht sich in Dir breit.
Du wusstest, es kommt der Tag an dem das Blatt sich wendet,
doch Dein eigner Schein hat Dich geblendet!
Pure Panik steigt in Dir auf,
ändert die Geschichte nun ihren Lauf?
Verzweifelt denkst Du, ach wie dumm,
ich komm nicht um eine Entschuldigung rum.
Zur Hilfe nimmst Du Wolke sieben,
versprichst nur noch 1 Huhn zu lieben.
Sagst es tut Dir alles so Leid,
das merkst Du erst jetzt, nach so langer Zeit?
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Ich denke langsam ist es an der Zeit,
für ein bisschen Ehrlichkeit!
Es ist an der Zeit nun einzusehen,
es kann so nicht ewig weitergehen.
Denkst Du wirklich Du kannst glücklich sein,
selbst wenn eins der Hühner ist für immer Dein?
Wirst Du Dich nie mehr nach draußen stehlen,
weil Dir die Eigenschaften des andren Huhn fehlen?
Auch wenn's zuerst wehtut, nimm es in Kauf,
mach am Stall das Vorhängeschloss auf.
Zieh auch Du hinaus in die Welt,
Du findest das Huhn, das Dir gefällt!
Das Huhn das hat alle Eigenschaften schon,
nicht nötig ist ne Kombination.
Ich vertrau darauf, dass Du siehst das ein,
denn nur so können ALLE glücklich sein....
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Falls Du Dich fragen solltest irgendwann,
wer eigentlich gerade tritt an Dich heran...
ich bin es, der and're Hahn...
--------------------------- TEXT ENDE ------------------------
Gefunden bei http://www.gedichteseite.de
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Klaus
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