Moin!
Die 61346 ist die gültige Norm und muss angewendet werden! Die 40719 ist zurück gezogen. Soweit die offizielle Lesart.
Tatsache ist, dass viele Programme die 61346 (noch) nicht unterstützen. Dass es auch Programme gibt, welche die neue Norm auch in Zukunft nicht unterstützen wollen / können, halte ich für sehr dürftig. Meine Meinung!
Tatsache ist auch, dass sich nach wie vor viele nicht um die neue Norm kümmern oder sie schlicht ignorieren. Wenn in der alten, eigentlich ungültigen Norm 40719 weiter gearbeitet werden soll, so sollte (muss?) man die alte Norm wenigstens zur Werksnorm bei den Anlagenbetreibern erklären.
Es gibt eine Aussage in vielen Ausschreibungen, die ungefäht so geht: "...entspricht den gültigen und / oder anerkannten Regeln der Technik..." Wenn die 40719 nicht explizit anerkannt wird, könnte, ich betone könnte es zu Problemen rechtlicher Natur kommen.
Noch etwas aus meiner Sicht zu irgendwelchen "Mischbetrieben": Ich würde keine Vermischung von Kennbuchstaben, Strukturierungen, Symboliken usw. vornehmen. Entweder arbeite ich konsequent in 40719 oder in 61346. Ausnahme: Der Auftraggeber gibt explizit abweichende Vorgehensweisen vor. Am besten schriftlich dokumentiert.
Ich muss zugeben, dass sich in meinem Umfeld (Energieversorgung) die 61346 noch nicht durchgesetzt hat. Ich erwarte jedoch ein grundsätzliches Umschwenken. Wie lange es dauert, kann noch nicht mit Sicherheit gesagt werden. Ich gehe aber von maximal drei Jahren aus. Drei Jahre sind in der Energieversorgung bezogen auf Anlagenlebensdauer sehr wenig. In der Übergangszeit wird im Anwendungsfall die 40719 aber mit allen Konsequenzen weiter verwendet und keine Vermischung vorgenommen.
In der Energieversorgung wird die 40719 aber auch in den nächsten zwanzig Jahren noch weiter verwendet. Wenn eine Schaltanlage, dokumentiert in 40719, erweitert wird, kann dies auch nur in 40719 erfolgen. Auch hier wäre eine Vermischung katastrophal.
Gruß
Michael
Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP