| |
| 41. Motek in Stuttgart, eine Pressemitteilung
|
Autor
|
Thema: Abscherkraft einer M16 8.8. Schraube (62733 mal gelesen)
|
gusel1 Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 446 Registriert: 07.08.2008 AutoCAD Mechanical 2011 Inventor 2011
|
erstellt am: 11. Mrz. 2010 09:45 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, während der Technikerschulzeit wusste ich so was mal ganz gut... Kann mir jemand sagen, wieviel eine verzinkte Schraube M16 8.8. in Bezug auf Abscherfestigkeit aushält, bzw. wie hoch man Ta zul. ansetzen muß? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Fyodor Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.-Ing.(FH) Maschinenbau
Beiträge: 2669 Registriert: 15.03.2005 DELL Precision 7740 Intel Core i9-9980HK 32 GB RAM NVISIA Quadro RTX4000 Windows 10 Enterprise<P>SolidWorks 2019 SP3.0
|
erstellt am: 11. Mrz. 2010 10:16 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für gusel1
|
N.Lesch Moderator Dipl. Ing.
Beiträge: 5174 Registriert: 05.12.2005 WF 4
|
erstellt am: 11. Mrz. 2010 10:21 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für gusel1
Schrauben soll man nicht auf Scherung beanspruchen. Nach Roloff/Matek ist das Anzugsmoment zwischen 145 und 210 Nm und daraus ergibt sich dann eine Spannkraft Fsp von von 81 bis 73 kN. Bei einem Reibwert von my = 0,05 ist das eine max. Querkraft von 3,6 kN. ------------------ Klaus Solid Edge V 20 SP15 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
schimme Mitglied
Beiträge: 278 Registriert: 01.11.2006 Intel i7 4x4,6Ghz|Win7x64|6GB Ram|Catia V5R19SP2|GTX 285
|
erstellt am: 11. Mrz. 2010 20:10 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für gusel1
Zitat: Schrauben soll man nicht auf Scherung beanspruchen.
Ich glaube er meint das "Abdrehen" einer Schraube... Wenn dem so ist dann ist bei einer 8.8er Schraube Rp0,2 etwa 640 N/mm² und es gilt wie (fast) immer Tau_t=M_t/W_t... Obwohl es einige Leute gibt die Roloff/Matek nicht gern hören gebe ich ihn als Quelle an und sage dir, das in der Regel eine Vorspannung der Schraube auf 90% Dehngrenze erfolgt (RM 18. Aufl. S. 244 i.V.m. Tab. 8-14). Für eine M16 Schaftschraube wird ein maximales Spannmoment in Abhängigkeit vom Reibwert im Bereich 153Nm...230Nm angegeben. So. Der Rest ist einfache Mathematik... schimme [Diese Nachricht wurde von schimme am 11. Mrz. 2010 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ford P. Mitglied
Beiträge: 842 Registriert: 26.05.2008 WF2 m230 WF4 m040 Intralink 3.4 m040 Intralink 3.4 m060 HP 8710w
|
erstellt am: 11. Mrz. 2010 21:38 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für gusel1
Zitat: Original erstellt von N.Lesch: Schrauben soll man nicht auf Scherung beanspruchen.
Wird aber gerne im Landmaschinenbau als Maschinenschutz (Sollbruchstelle) angewendet. Da sind mir persönlich (weil mehrmals ausgewechselt) zwei Fälle bekannt: Schwungrad eine Ballenpresse mit Schraube gekoppelt. Klemmt was reißt sie ab und die Schwungmasse dreht sich frei auf der Welle. Zinken eines Grubbers. Bevor der Stein die ganze Aufhängung abreißt bricht die Schraube und der Zinken gibt nach und weicht aus. Hat in beiden Fällen den hübschen Nebeneffekt gehabt auch akkustische Rüchmeldung zu erhalten. Aber ob es hier um sowas geht? Ford P.
------------------ Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau rausfindet, wozu Pro/E da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch etwas noch Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt. Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon passiert ist. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Wyndorps Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 4586 Registriert: 21.07.2005
|
erstellt am: 12. Mrz. 2010 11:50 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für gusel1
Zitat: Original erstellt von N.Lesch: Schrauben soll man nicht auf Scherung beanspruchen.
Zitat: Original erstellt von Ford P.: ... als Maschinenschutz (Sollbruchstelle) ...
Das ist einmal wieder so ein Klassiker: Ein allgemeiner Merksatz, der in seiner Aussage, insbesondere durch den Plural völlig richtig ist versus einer absoluten Sonderanwendung, die diesem scheinbar widerspricht. Im Allgemeinen sind an einer Verschraubung mehrere Schrauben beteiligt, die vernünftig angezogen ausreichend Reibkraft für die Querkraft-/ Momentübertragung erzeugen können. Den Fall Sollbruchstelle würde ich nicht unter dem Begriff "Schraube" thematisieren, sondern unter "Brechbolzen", der dann beispielsweise aus Kosten- oder Handhabungsgründen auch als Schraube ausgeführt werden kann. Das bereits mehrfache Auswechseln der Brechbolzen-Schraube spricht unter Umständen für einen typischen Auslegungsfehler: Hier kann man nicht mehr einfach den Ansatz Tau_q=F/A anwenden, sondern muss zusätzlich die Zugspannung aus der Schraubenvorspannung und das Gewindereibmoment berücksichtigen und damit die Vergleichsspannung bilden. Sollte die Beanspruchung dann noch dynamisch sein, treten bei Verwendung einer Schraube im Gegensatz zum glatten Brechbolzen auch erhebliche Kerbwirkungseffekte auf. Man beachte die Konstruktionsgrundregeln: Einfach - Eindeutig - Sicher ------------------ ---------------- "Ich stimme mit der Mathematik nicht überein. Ich meine, daß die Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist." (Stanislaw Jerzy Lec) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
smittytomcat Mitglied Naval Architect / Dipl.-Ing. Schiffbau, selbstständig
Beiträge: 1325 Registriert: 23.08.2005 ANSYS Bricscad Windows XP Prof 32 bit SP 3 Windoof 7 Prof 64 bit Dell Precision's Bleistift Radiergummi Dreieck Papier Dubbel etc. Taschenrechner den eigenen Kopf ...
|
erstellt am: 12. Mrz. 2010 12:26 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für gusel1
Moin, So, mal als Quelle die Bautabellen für Ingenieure bzw. die DIN 18800, danach ergibt sich als Grenzabscherkraft für eine einschnittige Verbindung mit dem Gewinde in der Fuge folgender Wert für eine Schraube M16 8.8 ohne Vorspannung V a,R,d = 68.5 KN. Wie die in dem geannten Link der Berufschule Winsen auf eine maximale Kraft von 8 KN kommen ist mir völiig schleierhaft. Und warum dürfen Schrauben nicht auf Abscheren beansprucht werden? Gerade im Stahlhochbau gibt es genug Anwendungen in denen Schrauben auf Schub belastet werden. Gruß gerd
[Diese Nachricht wurde von smittytomcat am 12. Mrz. 2010 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Wyndorps Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 4586 Registriert: 21.07.2005
|
erstellt am: 12. Mrz. 2010 12:50 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für gusel1
Zitat: Original erstellt von smittytomcat: ... Und warum dürfen Schrauben nicht ...
Da stand sollen, nicht dürfen! Das Ganze genau aus dem Grund, dass es bei der Berechnung der Verschraubung zusätzlich berücksichtigt werden muss und es fast immer wesentlich einfachere Möglichkeiten der Kraftableitung (Reibung) gibt. Zitat: Original erstellt von smittytomcat: ... Gerade im Stahlhochbau gibt es genug Anwendungen in denen Schrauben auf Schub belastet werden. ...
Im Stahlhochbau kenne ich mich nicht so aus, aber stimmt das wirklich? Wenn ich mich so umsehe, ist mir bei den ganzen Balkon- und Fluchtreppenkonstruktionen so etwas noch nicht aufgefallen. ------------------ ---------------- "Ich stimme mit der Mathematik nicht überein. Ich meine, daß die Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist." (Stanislaw Jerzy Lec) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Hohenöcker Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 2389 Registriert: 07.12.2005 Inventor 2023 Ich mag beide Arten von Musik: Country und Western! S-Fanclub
|
erstellt am: 12. Mrz. 2010 12:50 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für gusel1
Zitat: Original erstellt von Ford P.: Zinken eines Grubbers. Bevor der Stein die ganze Aufhängung abreißt bricht die Schraube und der Zinken gibt nach und weicht aus.
Wie zum Beispiel hier? ------------------ Gert Dieter Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Moderator Dipl. Ing.
Beiträge: 5174 Registriert: 05.12.2005 WF 4
|
erstellt am: 12. Mrz. 2010 12:51 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für gusel1
@Wyndorps: den von Ford P. genannten Fall einer Sicherung kenne ich auch. Es handelt sich wirklich um eine Sicherung auf Abscherung mit einer einzelnen Schraube je Zinken. Die Schraube soll hier nicht auf Zug belastet sein. Sonst wäre es ein statistisches Zufallsprodukt, weil Reibung nicht so genau berechenbar ist wie Abscherung. Manche Bauern stecken da auch einfach nur ein Stück Rundstahl durch, ohne jegliche axiale Fixierung. Es hat sich aber auch bei Landmaschinen schon herumgesprochen, daß es dafür Federn gibt.
------------------ Klaus Solid Edge V 20 SP15 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
smittytomcat Mitglied Naval Architect / Dipl.-Ing. Schiffbau, selbstständig
Beiträge: 1325 Registriert: 23.08.2005 ANSYS Bricscad Windows XP Prof 32 bit SP 3 Windoof 7 Prof 64 bit Dell Precision's Bleistift Radiergummi Dreieck Papier Dubbel etc. Taschenrechner den eigenen Kopf ...
|
erstellt am: 12. Mrz. 2010 13:10 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für gusel1
Moin, standardmäßige Schraubverbindungen im Stahlbau gibt es z.B. beim Anschluß von Profilträgern rechtwinklig zu den Haupttägern, wobei die Verbindung dann mit Laschen oder Strinblechen gemacht wird Angezogen werden die Schrauben dann mit einem Momentenschlüssel, wobei natürlich keine standardmäßige Vorspannung erreicht oder ausgeführt wird- aber natürlich sind da mehrere Schrauben beteiligt. Die ganzen Nachweise nach der DIN 18800 beinhalten dann aber auch die gleizeitige Beanspruchung auf Schub und Zug. Gruß Gerd Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Doc Snyder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
Beiträge: 13408 Registriert: 02.04.2004 Autodesk Inventor
|
erstellt am: 12. Mrz. 2010 14:08 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für gusel1
Zitat: Original erstellt von Wyndorps: Das bereits mehrfache Auswechseln der Brechbolzen-Schraube spricht unter Umständen für einen typischen Auslegungsfehler
Nö. Wenn die gesamte Konstruktion so stark wäre, dass sie bei Steinen u.ä. durchziehen würde, versänke sie im Acker oder wäre zumindest unbezahlbar. Finde ich übrigens auch bei allen Maschinen, nicht nur bei Landmaschinen, die zusätzlich noch damit zu kämpfen haben, dass die Deutschen mehrheitlich nicht bereit sind, für gutes Essen auch gutes Geld zu bezahlen. ------------------ Roland www.Das-Entwicklungsbuero.de Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Wyndorps Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 4586 Registriert: 21.07.2005
|
erstellt am: 12. Mrz. 2010 14:42 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für gusel1
Zitat: Original erstellt von Doc Snyder: Nö. ...
Doch! Deshalb stand da auch " unter Umständen". Wenn er mehrfach über Steine geschreddert ist und die Auslegung korrekt war ist der Bruch notwendig und sinnvoll. Wenn die Schraube mehrfach ohne Hardcore-Einsatz bricht ist es lästig. Ich habe leider DIN 18800 aktuell nicht zugänglich, aber das hätte mich jetzt doch interessiert, weil der beschriebene Fall des rechtwinkligen Anschlusses an Profilträger sich in den meisten mir bisher bekannten Fällen auf der Basis der Reibung durch FQ=µ*Fv*z mit z= Schraubenanzahl und Fv=Schraubenspannkraft ergibt. Wenn wirklich der Querkraftschub formschlüssig durch die Schrauben geleitet wird, stellt sich mir gleich die Frage, durch welche, oder etwa gleichmäßig durch alle (was ich bei den Bohrungsgenauigkeiten im Stahlhochbau glatt ausschließen würde)? Fortsetzen würde sich die Frage dahingehend, ob dann auch die Flächenpressung (Lochleibung) in Bohrung und Schraubenschaft (welche, wie viele, s. o.) mit berücksichtigt wird.
------------------ ---------------- "Ich stimme mit der Mathematik nicht überein. Ich meine, daß die Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist." (Stanislaw Jerzy Lec) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
smittytomcat Mitglied Naval Architect / Dipl.-Ing. Schiffbau, selbstständig
Beiträge: 1325 Registriert: 23.08.2005 ANSYS Bricscad Windows XP Prof 32 bit SP 3 Windoof 7 Prof 64 bit Dell Precision's Bleistift Radiergummi Dreieck Papier Dubbel etc. Taschenrechner den eigenen Kopf ...
|
erstellt am: 12. Mrz. 2010 15:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für gusel1
|
Wyndorps Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 4586 Registriert: 21.07.2005
|
erstellt am: 12. Mrz. 2010 16:13 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für gusel1
Herzlichen Dank für diese Links. (Ü s sind unterwegs) Jetzt werde ich mir die DIN 18800 auf jeden Fall einmal besorgen und mich in den Stahlhochbau ein wenig einlesen. Die SL-Verbindungen sind demnach tatsächlich eher Querstift-Verbindungen mit Schraubenkopf und Mutter als Verliersicherung und auch nur bei weitgehend ruhender Beanspruchung verwendbar. Da muss man nur aufpassen, dass nicht irgend jemand die vermeintlich "lockeren" Schrauben einmal kräftig nachzieht! Lesen bildet, insbesondere auch bei cad.de!
------------------ ---------------- "Ich stimme mit der Mathematik nicht überein. Ich meine, daß die Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist." (Stanislaw Jerzy Lec) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
tanzbaer1963 Mitglied Maschinenbautechniker, Konstrukteur
Beiträge: 824 Registriert: 15.02.2007 Office PRDSU 2015 & 2018 Ultimate Win 10 64 Home C2D 2*2,13GHz 4GB-Ram Quaddro FX1500 Win 7 64 PDS 2014
|
erstellt am: 12. Mrz. 2010 17:13 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für gusel1
Zitat: Original erstellt von smittytomcat:
Und warum dürfen Schrauben nicht auf Abscheren beansprucht werden? Gerade im Stahlhochbau gibt es genug Anwendungen in denen Schrauben auf Schub belastet werden. [Diese Nachricht wurde von smittytomcat am 12. Mrz. 2010 editiert.]
Hallo Gerd, Zum einen werden im Stahlbau sehr oft sogenannte Schraubbolzen verwendet (DIN7990) oder falls erforderlich HV-Schrauben (DIN 6914). Beides Schrauben mit Schaft, die so dimensioniert werden, dass die Schnittebene durch den Schaft geht. In solchen Fällen sind die Schraublöcher auf der Baustelle zu bohren oder aufzureiben, auf das Passungsmaß der Bolzen. Andernfalls wird unter die Anschlussplatte eine Knagge gesetzt. Gruß Ingo
------------------ Theorie ist,wenn man alles weiß und nichts funktioniert. Praxis ist,wenn alles funktioniert und keiner weiß warum. Bei mir wird Theorie und Praxis vereint: Nichts funktioniert und keiner weiß warum! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
|
erstellt am: 12. Mrz. 2010 18:56 <-- editieren / zitieren -->
Hallo @all Im Stahlbau wird fast nix mehr auf der Baustelle gebohrt und gerieben. Wer soll das bezahlen? Teile kommen vorgefertigt zur Baustelle. Außer bei einigen Sonderfällen ( Brückenbau vielleicht). Für Schraubenverbindungen DIN 7990 (SL) und DIN 6914 (SL, SLV, GV) hat die Bohrung nach DIN 18800-1 ein Nennlochspiel. Nur bei Schrauben nach DIN 7968 und DIN 7999 (Sechskantpaßschrauben) wird gerieben. Alte Norm DIN 6914 (HV-Schrauben mit großen Schlüsselweiten), ersetzt durch DIN EN 14399-43 mit zugehörigen Scheiben und Muttern werden nur als Garnitur geliefert und als planmäßig vorgespannte oder nicht planmäßig vorgespannte (ca.80% der Einbaufälle) in Bohrungen mit Übermaß (genormt) montiert. Die Ausführungsformen sind Scher-Lochleibungsverbindung, Scherlochleibungspassverbindung, gleitfeste planmäßig vorgespannte Verbindung usw., das sagt wohl einiges zu Scherbeanspruchung von Schraubverbindungen im Stahlbau aus. Ich kann unmöglich alles beschreiben und aufzählen. Besorgt euch Stahlbau Kompakt ISBN 3-514-00729-2 Verlag Stahl Eisen, ca.6-8 Weizenbier. Was im Stahlbau üblich ist, muß man für den Maschinenbau nicht unbedingt 1:1 abkupfern. Bleibt jedoch die Kraftrichtung gleich und ist die Schraubverbindung ordentlich ausgelegt und fachmännich montiert, gibt es die Gefahr des Setzens, wenn zum ersten Mal die Querkraft voll wirkt, und der Schraubenschaft in der Bohrung zur Anlage kommt (u.U. Nachziehen erforderlich). Querkraft beanspruchte Schraubverbindungen mit wechselnder Kraftrichtung werden sich unweigerlich Lösen. Deshalb hat man (im Maschinenbau) bisher zumeist durch Stifte, Paßschrauben oder Einpaßstellen an den Einzelteilen die Querkraft aufgefangen. Leider erinnern sich nur noch wenige daran und verlassen sich darauf, daß es hält, weil man ja die Zugkräfte berechnet hat. Grusz 0-checker [Diese Nachricht wurde von 0-checker am 12. Mrz. 2010 editiert.] |
smittytomcat Mitglied Naval Architect / Dipl.-Ing. Schiffbau, selbstständig
Beiträge: 1325 Registriert: 23.08.2005 ANSYS Bricscad Windows XP Prof 32 bit SP 3 Windoof 7 Prof 64 bit Dell Precision's Bleistift Radiergummi Dreieck Papier Dubbel etc. Taschenrechner den eigenen Kopf ...
|
erstellt am: 12. Mrz. 2010 20:39 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für gusel1
Hi 0-Checker, Du hast recht mit der Übertragung von Verbindungen z.B. von Stahlbau zum Maschinenbau. Mich machte nur stutzig das nur eine so niedrige Tragkraft von 8 KN möglich sein soll - weiß der liebe Gott woher die Zahlen der Berufsschule Winse-Luhe stammen. Und wo es richtig wackelt z.B. bei einem Motor auf einem Fundament da werden ja auch aus gutem Grund Paßbolzen verwendet. Gruß Gerd [Diese Nachricht wurde von smittytomcat am 12. Mrz. 2010 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Doc Snyder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
Beiträge: 13408 Registriert: 02.04.2004 Autodesk Inventor
|
erstellt am: 12. Mrz. 2010 21:33 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für gusel1
Zitat: Original erstellt von smittytomcat: ...aus gutem Grund Paßbolzen verwendet.
Und das sollte aus noch besserem Grunde auch bitte beschränkt bleiben auf diese Stellen, wo man mit solch altväterlich-naiven Methoden nicht allzu viel kaputt machen kann! Ich habe mal im Zuge eines Gutachtens eine Gerichtsakte gesehen von einem Unfall mit zwei Toten an einem Behelfsaufzug. Ursache war der Bruch der Motorwelle, auf der leider auch die Sicherheitsbremse saß. Ein ganz Schlauer hatte durch eine ohnehin schon grenzwertig ausgelegte Pressverbindung (an der Stelle des höchsten Biegemomentes ) "zur Sicherheit" noch einen Querstift gesetzt. Es war nicht der einzige Fehler in dem Zusammenhang, aber es dürfte klar sein, wo der finale Bruch erfolgt ist. ------------------ Roland www.Das-Entwicklungsbuero.de [Diese Nachricht wurde von Doc Snyder am 12. Mrz. 2010 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
|
erstellt am: 12. Mrz. 2010 22:36 <-- editieren / zitieren -->
Hallo Doc Snyder Ich kann keinen Zusammenhang zwischen "Paßbolzen" (steht hier für Paßschraube)bei einer Schraubverbindung (seit langem bewährtem Konstruktionselement und keineswegs altväterlich/naiv) und einem Querstift in einer Wellen-Naben-Verbindung ( sehr gefährlich und kein verantwortungsbewußter Konstrukteuer ( außer bei einer Küchenmaschine vielleicht ) wird sowas konstruieren ) sehen. Oder verstehe ich was falsch. ( 0-checkung ). @Gusel1: bitte stell doch mal eine Skizze mit eingezeichneten Kräften mit Richtungsangaben ein. Sonst driftet die Diskussion noch weiter von deiner ursprünglichen Frage ab. Seit deinem ersten Beitrag hast du dich nicht mehr gemeldet. Sind schon alle Klarheiten beseitigt? Grusz 0-checker [Diese Nachricht wurde von 0-checker am 12. Mrz. 2010 editiert.] |
Doc Snyder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
Beiträge: 13408 Registriert: 02.04.2004 Autodesk Inventor
|
erstellt am: 12. Mrz. 2010 22:44 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für gusel1
|
Ex-Mitglied
|
erstellt am: 12. Mrz. 2010 23:19 <-- editieren / zitieren -->
Hallo Ich glaube, wir reden etwas aneinander vorbei. Mein Betrag wie auch alle anderen davor beziehen sich doch auf den Schraubfall Fläche auf Fläche und keineswegs auf etwas mit Welle und Nabe. Die Eingangsfrage von Gusel1 war auch nicht so eindeutig gestellt, sodaß wir im Laufe der Beiträge bis zum Stahlhochbau ausgeschweift sind. Für mich ist Abscherung ein klar definierter Begriff und hat nichts mit der zulässigen Torsionskraft zu tun. Deshalb kann ich mir auch keinen Reim darauf machen, was die von Gusel1 erwähnte zul.Torsionsspannung mit der Abscherung zu tun hat. Und ich glaube nicht, daß ich irgendwo auch nur andeutungsweise erwähnt habe, daß altbewährte Mittel nicht entsprechend ausgelegt und berechnet werden müssen. Gruß 0-checker |
Doc Snyder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
Beiträge: 13408 Registriert: 02.04.2004 Autodesk Inventor
|
erstellt am: 13. Mrz. 2010 01:22 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für gusel1
|
smittytomcat Mitglied Naval Architect / Dipl.-Ing. Schiffbau, selbstständig
Beiträge: 1325 Registriert: 23.08.2005 ANSYS Bricscad Windows XP Prof 32 bit SP 3 Windoof 7 Prof 64 bit Dell Precision's Bleistift Radiergummi Dreieck Papier Dubbel etc. Taschenrechner den eigenen Kopf ...
|
erstellt am: 13. Mrz. 2010 08:42 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für gusel1
@Doc Zitat Und das sollte aus noch besserem Grunde auch bitte beschränkt bleiben auf diese Stellen, wo man mit solch altväterlich-naiven Methoden nicht allzu viel kaputt machen kann Nu ja, diese altväterlich naiven Methoden sind aber immer noch für die Lagerung von Schiffmotoren vorgeschrieben. Was sind denn moderne innovative Methoden die nichts kaputt machen? Auch bei modernen Produkten passiert einen Menge Mist und hinterher fragt man sich was der Konstrukteur sich dabei gedacht hat. Und gerade bei Schrauben habe ich manchmal den Eindruck das die Leute denken der Aufdruck 5.6, 8.8 etc sei der Preis. Ach ja, als ein Beispiel - die gute alte Sicherung von Schrauben mit einem Draht gegenn das Losrütteln hat auch ihren Vorteil - sie ist schnell herzustellen und jeder kann sehen wann die Sicherung erneuert werden muß (Anwendung z.B. Bauvorschrift der Bundesmarine). Gruß Gerd
Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
eberhard Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur
Beiträge: 2072 Registriert: 21.06.2002 MDT 5 bis MDT 2008 Inventor Pro 10 - 14 SWX 2007 mit RWX 5 Proe WF2 DesignSpace 12 Dell M6400 3GHz 8GB 2x250GB Dell M70 2,13GHz 2GB Dell 360 P4 2,8Ghz 2GB FX500 NoName P3 1GHz 512MB
|
erstellt am: 13. Mrz. 2010 09:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für gusel1
Zitat: Original erstellt von Ford P.: Schwungrad eine Ballenpresse mit Schraube gekoppelt. Klemmt was reißt sie ab und die Schwungmasse dreht sich frei auf der Welle.
Ja da kann ich mich noch gut dran erinnern. Ein Stein oder der Rest von einem Pfahl wurde übersehen und landet zwischen Messer und dem Kolben - BUMM und die Schraube im Schwungrad war durch. Und wenn dann an einem heissen Sommertag während dem Heupressen die schwarzen Gewitterwolken schon im Anmarsch waren, musste man sich sputen bei der Reparatur. ------------------ gruss eberhard Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
|
erstellt am: 13. Mrz. 2010 09:39 <-- editieren / zitieren -->
Hallo @all und besonders Doc Snyder Tja.... Ja, Du hast natürlich Recht, Tau a bezieht sich auf die Abscherung. Ich habe es mit der Torsionsspannung Tau t verwechselt. Danke für den "versteckten Hinweis". Asche auf mein Haupt. Wenn Du die Momentübertragung mittels "Querstift" in einer Welle-Nabe-Verbindung, eventuell mit der erhofften Sicherheitsfunktion gegen Überlastung, ansprichst, trifft die Eigenschaft "altväterlich/naiv" natürlich schon zu und ist zudem auch gefährlich. Dazu habe ich ja schon geschrieben, daß es kein verantwortungsbewußter Konstrukteur so ausführen würde. Als Welle/Nabeverbindung gibts im MABAU heute andere und bessere Möglichkeiten. Die Variante einer Überlastsicherung sind axial eingebaute Scherbolzen, die 2 Nabenteile miteinander verbinden, allerdings nicht mehr im MABAU üblich Die haben durchaus ihre Daseinsberechtigung z.B. im Landmaschinenbau: es kann sich kein Teil selbstständig machen und sind mit geringem Aufwand auch auf dem Acker aus zu tauschen. Außerdem wird die Welle nicht geschwächt. Kenne ich noch vom Antrieb einer Seilwinde am LKW. Ob es die Frage des Beitragerstellers darauf abgesehen hat, können wir nicht wissen, weil er stumm bleibt. Grusz 0-checker [Diese Nachricht wurde von 0-checker am 13. Mrz. 2010 editiert.] |