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Thema: Auswahl der Gasfeder (7834 mal gelesen)
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inv-Kristof Mitglied Dipl-- Ing. (FH)
Beiträge: 1135 Registriert: 01.01.2004 IV 2014
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erstellt am: 10. Feb. 2007 23:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, ich will anhand des Bildes (siehe Anhang) diese Konstruktion abkupfern. Es handelt sich hier um 2 Halterungen und eine Gasfeder. Die Klappe soll damit geöffnet werden. Kann mir jemand dabei helfen und richtige Gasfeder auswählen. Also ich muss Hub und Federkraft berechnen. Wie gehe ichmal vor? ------------------ -------- Gruß Kristof [Diese Nachricht wurde von inv-Kristof am 10. Feb. 2007 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Wyndorps Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 4567 Registriert: 21.07.2005
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erstellt am: 11. Feb. 2007 13:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für inv-Kristof
Das Bild ist bezüglich der Funktion nicht eindeutig. Ich vermute einen Drehpunkt der Klappe am linken Dachprofil. Wie auch immer braucht man für die Ermittlung der Federkraft nicht mehr als die Statik-Grundlagen des ersten MB-Semesters, und für die Hubberechnung reichen die Geometriekenntnisse aus dem 5. Schuljahr aus (meine Tochter macht dort gerade so etwas!) I. Federkraft
Schwerpunkt der Klappe ermittlen (Abstand b) Skizzieren des geometrischen Ersatzmodells (siehe Anhang), Freischneiden der Klappe, Eintragen der äußeren Kräfte und Momente (hier Gewichts- und Federkraft), Momentengleichgewicht um Drehpunkt und schon hat man die erforderliche Federkraft, um die Klappe aus der Nulllage zu heben.II. Hub
Kreis um "U" bis zum Anlenkpunkt der Feder an der Klappe Kreis um Anlenkpunkt der Feder an der Wand bis zum Anlenkpunkt der Feder an der Klappe maximalen Öffnungswinkel der Klappe eintragen Der Abstand zwischen den beiden Kreisen liefert den gewünschten Hub in Abhängigkeit vom Öffnungswinkel. Warum werde ich das Gefühl nicht los, das sich die Fähigkeit zur Lösung einfachster statischer Aufgaben nur auf den engsten Klausurzeitraum beschränkt. ------------------ ---------------- "Ich stimme mit der Mathematik nicht überein. Ich meine, daß die Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist." (Stanislaw Jerzy Lec) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
inv-Kristof Mitglied Dipl-- Ing. (FH)
Beiträge: 1135 Registriert: 01.01.2004 IV 2014
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erstellt am: 11. Feb. 2007 15:33 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Wyndorps, so richtig verstanden habe ich dich nicht. Vielleicht nochmal eine Skizze von mir. Die Klappe soll mit zwei Gasfeder geöffnet werden. Die Klappe wiegt 24 kg. Ich nutze hier die Symmetriebedingungen, also ich nehme an G/2=12 kg für eine Gasfeder. Öffnungswinkel der Klappe beträgt 120 grad. Der Abstand A_fix ist fix. Bekannt ist mir nur den Abstand A_fix. Die anderen müssen ermittelt werden ------------------ -------- Gruß Kristof Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Wyndorps Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 4567 Registriert: 21.07.2005
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erstellt am: 11. Feb. 2007 17:45 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für inv-Kristof
Hier auf die Schnelle (weils gerade regnet) die Herleitung der Federkraft als Funktion des Öffnungswinkels aufgrund dann zu wählender geometrischer Randbedingungen. Ohne Gewähr und Pistolen, aber auf jeden Fall von der Vorgehensweise her nachvollziehbar, hoffe ich: linke Skizze: geschlossene Lage, rechte Skizze: beliebig ausgelenkte Lage Schematische Klappe als Dreieck mit den Kantenlängen x,y und r sowie dem Abstand u des Schwerpunktes zum Drehpunkt. Da der Schwerpunkt wahrscheinlich noch etwas weiter nach innen liegt, muss man eventuell noch eine 2. Dreiecksdefiniton für die Schwerpunktslage mitführen. In der ausgelenkten Lage wirken die Kräfte m*g mit bekannter vertikaler Wirkungslinie und die Kraft Fe unter dem vom Auslenkwinkel abhängigen Winkel gamma(Phi) auf das System. Die Momentensumme um den Drehpunkt muss als Gleichgewichtsbedingung "Null" sein. Der Rest ist wildes Geomtriegezummsel um jeweils den rechtwinkligen Hebelarm der Kräfte zu ermitteln (sehr fehleranfällig, aber keien Hexerei).------------------ ---------------- "Ich stimme mit der Mathematik nicht überein. Ich meine, daß die Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist." (Stanislaw Jerzy Lec) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26028 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 11. Feb. 2007 18:04 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für inv-Kristof
Sehr gut, Wyndorps! Und wer das jetzt noch immer nicht nachvollziehen kann oder will, der wende sich and den Hersteller solcher Gasdruckfedern. Die haben nämlich ein kleines Programmerl, mit dem sie Sowas als (gratis-)Dienstleistung machen, in der Hoffnung auf eine Bestellung. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Charly Setter Moderator
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erstellt am: 11. Feb. 2007 18:39 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für inv-Kristof
Gibt das keine Software, die sowas für mich rechnen kann..... *duck und renn* Aber ich glaube, genau da liegt das Problem. Schon die Erstsemesteraufgaben werden mit Nastran und Konsorten gelöst, weil die Studis die dicken Brocken von der Industrie in den A.... geschoben bekommen. Und da fehlt dann jegliches Verständnis und Gefühl für die Materie, Proportionen etc. pp. Meinethalben sollten jegliche CAD-Zeichnungen in den 6 Semestern (TU) nicht anerkannt werden. Und in meiner Kolbenmaschinenklausur mußte ich damals (1989) innerhalb 1 Stunde den kompletten Querschnitt eines PKW-Diesels erstellen (Hilfsmittel: Taschenrechner, Geodreieck, Bleistift). Da mußte das Gefühl für Proportionen und das technische Verständnis stimmen.... Auch das sollte man wieder einführen. Paul, Du kannst ja mal den Anfang machen CU ------------------ Der vernünftige Mensch paßt sich der Welt an; der unvernünftige besteht auf dem Versuch, die Welt sich anzupassen. Deshalb hängt aller Fortschritt vom unvernünftigen Menschen ab. (George Bernard Shaw) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Wyndorps Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
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erstellt am: 11. Feb. 2007 19:12 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für inv-Kristof
Zitat: Original erstellt von Leo Laimer: ..Die haben nämlich ein kleines Programmerl, mit dem sie Sowas als (gratis-)Dienstleistung machen...
Mann, wie gemein! Aber immerhin, gratis war es hier auch! Das ist der Niedergang der Ingenieurkunst. Für alles gibt es irgendein Programm (woher weiß man, ob der Programmier wußte, was er programmiert?). Ingenieurtätigkeit als Patchwork im www-Programm-Dschungel? Für mich eine eher abschreckende Vorstellung. "Wenn da mal einer den großen Stecker zieht..."
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inv-Kristof Mitglied Dipl-- Ing. (FH)
Beiträge: 1135 Registriert: 01.01.2004
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erstellt am: 11. Feb. 2007 20:07 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
vielen Dank für Deine Mühe. Nachvollziehbar ist das für mich aber ich habe trotzdem eine Frage. du hast die Klappe als Dreieck mit den Kantenlängen x,y und r dargestellt. Ich habe deine Skizze auf meine übertragen um das zu verstehen. Die Kantenlängen x und y sind die Abstände zum ersten Befestigungspunkt ?? Mit der zweiten Dreieck habe ich nicht so richtig verstanden. Kannst du auf meiner Skizze das darstellen? Was mich noch stört ist, dass der Abstand B mir nicht bekannt ist. Wie kann ich das ermitteln? ------------------ -------- Gruß Kristof Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Wyndorps Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
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erstellt am: 11. Feb. 2007 20:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für inv-Kristof
Hallo, weil Du das neue Bild unter dem selben Namen wie das erste abgespeichert hast, komme ich jetzt nicht mehr an das ursprüngliche, nicht voll gemalte Bild heran. Zitat: Original erstellt von inv-Kristof: Mit der zweiten Dreieck habe ich nicht so richtig verstanden. Kannst du auf meiner Skizze das darstellen?
Wenn der Schwerpunkt nicht auf der Vertikalen unter dem Drehpunkt liegt, kann man ein 2. rechtwinkliges (rot eingetragen) Dreieck aufbauen, dass sich immer genau gleich mit dem Körper-Dreieck bewegt. Zitat: Original erstellt von inv-Kristof: Was mich noch stört ist, dass der Abstand B mir nicht bekannt ist. Wie kann ich das ermitteln?
Wenn man mehr Unbekannte als Gleichungen hat, hilft iteratives Vorgehen, d.h. einen ersten möglichst sinnvollen Wert für B ansetzen, alles durchrechnen und schauen wo die Probleme sind. Dann einen neuen besseren Wert für B ansetzen und so weiter, bis alle Wünsche/Vorgaben (Lukengröße, verfügbare Gasfedern,... erfüllt sind. Wenn man seine Zielgröße (z.B. max. Federkraft) kennt, kann man so etwas sehr schnell mit der Zielwertsuche in EXCEL lösen.
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