Autor
|
Thema: Kugellager Lebensdauerverkürzung (1297 mal gelesen)
|
moppito Mitglied wissenschaftl. Mitarbeiter, TUC
Beiträge: 152 Registriert: 31.05.2006 Wildfire5 M050
|
erstellt am: 31. Aug. 2006 12:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo an Alle, ich habe folgendes Problem: Ein Kugellager (Rillenkugellager), welches als Radlager eingesetzt wird, wurde durch eine externe Wärmequelle (Bremsbacken) erhitzt (Einwirkzeit 3 Stunde). Die Temperaturen waren so hoch, das Plastik schmolz (ca. 150 Grad ?) Die Lager machen soweit keine Geräusche, nun weiß ich aber nicht, ob diese weiter bedenkenlos eingesetzt werden könne. Ich weiß, dass bspw. bei Spindeln in WZM durch Wärme es zu Verspannungen kommt, welche zum frühzeitigen Ausfall führen. Jedoch sind dort auch meist Spindellager (Schrägkugellager) eingesetzt. Gibt es irgendwelche Möglichkeiten die Lager zu testen, ohne diese zu zerstören. Oder hat jemand Erfahrungswerte, wie sich die Lebensdauer verkürzt? Ich bin für jeden Hinweis dankbar. ------------------ MfG Matthias Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Oberli Mike Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Maschinen Ing.
Beiträge: 3731 Registriert: 29.09.2004 SolidWorks 2006 SP5.0 Intel Xeon IV 2.8 GHz 2 GB RAM Nividia FX 3000 Windows XP SP2 Novell als Netzwerk
|
erstellt am: 31. Aug. 2006 23:24 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für moppito
Hallo Matthias, Du sagst, dass Plastik geschmolzen ist. Nun ja, war dieses Plastik vom Kugellager? Wenn ja, muss man kein Experte sein um zu sagen, dass die Temperatureinwirkung für das Kugellager ungesund war. Und zwar so ungesund, dass das Lager hinüber ist. Ist der Kunststoff nicht vom Kugellager muss man in erster Linie die Schmierung des Lagers berücksichtigen. Das ist Öl oder Fett. Die Frage ist nun, ob das Schmiermedium die Temperatur von 150° überlebt hat, sprich ob es noch die notwendigen Schmiereigenschaften aufbringt, was natürlich vom Schmierstoff abhängt. Die Lebensdauer von einem Lager hängt ab von - Krafteinwirkung, auch zu wenig kann eine ungesunde Belastung ergeben, da dann die Kugeln nicht mehr sauber rollen. - Drehzahl - Schmiermittel - Temperatur - Verschmutzung des Lagers - Richtige auslegung der Lagerluft, wird ein Lager eingepresse wird es zwangsläufig "kleiner", sprich die Lagerluft wird verringert. Je nach Belastung wird dann ein C3 (vergrösserte Lagerluft) Lager gewählt Ach ja, es wird dir wohl kein Lagerhersteller garantieren, dass das Lager noch i.O. ist, und wenn du das Lager testen willst wirst du es wohl ausbauen müssen, und dann kannst du je nach Grösse der Lager (Preis) auch gleich neue einbauen.
------------------ Ich komm ja schon bin schon da Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
moppito Mitglied wissenschaftl. Mitarbeiter, TUC
Beiträge: 152 Registriert: 31.05.2006 Wildfire5 M050
|
erstellt am: 01. Sep. 2006 00:03 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Mike, danke für die Antwort. Ich geh mal der Reihenfolge nach vor. Die Plastik war nicht von den Lagern (Käfig etc.) sondern die Radkappen.. aber, wenn es dort schon so warm war, kann sicherlich davon ausgegangen werden, dass die Lager ähnlich thermisch belastet wurden. Geschmiert werden die Lager mit Fett. Es handelt sich bei dem Fahrzeug um einen Anhänger, wird sicherlich normales Kugellagerfett gewesen sein. Es war geschmolzen und ist nun wieder fest geworden, hab das ganze schon zerlegt. Die Belastung war immer gleichbleibend, sowohl vor als auch nach dem Zwischenfall. Drehzahlen, Schmiermittel, Verschmutzung und Lagerluft ebenfalls unverändert. Nach dem Vorfall wurden die Bremsen außer Funktion gesetzt und selbst nach mehrstündiger Belastung (Fahrt nach Hause) konnte ich keine Erwärmung des Rades feststellen. Die Lager sind nun ausgebaut, machen weder Geräusche noch zeigen sie sichtbare Ermüdungserscheinungen. Der Anhänger wird nur einmal im Jahr genutzt, weswegen ich am überlegen bin, ob ein Radlagerwechsel notwendig ist. Vielleicht helfen diese Fakten ein bisschen weiter?! Würde mich über weitere Tipps und Ratschläge freuen.
------------------ MfG Matthias Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Charly Setter Moderator
Beiträge: 11977 Registriert: 28.05.2002
|
erstellt am: 01. Sep. 2006 07:35 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für moppito
Zeigen die Lager Verfärbungen (Anlaßfarben) ? Wenn ja: Hinfort damit und Neue rein. Ansonsten.... Aber: Solche Lager sind eigentlich "Pfennigartikel" bzw. kosten nur einige Euro. Ich würde es mir überlegen, bevor ich die Räder erneut runterreiße. CU ------------------ Der vernünftige Mensch paßt sich der Welt an; der unvernünftige besteht auf dem Versuch, die Welt sich anzupassen. Deshalb hängt aller Fortschritt vom unvernünftigen Menschen ab. (George Bernard Shaw) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Oberli Mike Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Maschinen Ing.
Beiträge: 3731 Registriert: 29.09.2004 SolidWorks 2006 SP5.0 Intel Xeon IV 2.8 GHz 2 GB RAM Nividia FX 3000 Windows XP SP2 Novell als Netzwerk
|
erstellt am: 01. Sep. 2006 07:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für moppito
Hallo Matthias, Das mit der Temp. wurde ja bereits erwähnt, denke aber nicht, dass es dem Lager (Stahl) geschadet hat. Wenn du das nächste mal das Rad runter nimmst, dann würde ich zumindest das Lagerfett, oder wie Charly Setter geschrieben hat, gleich das ganze Lager wechseln. Die Angaben, wo von unter anderem die Lagerlebensdauer abhängt sollte nur als Hinweis dienen. ------------------ Ich komm ja schon bin schon da Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
| Anzeige.:
Anzeige: (Infos zum Werbeplatz >>)
|