Hallo view2lord,
zum Thema „grobe Checkliste“ – ich nenne hier einmal den Bereich Markisenbau, der von dir aufgeführt wurde.
Schau, es gib da sehr viele versch. Teile, die in unterschiedlichsten Herstellungsverfahren erzeugt werden.
- Gussteile: Aludruckguss, Kokillenguss, Sandguss, Kunststoffspritzgussteile – z.T. Zweikomponenten…
- Gesenkschmiedeteile (z.B. Armgabeln oder Mittelgelenke)
- Alu-Strangpressprofile
- Kunststoff-Extrusionsprofile
- Blechteile
- Umformteile (Tiefziehen…Vakuumpressen…Stanzen)…
- Dreh- und Frästeile
Um mal so ein paar versch. Produktionsverfahren zu nennen.
Jetzt stell dir vor, jedes Herstellungsverfahren hat andere „Ansprüche“ an DIN/ISO-Normen, an Angaben im Schriftkopf, an ergänzende Texte…
Meiner Erfahrung nach kann man das alles kaum auf einem Schriftkopf mit einem Schriftfeld „im Vorfeld“ abbilden.
So war es in meiner selbständigen Tätigkeit als Konstrukteur im Bereich Markisenbau so, dass man alle Zeichnungen zunächst auf einem „firmeneigenen Schriftkopf“, der sich sehr an der Norm orientierte, erstellt hat.
Diese Zeichnungen gingen dann zur Anfrage an die versch. Anbieter der jeweils benötigten bzw. angedachten Herstellungsverfahren.
Manche Fertiger haben dann genau diese Unterlagen zur Fertigung / Herstellung verwendet.
Von anderen Firmen, die dann mit dem Werkzeugbau / der Fertigung beauftrag wurden, kamen dann denen ihre eigenen „Fertigungs- und Freigabezeichnungen“, auf den jeweiligen Zeichnungsköpfen dieser Firmen – für das entspr. Fertigungsverfahren angepasst.
Am Beispiel von Strangpressprofilen waren da neben den ganzen Normangaben (Toleranzen, Werkstoffe…) dann Angaben zu Laufflächen, der Lage beim Pressen, Informationen zu Umkreisen, Matritzen etc. pp. Enthalten.
Wir haben dann diese von den Firmen z.T. optimierten / geänderten Zeichnungen so übernommen, und diese ganzen Änderungen dann in unsere Konstruktionen so eingepflegt, dass diese dem aktuellen Fertigungsstand entsprachen (Indexiert…).
Dieses Vorgehen resultierte zum einen daraus, dass eben jede Firma meist speziell auf das Fertigungsverfahren optimierte Verbesserungen einbrachte.
Oftmals entstanden dann auf „Anregungen“ der „Könner“ und "Spezialisten" ganz neue Ideen, die im besten Falle die Fertigung vereinfachten und dadurch Kosten optimierten.
Am Beispiel eines Gesenkschmiedeteils kann das z.B. nur das ändern einer Rundung (Radius) gewesen sein…oder bei Gussteilen das Anpassen von Wanddickenverhältnissen oder von Ausformschrägen oder von Auswerferpositionen…oder bei Strangpressprofilen das Optimieren von „Hohlkammern“ u.v.a.m.
Zum anderen sind viele Hersteller „Zertifiziert“, und daher benötigen sie selbst eine interne Konstruktion der angefragten bzw. beauftragten Teile u.o. Werkzeuge. Das machen die dann auf eigenen CAD-Systemen und eben auf eigenen Zeichnungsköpfen (z.T. auch Betriebsnormen….)
Dies ist nur als Anregung gedacht…und – daraus erschließt sich mit den Anmerkungen von mabi, dass dies doch ein sehr umfangreicher Prozess ist, der nicht mal eben umzusetzen geht…da diese Dinge zumeist ja auch „mitwachsen“, da sie dynamisch sind…
Soviel von mir dazu…
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