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Hallo,

bei einem V4A-Stahl soll nach dem Schweißen die Oberfläche nachbehandelt werden, weil

a) das Blech sich durch die Erwärmung verfärbt hat
b) die Blechoberfläche noch komplett unbehandelt ist, diese soll jedoch einen gewissen "Edelstahl-Look" haben

Welche Angabe sind auf den Zeichnungen daher für den Lieferanten nötig?

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OSD 13.2

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Erst beizen, dann bürsten ?

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Matthias                   OneSpace Modeling Hilfeseite , FAQ

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Hallo Noxx,

gehen wir mal davon aus, dass Du keine dekorative Oberfläche mit Struktur wie zB. gebürstet oder Korn240 geschliffen meinst, sondern eine  sogenannte Industrieoberfläche.

Du hast mehrere Möglichkeiten dafür zu sorgen, dass die Schweißnähte bzw. das gesamte Teil fachgerecht nachbehandelt werden:

Auflistung der oft angewendeten günstigen aber nicht ganz fachgerechten Methoden:

1.) Schleifen oder Bürsten der Nähte
2.) Beizen der Nähte
3.) Glas- bzw. Keramikperlstrahlen der Nähte

Das wird aus Kostengründen oft so gemacht und geht manchmal gut und manchmal schief, da auch Fachbetriebe Fremdmaterialspuren von Werkzeugen an Bearbeitungsflächen nicht vermeiden können. Dann können  diese Fremdmaterialien fröhlich anfangen zu rosten. Der Einsatz einer solchen "kostenverschlankenden" Fertigungsvariante sollte in jedem Falle vor der Durchführung mit dem Endkunden hinreichend deutlich erörtert werden.

Fachgerecht und für den Einsatz in korrorsionstechnisch anspruchsvollen Umgebungen:

1.) Tauchbeizen des Teiles
2.) Glas- bzw. Keramikperlstrahlen der gesamten Oberflächen

Echter Korrorsionsschutz ist eh nur dann möglich, wenn das Werkstück auch entsprechend konstruiert worden ist, also keine Spalten o.ä. hat.

Die Auswahl des Verfahrens hängt vom der gewünschten Oberflächenergebnis ab. Durch das Beizen bzw. Tauchbeizen wird die Oberfläche etwas heller, sehr leichte Kratzer verschwinden, aber mittlere und starke Kratzer sowie Schleifspuren sind deutlich stärker zu sehen (fallen mehr ins Auge) als vorher.

Glas- bzw. Keramikperlstrahlen hinterlässt nach fachgerechter Durchführung eine relativ gleichmässige bis leicht wolkige Oberfläche in stumpfgrauer Farbe. Als Vorteil zum Beizen wäre das stärkere Abtragen von Verarbeitungsspuren wie Schleifspuren und Kratzern zu nennen. Nachteilig ist in jedem Falle die relativ grosse Wärmeeinwirkung beim Abstrahlen der Oberfläche. Diese sorgt praktisch immer dafür, dass Blechflächen sich wölben. Für filigrane Blechkonstruktionen ist das GPS also nicht anzuraten.

Was meinst Du mit Edelstahl Look    Du legst doch durch die Auswahl des Materials den "Look" fest.

Mögliche Oberflächen:
-warmgewalzt
-kaltgewalzt
-gezogen
-geglüht
-gebürstet oder geschliffen
-hochglanzpoliert

Und daraus ergibt sich das Weitere. Jetzt müsstest Du eigentlich die passende Methode für Deinen Anwendungsfall finden. Die Zeichnungsangabe "tauchbeizen und passivieren" oder "Schweißnähte gebürstet / entsäuert" oder "außenseitig / innenseitig / allseitig Glasperlgestrahlt" ist die übliche Angabeform in Zeichnungen.

Gruss von Andreas

[Diese Nachricht wurde von Mc_Gyver007 am 23. Mai. 2007 editiert.]

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