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Thema: Rohr biegen (4786 mal gelesen)
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cgh21 Mitglied
Beiträge: 7 Registriert: 19.11.2007
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erstellt am: 19. Nov. 2007 16:56 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo kann mich nicht mehr erinnern wie Rohr gemessen wird, damit es nach dem Biegen passt. Beispiel: Stelle mir ein Rohrstück vor, welches 3mal gebogen werden soll. Zuerst 45 Grad und dann 90 Grad und dann noch einmal 45 Grad. Schenkellänge jeweils 100 mm (zusammen etwa 400 mm). Ok, wie mache ich das mit einer einfachen Biegemaschine? Beim Biegen kommt es zu einer Verkürzung. Ich kann also nicht einfach eine Seite mit 100 mm anzeichnen und dann mittig biegen. So passt das nicht. Ich entsinne mich nur noch ganz vage an einen Handwerker-Kniff, wie man so etwas auf der Baustelle passgenau herstellt. Kann mir da jemand weiterhelfen? Danke
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Andreas Gawin Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Blechschlosser Metallbauermeister
Beiträge: 3640 Registriert: 24.02.2006 Inventor 2022/2023/2024 AutoCad Mechanical 2023/2024 FARO S70 FARO Scene WIN10-64 32GB WIN11-64 32GB Spacemouse Enterprise
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erstellt am: 19. Nov. 2007 17:29 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für cgh21
Dir geht es nur darum, wie mit einer vorhandenen kleinen Rohrbiegevorrichtung gearbeitet werden muss? Wie genau soll das Ergebnis sein? Reden wir über ein "handliches" Exemplar, zB. Rohr Durchmesser 10mm mit 1mm Wandstärke? Gruss Andreas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
cgh21 Mitglied
Beiträge: 7 Registriert: 19.11.2007
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erstellt am: 19. Nov. 2007 17:34 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
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Andreas Gawin Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Blechschlosser Metallbauermeister
Beiträge: 3640 Registriert: 24.02.2006 Inventor 2022/2023/2024 AutoCad Mechanical 2023/2024 FARO S70 FARO Scene WIN10-64 32GB WIN11-64 32GB Spacemouse Enterprise
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erstellt am: 19. Nov. 2007 18:12 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für cgh21
Entweder so: -neutrales Rohrzuschnittmass errechnen -losbiegen nach Anriss der Anfangs- und Endmarkierung des Umformbereiches Oder so: Um reproduzierbare Einstellungen an einer Maschine oder Vorrichtung zu erhalten, muss ein Referenzwert ermittelt werden. Du solltest Dir einige kleine Probestücke fertigen. Ein kurzes Probestück für einen 90 Grad Bogen. Zeichne Dir die Mitte des Rohlings an und achte beim Umformen darauf, wie weit Deine Referenzmarkierungen vom Anfang & Ende des Umformbereiches in die Maschine hereingezogen werden (setze einen optischen Fixpunkt an der Biegemaschine). Setze falls notwendig zusätzliche Hilfsmarkierungen links & rechts des Umformbereiches. Messe das Ergebnis aus, wie gross ist die Abweichung vom Ist zum Soll? Korrigiere das Rohzuschnittmass und mache noch einen Bogen von 90 Grad. Jetzt solltest Du masslich sehr nahe am angestrebten Ergebnis sein. Die gleiche Vorgehensweise für den 45 Grad Bogen anwenden. Dann das Finale Stück vorbereiten: Anfangs- und Endpunkte der Umformbereiche (evt. zusätzliche Hilfspunkte). Und los gehts. Spätestens das zweite "echte Stück" sollte recht genau klappen. Wichtig ist, genügen Hilfsmarkierungen zu setzen um den Überblick zu behalten. Es ist sinnvoll, den Vorgang kurz auf Papier festzuhalten. Gruss Andreas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andreas Gawin Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Blechschlosser Metallbauermeister
Beiträge: 3640 Registriert: 24.02.2006
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erstellt am: 20. Nov. 2007 17:49 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für cgh21
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cgh21 Mitglied
Beiträge: 7 Registriert: 19.11.2007
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erstellt am: 20. Nov. 2007 17:56 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Andreas, ja, wollte heute früh schon antworten, habs dann vergessen. Wie du geschrieben hast, habe ich das verstanden. So bereitet ein Ing. die Sache vor. Richtig glücklich bin ich aber nicht, weil das zu kompliziert ist. Handwerker auf der Baustelle machen das anders. Ich weiß nur nicht mehr wie.... Gruß Hans Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andreas Gawin Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Blechschlosser Metallbauermeister
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erstellt am: 20. Nov. 2007 18:37 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für cgh21
Ganz gedehnt: Ich bin selbst Handwerker. Das einzige Problem bei der Rohrbiegerei ist, das Du ohne optische Fixpunkte zur Orientierung auch beim 30sten Versuch kein brauchbares Ergebnis erzielst. In der Erklärung steht doch nur, das Du mithilfe der optischen Fixpunkte kontrolliert den gewünschten Bereich umformen kannst. Das ist die einfachste (und einzigste) mir bekannte Methodik. So arbeiten meine Leute auch, wenn mal ein Röhrchen zu verformen ist. Klappt wunderbest. Anders kann ich es leider nicht erklären. Viel Erfolg noch! Gruss Andreas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andreas Gawin Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Blechschlosser Metallbauermeister
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erstellt am: 20. Nov. 2007 20:56 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für cgh21
Hans, mir ist doch noch eine andere Möglichkeit eingefallen: Besorge dir ein bisschen biegsamen Draht, zB ein Stück Schweißdraht 2mm Durchmesser. Biege den Draht von Hand so hin, dass die Maße hinhauen, benutze dabei Hilfshalber die Rohrbiegemaschine als Radienlehre. Nun solltest Du ein brauchbares Drahtmodell des zu formenden Rohres erstellt haben. Kennzeichne die Anfangs- und Endpunkte der Umformbereiche vom Drahtrohling. Nachfolgend den Draht wieder entformen, Länge ausmessen und die Kennzeichnungen auf den nach der Drahtlänge zugesägten Biegerohling übertragen. Dies Verfahren müsste näherungshalber auch gehen. Gruss Andreas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
cgh21 Mitglied
Beiträge: 7 Registriert: 19.11.2007
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erstellt am: 21. Nov. 2007 07:20 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Andreas, gut, will mal versuchen deine erste Beschreibung umzusetzen. Sei so lieb und erkläre mir dann aber noch eine Sache. Sell dir einen rechteckiken Raum vor oder meinetwegen eine große Kiste, Innenmaß jetzt mal angenommen 2000 x 3000 mm. Dort soll an der Innenwand umlaufend (mit nur einer einzigen Schweißnaht) ein Rohrring verlegt werden (aus einem Stück von der Rolle). Wie mache ich das? Jetzt mal ganz konkret. Nehmen wir ein 10 mm Rohr an und einen Biegeradius von 50 mm. Wo setze ich meine erste Biegemitte, wo dann die zweite....dritte...vierte? Grus Hans
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Andreas Gawin Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Blechschlosser Metallbauermeister
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erstellt am: 21. Nov. 2007 09:55 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für cgh21
Bei diesem Beispiel wären die Maße der 4 Umformbereiche wie folgt: Bereich 01 Anfangspunkt: 1440 Endpunkt: 1526,4 Bereich 02 Anfangspunkt: 3406,4 Endpunkt: 3492,8 Bereich 03 Anfangspunkt: 6359,2 Endpunkt: 6459,2 Bereich 04 Anfangspunkt: 8339,2 Endpunkt: 8425,6 Je nach gewünschter Präzision rechnet man mit den theoretischen Zuschnittmaß oder man macht Biegeproben. Mithilfe des Drahtes lässt sich recht einfach arbeiten: 1 Biegeprobe aus Rohr erstellen (auch um etwas Gefühl mit dem Maschinchen zu bekommen) dann mit dem Draht die Biegeprobe nachbilden. Den Draht kannst Du zum Anzeichnen der Ecken im Raum verwenden (um die echten Anfangspunkte der geraden Bereiche an der Wand anzuzeichnen). Nachfolgend entformst Du den Draht und kannst ihn als Anrissschablone auf dem Rohr verwenden. Gruss Andreas
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Andreas Gawin Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Blechschlosser Metallbauermeister
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erstellt am: 21. Nov. 2007 10:07 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für cgh21
Und was ist, wenn alles perfekt berechnet und präzise ausgeführt worden ist, aber nicht passt? ZB wenn jede Seite um 10 mm zu lang geworden ist? Um dies Risiko auszuschliessen kann man (wie anfangs erwähnt) Probestücke biegen. Durch Vergleich des Ist- zum Sollzustand lässt sich eine exakte neutrale Länge des Umformbereiches ermitteln. Dieser wird statt des rechnerischen Wertes verwendet. Wenns dann nicht passt hat der Rohrbieger gepfuscht. Gruss Andreas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
cgh21 Mitglied
Beiträge: 7 Registriert: 19.11.2007
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erstellt am: 21. Nov. 2007 10:46 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Andreas, das war ja eine umfassende Antwort. Ganz herzlichen Dank. Ok, ich habs nachempfunden und begriffen. 1. sind die Maß der unverbogenen Bereiche zu ermitteln: << Ein grades Stück verbleibt, wenn gerechnet wird = Zwischenmaß minus der Radien (re+li), minus der Wandstärken.>> 2. Dann sind alle Bogenmaße zu errechnen mit: <<b= Pi/180*Radius*eingeschlossener Winkel>> 3.Nun sind die Biege(Mittel)Punkte anzuzeichnen mit: <<Grades Stück + rechtes halbes Bogenmaß.>> und dann weiter mit... <<linkes halbes Bogenmaß + 2.grades Mittelteil + rechtes halbes Bogenmaß>> Super.... 'n Bier ausgeben kann ich dir ja nun nicht.... Gruß Hans
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Andreas Gawin Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Blechschlosser Metallbauermeister
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erstellt am: 21. Nov. 2007 11:01 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für cgh21
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