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Thema: Getriebesynthese (3492 / mal gelesen)
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26068 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 01. Feb. 2018 14:52 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Ich habe hier einen rechteckigen Querschnitt der in der Ebene um einen gewissen Betrag gedreht, und längs verschoben werden soll. Sowas kann man einfach per Linearachse und Schwenkachse kombinieren, kein Problem. Nun habe ich aber mehrere unterschiedliche (aber grundsätzlich ähnliche) Ausgangs- und Zielpositionen, die ich mit derselben Vorrichtung abdecken können muss. Idealfall wäre, die Komponenten der Vorrichtung einstellbar und/oder umsteckbar zu machen. Auch das ginge mit der Kombination von Linear- und Schwenkachse. Nun ist bekannt dass man solche Bewegungen auch per Anordnung mehrerer Hebel+Gelenke lösen kann. Dies käme mir grundsätzlich entgegen, weil es sowieso einen Handhebel als Antrieb geben wird, und einfache Gelenke den Umweltbedingungen besser entgegenkommen würden als Linearführungen. Nun meine Fragen: - Gibt es eine einfache leicht verständliche Vorgangsweise, für gegebene Ausgangs- und Zielpositionen die Hebelei zu erhalten? (ich hab sowas noch nie gemacht) - Ist es grundsätzlich denkbar dass mit einer bestimmten Hebelei per Umstecken gezielt unterschiedliche Positionen behandelt werden können? Oder spricht da was Theoretisches dagegen? ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
murphy Mitglied
Beiträge: 1137 Registriert: 09.07.2002 Dell Precision Dual XEON 64 GB RAM SSD Quadro (17 jahre alt)
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erstellt am: 01. Feb. 2018 16:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26068 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 02. Feb. 2018 09:25 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Danke, das ist schön zum probieren, aber ich suche eigentlich den umgekehrten Weg: aufgrund von Start und Ziel ein Getriebe das diese Positionen ermöglicht. Vielleicht bin ich auch nur zu blauäugig und sowas gibt's garnicht? ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Hohenöcker Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 2381 Registriert: 07.12.2005 Inventor 2023 Ich mag beide Arten von Musik: Country und Western! S-Fanclub
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erstellt am: 02. Feb. 2018 10:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Getriebelehre ist ein eigenes Fach in der Technischen Mechanik, das im Studium schon zu meiner Zeit ziemlich vernachlässigt worden ist. An der TH Karlsruhe (heute KIT) standen damals noch in Glaskästen die Getriebemodelle aus Messing von Redtenbacher herum, sind aber in der Vorlesung nicht groß behandelt worden. Dabei gibt es da schon interessante Sachen. Richtig gelernt habe ich es also leider nicht und kann Dir da auch nicht groß helfen. Aber, wie Murphy schon schreibt: Die Viergelenkkette ist die Grundlage. ------------------ Gert Dieter Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt. Erich Fried Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Hohenöcker Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 2381 Registriert: 07.12.2005 Inventor 2023 Ich mag beide Arten von Musik: Country und Western! S-Fanclub
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erstellt am: 02. Feb. 2018 10:40 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Nachtrag: Hier habe ich mich mit was Vergleichbarem beschäftigt. Siehe auch den Beitrag, den Gollum dort verlinkt hat! ------------------ Gert Dieter Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt. Erich Fried Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
chrisman Mitglied Dipl.-Ing. Maschinenbau - Konstruktionsleiter
Beiträge: 356 Registriert: 07.07.2011
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erstellt am: 02. Feb. 2018 11:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Grüße, also ich saß mal fakultativ in einer Vorlesung zu der Mechanismentechnik. Da konnte man genau das berechnen was du vorhast. Man hat vorgegebene Punkte/Bahnen die man anfahren will und braucht dazu das passende Viergelenkgetriebe. Das lief alles in der komplexen Zahlenebende. War aber mega interessant. An der TU-Dresden lesen die noch die Mechanismentechnik als eigenständigen Kurs: https://tu-dresden.de/ing/maschinenwesen/ifkm/dmt/studium/lehrveranstaltungen/Mechanismentechnik Auf der Seite ist auch ein Link zu www.dmg-lib.org da gibt es auch viele interessante Sachen zu dem Thema. HTH Grüße, Chris. ------------------ "Grade die Geschichte dieser theoretischen Entwicklung ist ein Schulbeispiel dafür, wie wirklichkeitsfremd rein theoretische Forschungen werden, wenn die Grundlagen und Vorraussetzungen der Rechnungen nicht genügend überprüft sind." 1937;Dr.-Ing. Bruno Eck Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Roland Schröder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
Beiträge: 13189 Registriert: 02.04.2004 Entwicklung von Spezialmaschinen und Mechatronik Autodesk Inventor
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erstellt am: 02. Feb. 2018 13:06 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
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N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5122 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 02. Feb. 2018 16:04 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
" eine einfache leicht verständliche Vorgangsweise, für gegebene Ausgangs- und Zielpositionen die Hebelei zu erhalten " Für eine Ausgangs und eine Zielposition gibt es eine Lösung. Aber bei mehreren wird es schwierig. ------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26068 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 02. Feb. 2018 17:16 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Also hier ein konkretes Beispiel. Der rechteckige Querschnitt mit abgerundeten Ecken soll um den Radius 39mm geschwenkt und gleichzeitig um 11mm linear bewegt werden. Die Bewegungsbahn des Rechtecks soll halbwegs annähernd dem Bogen folgen. Schwenkwinkel hab ich vergessen einzutragen, das wären 67° - in diesem Fall. Bei anderen Beispielen etwas anders. Alle Beispiele (zunächst 4Stk) sind so ähnlich, aber mit etwas anderen Werten. Nun wäre es ganz wunderbar wenn ich eine Hebelei finden würde wo durch geschicktes Abstecken mit derselben Vorrichtung alle 4 Beispiele abgedeckt werden könnten. Der Platz links der Skizze sei tabu, da sind andere Bauteile, nach oben/rechts/unten ins beliebig Platz. Aber ich weiß ja nichtmal wie ich für das eine Beispiel auf eine konkrete Hebelei kommen könnte... ------------------ mfg - Leo [Diese Nachricht wurde von Leo Laimer am 02. Feb. 2018 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5122 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 02. Feb. 2018 18:35 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Geht ganz einfach. Siehe Bild. Die jeweiligen Endpunkte verbinden. Die Mittelpunkte der Schwenkradien liegen dann irgendwo auf der Mittelsenkrechten. Die Skizze ist mit SWX erstellt. Die Skizzenbeziehungen sind einfach zu verstehen. Das ist leider nicht auf meinem Mist gewachsen sondern stammt aus: Holzmann/Meyer/Schumpich, Technische Mechanik Teil 2 Kinematik und Kinetik. 5. Auflage von 83.
------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Roland Schröder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
Beiträge: 13189 Registriert: 02.04.2004 Entwicklung von Spezialmaschinen und Mechatronik Autodesk Inventor
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erstellt am: 02. Feb. 2018 18:41 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Zitat: Original erstellt von Leo Laimer: Der Platz links der Skizze sei tabu, da sind andere Bauteile, nach oben/rechts/unten ins beliebig Platz.
Genau da beginnen die Probleme. Man hat bei dieser Aufgabenstellung (nur zwei Positionen, keine Varianten) noch die Freiheitsgrade, wo die zwei Gelenkpunkte auf der Koppel (dem bewegten Teil) sind. Die Gelenkpunkte im Gestell ergeben sich dann. Oder umgekehrt. Man kann dann sogar noch (in gewissen Grenzen) eine Zwischenposition wählen. Mit einem Block in der Skizze, der die Koppel an ihren Positioenen darstellt, kann man das schön lösen. Die Gelenkpunkt der Koppel bestimmen dann je einen Kreisbogen, der unmittelbar die Lage der beiden Gestell-Gelenke und die Länge der beiden Schwingen zeigt. Und dann beginnt das Experimentieren.
------------------ Roland www.Das-Entwicklungsbuero.de It's not the hammer - it's the way you hit! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
murphy Mitglied
Beiträge: 1137 Registriert: 09.07.2002 Dell Precision Dual XEON 64 GB RAM SSD Quadro (17 jahre alt)
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erstellt am: 02. Feb. 2018 21:49 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Vielleicht sollte man sich nicht unnötig beim Viergelenk verbeissen, zumal sich das Problem auch mit weniger Gelenkstellen lösen läßt. https://www.youtube.com/watch?v=R_yTBp56DfA
Hub brauchen wir hier nicht, allerdings sollte man hier eine Steuerung spendieren, wo man nur noch auf Knöpfe drückt, wo das Ding hinfahren soll und das eben aauch weiß, wie es um Schutzzonen herumnfährt. Die vordere Pinzette kann normalerweise auch um 360 Grad herumdrehen, muß also nicht wie im Film immer die gleiche Winkelstellung haben. Die Mechanik läßt sich auch klein bauen, in den Armen ist überraschend wenig drin (hab ich selber schon konstruiert). Hier hat man den Vorteil der Linearführung, die geradeaus fährt, mit den Vorteilen des Gelenks verbunden, alles ist einfach dicht zu bekommen, die Geräte fahren normalerweise Polarkoordinaten, also Radius oder Winkel (oder beides gleichzeitig). Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Roland Schröder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
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erstellt am: 03. Feb. 2018 01:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Zitat: Original erstellt von N.Lesch: Geht ganz einfach.
Ja, aber nicht sooo einfach. Die Wahl der Gelenkpunkte ist ein eigenes Ding, und sich auf die nächstbeste Ecke festzulegen, macht die Sache nur unnötig schwierig wenn nicht unlösbar. Die Einschränkung für die Lage der Gestellgelenke ist ja schon genannt, und wenn das kleine Rechteck das Werkstück oder so was ist, darf darin oder so nah daran möglicherweise auch gar kein Gelenk sein. Besonders herausfordernd ist hier, dass die Richtung der Drehung geradezu nach Gestellgelenken auf der linken Seite schreit, genau das aber vermieden werden soll. Es ist zwar mit einem Viergelenk auch möglich, dass sich die Koppel bereichsweise anders herum dreht als eine oder beide Schwingen, aber dann müssen sich unter Umständen die Schwingen kreuzen, was zu einer lokalen Unbestimmtheit führt (Koppelachse parallel zu einer Schwingenachse), verbunden meist mit einem unerwünschtem Umschlagen. (so wie das Umflippen bei den Positionsdarstellungen.) Ich sehe hier aber gute Chancen für eine getriebetechnische Lösung, auch für eine stabile ohne Umschlaggefahr, aber erstens muss man dazu erst mal die Randbedingungen besser kennen und genau beschreiben, um zu erkennen, in welcher Richtung eine Lösung liegen kann, und zweitens ist das eine Aufgabe, für die ich studiert habe, um sie lösen zu können (und Geld damit zu verdienen). Anbei ein Bild mit einer allgemeinen Lösung. ------------------ Roland www.Das-Entwicklungsbuero.de It's not the hammer - it's the way you hit! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
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erstellt am: 03. Feb. 2018 09:25 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Es müssen ja keine Schwingen sein. Ein Kreisbogen erfüllt den Zweck genau so. Dann ist der Mittelpunkt nur theoretisch und stört nicht. Noch flexibler funktionieren 2 Zapfen auf einer Kurve. ------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Roland Schröder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
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erstellt am: 03. Feb. 2018 15:00 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Zitat: Original erstellt von N.Lesch: Ein Kreisbogen erfüllt den Zweck genau so. Noch flexibler funktionieren 2 Zapfen auf einer Kurve.
Duchaus, durchaus, aber Leo schrieb, dass "einfache Gelenke den Umweltbedingungen besser entgegenkommen würden."Aber es gibt ja auch für Dein Prinzip "Schwenk" ohne "2" schon eine Lösung mit Gelenken nur rechts. [Und auch viel mehr als nur eine. Vor allem wenn man die Möglichkeit nutzt, die Getriebeglieder in verschiedenen Ebenen anzuordnen. Verschiedenen Varianten lediglich "durch Umstecken" zu erreichen, ist allerdings eher unwahrscheinlich. ] ------------------ Roland www.Das-Entwicklungsbuero.de It's not the hammer - it's the way you hit! [Diese Nachricht wurde von Roland Schröder am 03. Feb. 2018 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Wolfen1982 Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 177 Registriert: 30.03.2011
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erstellt am: 05. Feb. 2018 10:02 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
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Roland Schröder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
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erstellt am: 05. Feb. 2018 16:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
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