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Autor Thema:  Lage-und Formtoleranz (26298 mal gelesen)
andi-a
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erstellt am: 06. Mai. 2011 14:04    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Hallo zusammen,
bin neu hier und habe gleich eine interessante Frage die mich schon länger beschäftigt:
Es geht um die Form-und Lagetoleranzen Rundlauf, Rundheit und Koaxialität. Wie hängen diese zusammen? Was ich bis jetzt dachte: Koaxialität = 2 x Koaxialitätsabweichung;
wenn Koaxialität = 0 Rundlaufabweichung ist Rundheitsabweichung;
wenn Rundheitsabweichung = 0 Rundlaufabweichung ist 2 x Koaxialitätsabweichung;
--> insgesamt gilt: Rundlaufabweichung = Koaxialitätsabweichung + Rundheitsabweichung.

Jetzt hab ich einen konkreten Fall, bei dem beträgt der Rundlauf: 0,0333 mm, die Koaxialität: 0,4571 mm und die Rundheit: 0,0084 mm, ich verstehe nicht ganz wie der Rundlauf in Ordnung sein, kann wenn die beiden Achsen eines Bauteils 0,4571mm versetzt liegen. Kann man den Rundlauf überhaupt aus Koaxialität und Rundheit berechnen? Wer kann mir eine praktische Erklärung liefern?

Vielen Dank für die Hilfe!

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Markus_30
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erstellt am: 06. Mai. 2011 14:47    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für andi-a 10 Unities + Antwort hilfreich

Zitat:
Original erstellt von andi-a:
Kann man den Rundlauf überhaupt aus Koaxialität und Rundheit berechnen?

Können schon (theoretisch zumindest). Aber nicht mit den beiden absoluten Werten, die du für die Koaxialität und die Rundheit hast. Du musst genau wissen, wie die Flächen beschaffen sind, mit ihren "Bergen" und "Tälern" und wie diese genau zueinander stehen. Dann kann das klappen. Diese Info ist aber in deinen beiden Zahlenwerten nicht enthalten, also klappts nicht.

Würdest du beide Flächen mit einer Messmaschine abtasten ("ausreichend viele Punkte notwendig"), dann würdest du als Ergebnis alles bekommen. Zylindrizität, Koaxialität und Lauf. Das ganze Zeug wird aus deinen abgetasteten Punkten berechnet. Wobei es da noch zwei Verfahren gibt, Gauß und Hüll. Wobei ich dazu nicht mehr sagen möchte, da bin ich zu wenig Experte und würde mit meinem Halbwissen, das ich dort habe, eher zur Verwirrung beitragen als dass ich da helfen könnte.

Ich versuche die Toleranzen, die du angesprochen hast, so zu erklären: Deine Rundlauftoleranz beinhaltet Abweichungen für Rundheit und Exzentrizität (bezogen auf eine Bezugsachse). Es zählt das Gesamtergebnis aus Form- und Lageabweichung und wird an der Zylinderfläche gemessen. Praxis: Bauteil ausrichten, Drehachse entspricht Bezugselement, Messuhr ansetzen, Bauteil drehen lassen, mit Uhr in Achsrichtung verfahren. Zwischen Minimal- und Maximalausschlag der Uhr darf höchstens der in der Rundlauftoleranzwert liegen. Wobei es da noch einen Unterschied zwischen Rundlauf und Gesamtrundlauf gibt. Das eine gilt für eine Umdrehung, das andere für mehrere Umdrehungen.

Zur Koaxialität: Diese wird übrigens mit einem Durchmesser toleriert. Soll heißen, du ermittelst ein Bezugselement, legst einen Durchmesser mit dem Toleranzwert drum herum und in diesem Bereich darf die Achse des tolerierten Elementes liegen. Es handelt sich dabei um eine reine Lageabweichung.

Zur Rundheit: Diese wird nur als Zahlenwert (in mm) angegeben (z. B. 0,05) und bedeutet folgendes: Wenn du mit einer Messuhr die Zylinderfläche abfährst, dann darf zwischen Maximal- und Minimalausschlag der Uhr nur dieser Wert von 0,05 mm liegen. Wobei das eigentlich auch nicht stimmt, weil die Rundheit eigentlich nur für Kreis(segement)e gilt. Wenndest du diese auf Zylinderflächen an, dann heißt das folgendes: Uhr ansetzen, einmal drehen, Ausschlag darf max. 0,05 sein (zwischen Min und Max.) Uhr versetzen. Wieder einmal drehen. Ausschlag darf wieder max. 0,05 sein (zwischen Min und Max.), kann aber im Vergleich zur vorherigen Messung viel weiter daneben liegen. D. h., dein Zylinder kann übertrieben gesehen ein Kegel, eine Tonne oder sogar eine Kugel sein. Willst du eine Zylinderfläche vermaßen, dann lautet die richtige Toleranz "Zylindrizität". Zylindrizität und Rundheit sind reine Formabweichungen.

------------------
Gruß  

Markus

[Diese Nachricht wurde von Markus_30 am 06. Mai. 2011 editiert.]

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andi-a
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erstellt am: 06. Mai. 2011 15:12    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort, dass hilft mir das mehr Klarheit in die Sache kommt. Die Werte im Beispiel wurden auf einer Koordinatenmessmaschine ermittelt. Es handelt sich hierbei um zwei Bohrungen deren Lage ich zueinander ermittele. Den Rundlauf messe ich, indem ich in die eine (kleinere Bohrung) spielfrei (+- 1 um) einen Dorn stecke. An diesem Dorn ist mein Messwerkzeug befestigt, mit welchem ich die andere Bohrung abfahre  Rundlauf.
Ich messe denselben Rundlauf der an der Koordiantenmessmaschine ermittelt wurde. Was ich noch nicht ganz verstehe, die Koaxialität geht doch in den Rundlauf ein (wenn auch nicht direkt berechenbar), wie kann der Rundlauf 0,0333mm so niedrig sein, wenn die Koaxialität 0,4571mm so hoch ist? Wen die beiden Achsen um 0,4571mm/2 versetzt liegen kann ich mir nicht erklären das der Rundlauf doch im normalen Bereich liegt…..

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Markus_30
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erstellt am: 06. Mai. 2011 15:28    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für andi-a 10 Unities + Antwort hilfreich

Zitat:
Original erstellt von andi-a:
Was ich noch nicht ganz verstehe, die Koaxialität geht doch in den Rundlauf ein (wenn auch nicht direkt berechenbar),

Richtig

Zitat:
Original erstellt von andi-a:
wie kann der Rundlauf 0,0333mm so niedrig sein, wenn die Koaxialität 0,4571mm so hoch ist? Wen die beiden Achsen um 0,4571mm/2 versetzt liegen kann ich mir nicht erklären das der Rundlauf doch im normalen Bereich liegt…..

Wenn der Lauf so gut ist, dann kann ich mir die große Koax-Abweichung ehrlich gesagt so nicht vorstellen.

Ich will dich jetzt nicht ärgern, aber bist du sicher, dass die Messung stimmt? Du musst im Prinzip die Bezugsachse ermitteln und später genau um diese Achse drehen. Oder beide Bohrungen (ich nehme an, du hast in einer Welle vorne und hinten eine drin) in einer Aufspannung messen. Das kann, je nach dem wie das Teil ausschaut, schon eine richtige Kunst sein.

------------------
Gruß 

Markus

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andi-a
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erstellt am: 06. Mai. 2011 17:38    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Damit ärgerst du mich nicht  Ich bin ja dankbar für jede Anregung. Meiner Einschätzung nach müsste der Rundlauf vom Wert doch immer über der Koaxialität liegen oder?
An welcher Stelle wird die Koaxialitätsabweichung den genau gemessen? Habe mal in der Literatur so einen Hinweis gefunden am Ende des Werkstücks.. aber konkret ist das nicht.
Nein es handelt sich dabei nicht um eine Welle sondern um einen Gussblock mit 2 Bohrungen die ideal zentrisch liegen sollen.
Danke dir schonmal

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Markus_30
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erstellt am: 06. Mai. 2011 17:53    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für andi-a 10 Unities + Antwort hilfreich

Hallo nochmal,

Zitat:
Original erstellt von andi-a:
Meiner Einschätzung nach müsste der Rundlauf vom Wert doch immer über der Koaxialität liegen oder?

Das wird in der Praxis wahrscheinlich meist so sein, muss aber nicht. Beispiel: Stelle dir einen Zylindrischen Ansatz an einem Drehteil vor. Dieser Zylindrische Ansatz ist erst mal exakt rund und exakt koaxial zum Rest des Drehteils. Jetzt stellst du dir vor, dass dieser Ansatz jetzt vier total gleichmäßig am Umfang verteilte, exakt gleiche "Täler" hat. Die Achse dieses "Berg- und Tal-Zylinders" ist nach wie vor exakt in der Mitte des Bauteils und exakt koaxial zum Rest des Drehteils. Aber der Rundlauf ist besch...eiden.

Frage nicht, wie man so einen Mist fertigen kann, soll nur als Beispiel herhalten. Verstehst du, was ich damit meine?

Zitat:
Original erstellt von andi-a:
An welcher Stelle wird die Koaxialitätsabweichung den genau gemessen?

Du hast beispielsweise eine Konzentrizitätstoleranz von Durchmesser 0,05 zur Bezugsachse A. Um diese Bezugsachse denkst du dir jetzt einen Zylinder mit dem Durchmesser von 0,05 und verlängerst diesen entlang der Achsrichtung so lange, bis zum Ende des mit der Konzentrizitätstoleranz tolerierten Elements. Die Achse des tolerierten Elementes muss innerhalb dieses "verlängerten Zylinders" liegen (kann auch schräg darin liegen, Hauptsache innerhalb).

Zitat:
Original erstellt von andi-a:
Nein es handelt sich dabei nicht um eine Welle sondern um einen Gussblock mit 2 Bohrungen die ideal zentrisch liegen sollen.

Naja, dann ist die Messerei ja verhältnismäßig einfach, sofern die Bohrungen auch groß genug sind, dass man sie vernünftig abtasten kann. Da das ganze dann ja in einer Aufspannung gefertigt wird, kann ich mir die große Koaxialitätsabweichung eigentlich nicht vorstellen. Sorry für die Frage: Aber du hast auch keinen Dreck mitgemessen, oder? Dein Taster ist auch in Ordnung? Hast du genügend Punkte deiner Zylinderflächen erfasst? Richtige Messmethode (Gauß, Hüll)?

------------------
Gruß 

Markus

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Dipl.-Ingenieur*in (FH) bzw. B.Sc. / B.Eng. Kennziffer.: 24.41-6720

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andi-a
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erstellt am: 13. Mai. 2011 13:56    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Ja ich habs verstanden. Richtig zuerst wird die eine Bohrung gefertigt, dann wird das Werkzeug in dieser zentriert und die andere größere Bohrung gefertigt, deswegen kann ich auch nicht an so eine große Abweichung glauben.
Gut wir werden das überprüfen

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