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Thema: O-Ring Montage (12846 mal gelesen)
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peter2308 Mitglied
Beiträge: 328 Registriert: 16.12.2004 ACAD 2010 Mec Inv 2010 Subscr.
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erstellt am: 17. Jun. 2007 16:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Kollegen wir müssen O-Ringe (ca. 17,5 x 2,6) in eine Bohrungsnut einführen. das ganze soll rein manuell passieren aber mit Hilfswerkzeug. Ich habe früher mal irgendwo einen Hersteller gesehen der für so was Vorrichtungen/Handwerkzeuge angeboten hat. ich find leider nix. Hat jemand Hersteller oder Ideen... dank und schönen Sonntag noch. ------------------ Danke Peter!! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
highway45 Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Bastler mit Diplom
Beiträge: 6346 Registriert: 14.12.2004 Malen nach Zahlen
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erstellt am: 17. Jun. 2007 17:09 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für peter2308
Also bei außen liegenden O-Ringen kenn ich ein Werkzeug, daß wir uns mal selber gemacht haben: ein kegeliger Dorn, wo auf der spitzen Seite der O-Ring drübergerollt wird und dann über das dickere Ende auf die Welle rollen kann. Vielleicht kann man so etwas auch für einen innen liegenden O-Ring konzipieren: ähnlich wie ein Trichter, bei dem man den O-Ring in das schmalere Ende hineinrollt ? Online finde ich auch nur automatische Fertigungsmaschinen... ------------------ Matthias Hilfeseite I FAQ I Forum Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26068 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 18. Jun. 2007 06:56 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für peter2308
Hallo Peter, Könnte eventuell sein dass das unsere Maschinen waren. Es war nicht gerade ein Handwerkzeug, sondern ein Halbautomat, also: O-Ringe gebündelt auffädeln - Magazin einschwenken - Werkstück manuell einlegen - O-Ring wird eingelegt. Das Werkzeug-Prinzip lässt sich zwar auch leicht in einer manuellen Vorrichtung umsetzen, aber man sollte halt den Workflow beachten, und die nötigen Kräfte. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
docci Mitglied Dipl.-Ing. (FH)
Beiträge: 219 Registriert: 01.04.2005
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erstellt am: 18. Jun. 2007 07:52 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für peter2308
Aber wie schnappt man bzw. verformt man den O-Ring im Falle einer innenliegenden Nut, um dessen Durchmesser zu verringern und ihn durch einen Durchmesser zu zwängen, durch den er eigentlich gar nicht will? Und wie bekommt man ihn denn wieder in eine Position, in der er in die Nut schlüpfen kann, Leo? ------------------ "Das Leben ist nicht gerecht - und für die meisten von uns ist das gut so." [Oscar Wilde] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26068 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 18. Jun. 2007 09:34 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für peter2308
Ja das ist unser Geheimnis... <G> Aber für einen normalen O-Ring so ein Einfaches dass ich es ohne weiteres hier verraten kann: Es wird an das Werkstück ein Trichter angesetzt, der sich vom O-Ring-Aussendurchmesser bis auf Bohrungsdurchmesser schlank verjüngt, und da drückt man den Ring durch, mit einem speziellen Stempel, der diese Verjüngung auch mitmacht. In manchen kleinen Details liegen dann aber schon noch ein paar Geheimnisse. Schwierig wirds wenn der Dichtungsring eine Verstärkung (Stützring) drin hat, wie manche Dichtungen aus dem Abwasserbereich. Die muss man 3-dimensional verformen beim Einlegen, und der Stempel wird mehrteilig und etwas komplexer. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
carsten-3m Mitglied Dipl.-Ing. Mbau (Produktmanagement, Patent- und Normwesen)
Beiträge: 950 Registriert: 08.05.2007 Pro/E Wildfire 4 PDMLink
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erstellt am: 18. Jun. 2007 09:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für peter2308
Bei tiefsitzenden und/oder sehr kleinen Nuten für innendichtende Dichtringe kann folgende Methode zur Dichtungsmontage angewendet werden: Zunächst wird ein schlanker Trichter aufgesetzt. Dessen nutzugewandte Seite läuft in ein Zylinderrohr mit geringer Wandstärke aus. Der Dichtring wird in die offene Trichterseite eingelegt und mittels einer Spreizhülse aus Kunststoff gen Nut gedrückt (manuell oder maschinell). Der Dichtring verringert dabei temporär seine Durchmesser, rutscht durch das Zylinderrohr bis zur Nut und schnappt in diese ein - da sinnvollerweise genau dort das Zylinderrohr zuende ist. Die Methode ist praktikabel bei Dichtringwerkstoffen, die trotz der deutlichen Durchmesseränderung weiterhin relativ elastisch bleiben, also auch tatsächlich zum Einschnappen in die Nut neigen. Dichtringwerkstoffe, die zum Fließen neigen, sind vorgewärmt und mit höherer Montagegeschwindigkeit (bei z. B. PTFE) zu montieren. Nach Montage bietet sich an, den Dichtring mittels eines Kalibrierdorns o. ä. zurück auf seinen Nenndurchmesser zu dehnen. Ob diese Methode auch mit O-Ringen, die ja zu unkontrolliertem Rollen neigen, auch funktioniert, muss ggf. durch Versuche geklärt werden. Edit: war ich mal wieder zu langsam beim Posten
------------------ Seit Pro/E Version 1 dabei, auwei... [Diese Nachricht wurde von carsten-3m am 18. Jun. 2007 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26068 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 18. Jun. 2007 10:31 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für peter2308
Hallo Carsten, Dafür hast Du's ganz genau beschrieben... Ja, die Methode funktioniert meist für O-Ringe genauso, wobei das Ganze sowieso von der Oberfläche (im weitesten Sinne) abhängt, also ob die Ringe irgendwie geschmiert sind, wobei manchmal sogar die Luftfeuchtigkeit mitspielt. Ich habe in diesem Zusammenhang das erste Mal ein Mittel namens "Federweiss" kennengelernt. Ein grosses Problem können "schlappe" O-Ringe sein, die aufgrund sehr geringer Materialstärken zu wenig Formstabilität haben und bereits beim Vereinzelen Probleme machen. Ebenso kann's Probleme geben wenn die O-Ringe als Schüttgut in grösseren Mengen zwischengelagert werden, dann können die Ringe räumlich so verwunden sein dass sie sich völlig irrational verhalten. Eigentlich kann's sehr viele Probleme geben beim vollautomatisch Verarbeiten, aber bei einer halbautomatischen Vorrichtung kann man mit gutem Zureden an den Bediener sehr viel ausgleichen <G> Leider habe ich weder Fotos noch Zeichnungen von unseren Maschinen, das war Alles noch in der Zeichenbrett- Ärea. Aber das Mannesmann-Pressfittings-System dürfte ja bekannt sein, ebenso die PP-Abwasserrohre. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
peter2308 Mitglied
Beiträge: 328 Registriert: 16.12.2004 ACAD 2010 Mec Inv 2010 Subscr.
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erstellt am: 19. Jun. 2007 11:00 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Danke für die ersten Antworten. Aber eine Frage: unser oring muß durch eine Bohrung Ø18 bis zur Nut geschoben werden, d.h. er muß im Außendurchmesser um ca 5mm eingeengt werden. Gibt das bei der O-ring dicke von 2,6mm keine Probleme. Oder gibt es noch andere Ideen. Danke ------------------ Danke Peter!! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
carsten-3m Mitglied Dipl.-Ing. Mbau (Produktmanagement, Patent- und Normwesen)
Beiträge: 950 Registriert: 08.05.2007 Pro/E Wildfire 4 PDMLink
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erstellt am: 19. Jun. 2007 11:52 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für peter2308
Ich denke, dass die oben beschriebenen Methoden für Deinen O-Ring ggf. nicht optimal geeignet sind. O-Ringe haben eine weniger ausgeprägte Formstabilität als z. B. Dichtringe aus PTFE. Bei Schnurstärke 2,6 sollte sich solch ein kleiner O-Ring doch als "Oval" durch die Bohrung Ø18 ziehen (oder schieben) lassen. Zur konstruktiven Lösung hinsichtlich der gewünschten Vorrichtung kann ich allerdings nicht beitragen. ------------------ Seit Pro/E Version 1 dabei, auwei... Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26068 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 19. Jun. 2007 14:57 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für peter2308
Hallo Peter, IMHO müsste das funktionieren. Aber natürlich solltest Du eine kleine Versuchsanordnung machen lassen vorher. Wir haben den Trichter aus etwas höherwertigen Stahl gemacht, und den Stempel aus Kunststoff (PA). In deinem Fall sind die Abmessungen allerdings so klein, dass ein Stempel aus Stahl wohl günstiger sein wird. Problematisch ist das Schlitzen des Kolbens über die Länge, da wäre Drahterodieren günstig. Je länger der geschlitzte Bereich des Kolbens desto besser. Der Trichter soll im Endstadium innen sehr glatt gearbeitet sein, und Nitriert oder Durchgehärtet. Es muss nicht unbedingt ein "Kragen" bis zur O-Ring-Nut in das Werkstück reinragen, wenn die Bohrung glatt und ohne Störkonturen ist sollte es auch ohne gehen. Ach, da krieg ich direkt nostalgische Gefühle beim Schreiben, die Maschinen haben wir vor gut 20 Jahren gebaut... ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
suzzy Mitglied Konstrukteur MB
Beiträge: 61 Registriert: 13.04.2007
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erstellt am: 19. Jun. 2007 15:23 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für peter2308
Zitat: Original erstellt von Leo Laimer:
Ach, da krieg ich direkt nostalgische Gefühle beim Schreiben, die Maschinen haben wir vor gut 20 Jahren gebaut...
Sooooooo alt bist du schon??????????????????????????? ------------------ Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26068 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 19. Jun. 2007 16:11 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für peter2308
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rhrumpel Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 645 Registriert: 21.03.2004
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erstellt am: 19. Jun. 2007 21:16 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für peter2308
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docci Mitglied Dipl.-Ing. (FH)
Beiträge: 219 Registriert: 01.04.2005 creo paramatric 3.0 m110
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erstellt am: 20. Jun. 2007 07:54 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für peter2308
Huhu Ralf, also ich hab die IMHO relativ unübersichtliche Seite von Parker mal angeschaut und konnte so auf die schnelle nüscht finden, hm... Kannst Du mal nen konkreteren Link posten bitte? Danke und Grüße, Thorsten. ------------------ "Das Leben ist nicht gerecht - und für die meisten von uns ist das gut so." [Oscar Wilde] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
rhrumpel Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 645 Registriert: 21.03.2004
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erstellt am: 20. Jun. 2007 12:27 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für peter2308
Hi ! Ja, ja die Parker Seite. Wer die verzapft hat, den sollte man zum Mond schießen. Ich glaube nun nicht mehr daß man das Werkzeug dort kaufen kann, wäre in der Variantenvielzahl auch nicht zu überbblicken, jedoch läßt es sich ganz einfach selber herstellen, wenn man eine Drehmaschine hat. Schau er mal. Ich hoffe unsere Firewall läßt den Anhang durch. Wenn nicht sende mir ´ne PM und ich sende es heute abend nochmal. Gruß Ralf ------------------ Die Faulheit hat der Herr vor den Verstand gesetzt. [Diese Nachricht wurde von rhrumpel am 20. Jun. 2007 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
tvd Mitglied Konstrukteur
Beiträge: 960 Registriert: 15.09.2005 Betriebssystem: Windows XP CAD System: Wildfire 4.0
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erstellt am: 20. Jun. 2007 12:40 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für peter2308
Zitat: das ganze soll rein manuell passieren aber mit Hilfswerkzeug.
Was soll alles manuell passieren? Das Einlegen der Teile und Vorrichtungen oder auch die Montage der Ringe. Hast Du schon mal über nen Greifer nachgedacht der die ganze Montage automatisiert machen kann? Gehts um Kleinserien, oder um eine einzige Variante die wochenlang läuft? Gruß TVD
------------------ Auch der richtige Weg kann in die falsche Richtung führen... Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
docci Mitglied Dipl.-Ing. (FH)
Beiträge: 219 Registriert: 01.04.2005
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erstellt am: 21. Jun. 2007 08:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für peter2308
Also ich finde, Peter hat sich klar und deutlich ausgedrückt, wenn man so anderes manchmal liest ------------------ "Das Leben ist nicht gerecht - und für die meisten von uns ist das gut so." [Oscar Wilde] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
docci Mitglied Dipl.-Ing. (FH)
Beiträge: 219 Registriert: 01.04.2005 creo paramatric 3.0 m110
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erstellt am: 21. Jun. 2007 15:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für peter2308
Zitat: Original erstellt von rhrumpel: Hi !Ja, ja die Parker Seite. Wer die verzapft hat, den sollte man zum Mond schießen [...]
Aja, das sieht klasse aus! Danke für Deine Mühe! ------------------ "Das Leben ist nicht gerecht - und für die meisten von uns ist das gut so." [Oscar Wilde] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |