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| 41. Motek in Stuttgart, eine Pressemitteilung
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Autor
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Thema: Wasserkraft (12455 mal gelesen)
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26122 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 13. Mai. 2006 10:54 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Freunde, Ich bin seit kurzem stolzer Besitzer eines Miniatur-Wasserkraftwerkes. Nun denke ich über eine grundlegende Renovierung/Erweiterung desselben nach. Momentan besteht es aus einer Pelton-Turbine, die von 11l/sec mit 9m Gefälle angespeist wird. Angeblich hat das Ganze eine Leistung von 800W. (alle Angaben aus den Projektunterlagen, habe noch nichts davon nachgemessen). Das Kraftwerk ist mittig zwischen zwei Wasserfälle positioniert, der Obere hat eben die 9m Höhe, der Untere hätte nochmals ca. 11m Gefälle. Meine Begehrlichkeit richtet sich natürlich darauf, eine bessere Leistungsausbeute zu erzielen, durch Erhöhen des Gefälles. Die Durchström-Menge kann und darf ich nicht erhöhen (gegebene Rohre, strenge Auflagen betr. Restwassermenge). Das Kraftwerk muss auf dieser mittleren Ebene positioniert sein, also so direkt kann ich die beiden Gefälle zusammen nicht nutzen. Aber meine Idee wäre: Verwenden einen Francis- oder ähnlichen Turbine, die voll durchströmt wird, und dabei auf der Auslaufseite einen "Zug" erzielen, also das Auslaufrohr einen Teil des unteren Wasserfalles runterführen um dadurch zusätzlich Gefälle (=Leistung) zu gewinnen. Hat Jemand von Euch Erfahrung mit solchen Dingen? ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Hohenöcker Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
Beiträge: 2389 Registriert: 07.12.2005
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erstellt am: 13. Mai. 2006 11:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Hallo Leo! Habe zwar im Lauf meines Berufslebens nicht direkt damit zu tun gehabt, aber Wasserkraft interessiert und fasziniert mich. Bitte gib mir nähere Daten über den Standort Deiner Anlage! Konkret zu Deiner Idee: Das mit dem Saugrohr klingt gut, dürfte aber nicht funktionieren. Durch den Unterdruck in der Turbine bekommst Du nämlich Kavitation, und dadurch gehen Deine Turbinenschaufeln ziemlich schnell kaputt. Bis bald! ------------------ Gert Dieter Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
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erstellt am: 13. Mai. 2006 11:42 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Gert Dieter, Rastatt ist halt ein bisserl weit weg von Bad Ischl (obwohl einige meiner Konstruktionen in Rastatt stehen <G> ) Aber wenn Du in's DORIS (ein österreichsiches Luftbild-Vermessungs-Aressensuch-System) schaust, kannst Du's in Bad Ischl, Strehnweg 7, "sehen" (oder auch nicht sehen, da Alles sehr zugewachsen und verwildert ist). Das mit der Kavitation habe ich nicht bedacht - da gibt's wahrscheinlich eine Grenze, wieweit man "saugen" darf, ohne Kavitation? Jede Meter wäre wertvoll! ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
AndreasD Mitglied
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erstellt am: 13. Mai. 2006 15:57 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
HAllo Leo, zum Technischen kann ich dir nix sagen, aber ich weis was du mit einer Francis...meinst http://bilder.saarlaendisch-schwenken.de/displayimage.php?pos=-51 wir besichtigten ein Feinmechaniches Museum, das mit Hilfe von Wasserkraft seine Energie erzeugt, seit einigen Jahren schon ;-) hier ein Bild des "Stromerzeugers" http://www.merzig.de/media/custom/334_603_1.PDF?La=1&object=med|334.603.1 sicher kann dir Hr. Maull, der die führungen macht, dir nützliche Tips und auch einwenig von seinen erfahrungen mitteilen. ob ich dir damit wirklich helfen konnte weis ich nicht, trotzdem finde ich wasserkraft fazinierent.
schönes wochenende ------------------ //Andreas 10. Juli 2006 - 5. CAD-Forum Stammtisch Saar ! GEWOHNHEIT ! Immer wieder behauptete Unwahrheiten werden nicht zu Wahrheiten, sondern, was schlimmer ist, zu Gewohnheiten. Nicht nur Saarlaendische Bilder Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Doc Snyder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
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erstellt am: 13. Mai. 2006 18:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Hallo Leo, meinen Glückwunsch zum neuen Besitz und Projekt. Da werde ich für den nächsten Besuch wohl noch viel mehr Zeit einplanen müssen Ein alter Freund und Kollege von mir hat mal in einer alten Mühle eine Ossberger-Turbine eingebaut, die er selber konstruiert und gebaut hat. Die eignet sich meines Wissens gut für Kleinanlagen. Soll ich den mal antriggern? Ansonsten gibt es doch im Inventorforum auch noch einen Wasserkraft-Turbinenspezialisten, der kann Dir sicher auch raten. Gruß Roland ------------------ www.Das-Entwicklungsbuero.de Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
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erstellt am: 14. Mai. 2006 19:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
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tomonline Mitglied freelancer
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erstellt am: 14. Mai. 2006 20:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Zitat: Original erstellt von Leo Laimer: Pelton-Turbine, die von 11l/sec mit 9m Gefälle angespeist wird. Angeblich hat das Ganze eine Leistung von 800W. (alle Angaben aus den Projektunterlagen, habe noch nichts davon nachgemessen).
mal kurz überschlagsmässig (allgemein gültige Formel - unabhängig von der Turbine) nachgerecht stimmt die Leistung P=roh*g*Q*H*eta roh=1000kg/m³ g=9,81m/s² Q=0,011m³/s H=9m eta=0,8 <- Gesamtwirkungsgrad P=776 Watt die Ossberger Turbine würde Dir keinen Vorteil bringen da Wassermenge und Fallhöhe gleich bleiben... und falls Du wirklich die 800 W rausbekommst hast Du einen relativ hohen Gesamtwirkungsgrad Der Einbau einer Francisturbine würde sich nicht wirklich rechnen - zu teuer, zu aufwändig, zuwenig Fallhöhe - die Lösung mit der Peltonturbine ist für Kleinstkraftwerke eigentlich optimal ! Die Frage nach der Saughöhe kann ich Dir aber auch beantworten - man muß darauf achten das nach der Turbine der Dampfdruck nicht unterschritten wird (Bernoulli). Kavitation hat damit nichts zu tun ! Die Kavitation tritt in der Turbine auf wenn man außerhalb (über) des Betriebsfensters die Turbine betreibt. Aber auf alle Fälle eine coole Sache ! lg Tom ------------------ Gruß Tom Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Doc Snyder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
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erstellt am: 14. Mai. 2006 21:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Hallo Tom, Deine Berechnung ist voll korrekt (1. ganz zutreffend und 2. mal so locker hingeworfen. Schön!), aber es scheint ganz so, als wäre dies auch der Ursprung der Zahl, die Leo gefunden hat. Eine Messung wäre mal spannend! Pelton- und Ossgberger-Turbine zählen aber beide zu den Freistrahlturbinen, und so kann man auch das Gefälle bis zum Unterwasser nutzen, jedoch niemals mehr als 9,81m. Von dem erwähnten Ossberger-Projekt weiß ich, dass da ein Schnüffelvetil (mal Meister Röhrich fragen, ob er von der Baustelle bei Frau Hansen noch ein "Snüffelßtück" übrig hat ) in dem ansonsten luftdichten Laufradgehäuse eingesetzt wird, um über den Unterdruck den Wasserstand im Unterkanal zu regeln. Das Unterwasser nimmt nämlich immer Luftblasen mit, so dass tendenziell der Wasserstand im Unterkanal steigt. Das müsste ja theoretisch auch für eine Peltonturbine gehen, wobei ich jetzt überhaupt keine Vorstellung habe, wie so ein Ding in klein aussieht. Ich kenne nur die Bilder von den Riesenmaschinen in den Alpen mit hunderten von Megawatt und vierstelligen Fallhöhen. ------------------ www.Das-Entwicklungsbuero.de Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
günni19 Mitglied Ing
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erstellt am: 16. Mai. 2006 10:35 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Hallo Leo, meinem Wissen nach, können Freistrahlturbinen das aufgebaute Druckgefälle im Ablauf nicht nutzen. Daher ist auch deine Überlegung mit einer Francis nicht schlecht. Jedoch solltest du wissen, was du genau willst, und was du dafür ausgeben willst. Da in Deutschland Wasserkraft nicht groß gefördert wird (auch Stromeinspeisung). Francis ist eine Radialturbine, dadurch nur Verstllung im Leitapperat möglich. Diese beiden Varianten können deinen Unterdruck im Auslauf nutzen. Kaplan ist eine axial Turbine, hier ist eine Verstellung in Leit- sowie Laufapperat möglich, jedoch dadurch viele bewegte Teile. Kaplan und Ossberger sind Freistrahlturbinen, und können den erzeugten Unterdruck durch deinen Ablauf nicht Nutzen. Desweiteren, ist jedoch noch zu berrücksichtigen, das 11 l/min nicht gerade sehr viel ist, da mußt du erst mal schauen, was du in dieser Größenordnung bekommst. Bei Kaplan und Francis wird es da wahrscheinlich etwas eng, wenn es die überhaupt in dieser Größe gibt. Ossberger ist eigentlich das Günstigste, du kannst zwar dein komplettes deltaP nicht ausnützen, dafür sind die für Kleinanwendungen aber damals Entwickelt worden. Ich schaue aber nochmal in meiner Literatur dazu nach und meld mich bei dir. mfg Günter Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
günni19 Mitglied Ing
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erstellt am: 16. Mai. 2006 10:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
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Doc Snyder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
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erstellt am: 16. Mai. 2006 20:01 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
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günni19 Mitglied Ing
Beiträge: 225 Registriert: 27.10.2004 AutoCad 2004 VISUAL C++ .NET 2002/2003
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erstellt am: 18. Mai. 2006 08:46 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
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erstellt am: 18. Mai. 2006 08:53 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Freunde, Ich war gestern abend nochmal vor Ort, und habe eine Möglichkeit gesehen die Turbine ca. 2m tiefer aufzustellen, also könnte ich zumindest einen kleinen Teil dieses zusätzlichen Gefälles nutzen. Leider konnten wir wegen der vom Schneedruck angerichteten Zerstörungen und auch mangels Ortskenntnisse garnicht bis zu Turbine vordringen (also dieses kleine Peltonrad, angeblich 430mm Durchmesser) habe ich noch garnicht gesehen. Wie ich das jetzt aus den bisherigen Diskussionen so raushöre, wird's wohl das Klügste sein diese bestehende Turbine wieder instandzusetzen, ev. die 2m tiefer legen, und los geht's! Am WE wirds hoffentlich schön, da schau ich mal genauer nach und mach auch ein paar Fotos. Jedenfalls danke für Eure Hinweise! ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
AndreasD Mitglied
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erstellt am: 18. Mai. 2006 08:56 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
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Hohenöcker Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
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erstellt am: 19. Mai. 2006 09:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Tiefer legen hört sich gut an , achte nur auf den Wasserstand im Unterwasser bei Hochwasser. Schlimmstenfalls läuft sie dann halt ein paar Tage im Jahr nicht. Viel Erfolg! ------------------ Gert Dieter Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
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erstellt am: 19. Mai. 2006 10:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Gert Dieter, Ja, das Hochwasser kann brutal sein hier bei uns, vor Allem kommt's sehr schnell die Berge runter. Aber die Tieferlegungs-Möglichkeit ist ganz ideal und hochwassersicher gelegen, nur die Leitungsführung ist etwas umständlich (ca. 20m horizontale Leitung zusätzlich). Und die Ableitung des abfliessenden Wassers erfordert ein zusätzliches Rohr, aber so altes Zeugs liegt genug rum. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Doc Snyder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
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erstellt am: 19. Mai. 2006 13:12 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Zitat: Original erstellt von günni19: Freistrahlturbinen nutzen halt die kinetische Energie deines Mediums.
Ja, und die Austrittsgeschwindigkeit ergibt sich aus der Druckdifferenz. Bernoulli, schon mal gehört? Ich glaube nicht, dass eine Firma wie Ossberger den Aufwand mit dem Unterdruckgehäuse seit Jahrzehnten nur zum Spaß betreibt. Gruß Roland ------------------ www.Das-Entwicklungsbuero.de Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
tomonline Mitglied freelancer
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erstellt am: 20. Mai. 2006 11:55 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Zitat: Original erstellt von Leo Laimer: Aber die Tieferlegungs-Möglichkeit ist ganz ideal und hochwassersicher gelegen, nur die Leitungsführung ist etwas umständlich ([b]ca. 20m horizontale Leitung zusätzlich). Und die Ableitung des abfliessenden Wassers erfordert ein zusätzliches Rohr, aber so altes Zeugs liegt genug rum.[/B]
Du solltest Dir überlegen ob das "Tieferlegen" Sinn macht... Der Rohrleitungsverlust (Druckverlust) bei 20m zusätzlicher Leitung ist nicht zu vernachlässigen... um das ganze Überschlagsmäßig zu rechnen brauchte man den Innendurchmesser von dem Rohr sowie den Durchmesser vom alten Rohr (falls es bei der Verbindung zu einer Durchmesseränderung kommt - zusätzlicher Widerstand). ad Ossberger Turbine der Durchfluß mit 11 l/s ist für ein Ossberger/Banki/Quergeströmte - Turbine (um mal alle Namen dafür in den Raum zu werfen) zu gering. Somit uninteressant. Die Ossberger Turbine ist wie die Peltonturbine eine Freistrahlturbine! - Die Sache mit dem "Schnüffelstück" (für DocSnyder ) hat einen anderen Hintergrund ich habe einfach die Erklärung dazu von der Seite www.ossberger.de kopiert und die markanten Stellen FETT gemacht Zitat von der Seite Ossberger "Dem Prinzip nach ist die OSSBERGER-Turbine eine Freistrahlturbine. Im Bereich mittlerer und niedriger Fallhöhen kommt man jedoch ohne Saugrohr nicht aus. Es dient dazu, hochwassersicheren Einbau und verlustfreie Nutzung der Gesamtfallhöhe in Einklang zu bringen. An einer Freistrahlturbine mit weitem Nutzungsbereich muß daher bei der Auslegung als Saugrohrturbine die Saugwassersäule steuerbar sein. Dies bewirkt ein einstellbares Belüftungsventil, das das Vakuum im Turbinengehäuse beeinflußt. So können auch Fallhöhen bis zu 1m mit OSSBERGER-Saugrohrturbinen optimal genutzt werden. Die Ausbildung des Saugrohres als Stahlkrümmer senkt darüber hinaus die Kosten des wasserbaulichen Teils an Niedergefällen erheblich und macht damit manchen Ausbau erst wirtschaftlich." Ich hoffe damit ist das Thema Ossberger für beide Seiten ausreichend erklärt... Gruß Tom ------------------ Gruß Tom Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Doc Snyder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
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erstellt am: 20. Mai. 2006 13:50 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Hallo Tom, wieder mal Danke für Deine guten Erläuterungen, denen ich wieder nur zustimmen kann, vor allem bezüglich der langen Rohre. Dass der erlaubte Wasserstrom für eine Ossberger nicht reicht, habe ich auch schon gedacht, nachdem ich weitergerechnet habe. Ich komme (ohne Reibung) auf einen Austrittssquerschnitt von nur 8,28 cm², und das bei nur dem Gefälledruck aus der 1. Sektion. Den Text von Ossberger habe ich natürlich auch schon vorher gelesen. Ich sehe darin aber keinen Widerspruch gegen eine Leistungserhöhung durch Unterdruck in der Turbinenkammer. Wieso "anderer Hintergrund"??? Im Gegenteil, in eben diesem Text wird ausdrücklich erklärt, dass man mit dem Zusatzgefälle auf der Unterwasser-Seite mehr herausholen kann. Und ich wiederhole: wenn das nichts bringen würde, bräuchte man kein Schnüffelventil; dann würde eine einfache Belüftungsöffnung reichen. Die Druckabsenkung in der Turbinenkammer kann naturgemäß nie mehr als 1 bar betragen, das ist uns allen hier klar (hoffe ich), aber bei den nur 9 m Gefälle in der ersten Sektion hat man weniger als 1 bar hydrostatischen Druck, da macht auch eine Druckabsenkung von deutlich weniger als 1 bar viel aus. Gruß Roland ------------------ www.Das-Entwicklungsbuero.de Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
günni19 Mitglied Ing
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erstellt am: 23. Mai. 2006 17:34 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Hallo Leo, leider melde ich mich erst jetzt, aber lieber zu spät als nie. Was ich der Disskusion noch beitragen will ist folgendes, erkundige dich im vorfeld, ob mit diesen Umbau auch nicht deine Erlaubnis zum Betrieb einer solchen Anlage erlischt. So weis ich deffinitiv, das in Deutschland z.B. keine neuen Wasserräder mehr gebaut werden dürfen, somit können nur noch bestehende Anlagen "Saniert" werden. (Großprojekte vom Staat ausgenommen, aber für den Privatmann zählt das nicht). Deswegen, erst gut erkundigen, und wenn das versetzten geht hast du glück gehabt, ansonsten die alte Anlage wieder herrichten, und sich glücklich schätzen, das man überhaupt eine solche Anlage hat. Gruß Günni Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
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erstellt am: 23. Mai. 2006 18:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Günni, Danke für den Hinweis. Inzwischen hat sich ein kleiner Wermutstropfen in die Sache eingeschlichen: Die Wasser-Nutzung basiert auf einem Einzelvertrag mit dem Besitzer des Gewässers (Bundesforste) und dieser Vertrag ist nicht mehr wirklich gültig (aufgrund verschiedener Nebenklauseln wegen Besitzerwechsel usw.). Also muss ich die Sache sowieso von vorne neu aufrollen, und da werden wir ja sehen was rauskommt. Das Verlegen der Turbine wird doch nicht so leicht gehen, wegen der dann nötigen langen horizontalen Leitung. Ich habe übrigens vor Ort ein altes Modell der Turbine gefunden, das schaut wirklich skurill aus - eine Art Flachriemenscheibe mit aufgeschraubten "Schaufeln". Die "neue" Anlage ist so fix eingebaut, dass man ohne zerstörende Demontage garnichts erkennen kann. Die Fotos sind noch auf Film, also dauerts noch ein paar Tage. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Hohenoecker Mitglied Ingenieur
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erstellt am: 25. Mai. 2006 13:51 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Ja, mit den Wasserrechten ist das in Deutschland so eine Sache. Jeder, der irgend eine alte W.-Anlage nutzen will, kriegt Knüppel zwischen die Beine geworfen. Dabei redet doch alles von alternativen Energien. Man hat den Eindruck, da steckt eine Lobby dahinter; also eine politische Sache. Zum Trost hier noch zwei Gedichte zum Thema. Gruß, Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Kappi Mitglied Konstrukteur
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erstellt am: 25. Mai. 2006 14:42 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Zitat: Original erstellt von Hohenoecker: Ja, mit den Wasserrechten ist das in Deutschland so eine Sache. Jeder, der irgend eine alte W.-Anlage nutzen will, kriegt Knüppel zwischen die Beine geworfen. Dabei redet doch alles von alternativen Energien. Man hat den Eindruck, da steckt eine Lobby dahinter; also eine politische Sache. Zum Trost hier noch zwei Gedichte zum Thema. Gruß,
Hallo, ich glaube nicht, dass Leo Probleme mit den Wasserrechten in Deutschland hat, aber in Österreich existiert glaube ich auch eine vergleichbare Bürokratie. ------------------ Gruß Kappi Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
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erstellt am: 25. Mai. 2006 18:51 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Zitat: Original erstellt von Hohenoecker: ...Zum Trost hier noch zwei Gedichte zum Thema.
Sehr nett! Mittlerweilen schwant mir auch, warum es in Märchen und alten Überlieferungen immer heisst "...die schöne Müllerstochter...". Müller lebten meist in irgendeinem finsteren, engen "Schluf", also dort wo halt Wasserkraft verfügbar war, und da kam meist nicht viel Sonne hin. Und dann noch der ewige Staub, also die haben sicher alle Schwindsucht, TBC, usw. gehabt. Und das erzeugt ja diese "vornehme" Blässe und Schmalheit. Gibt's da nicht auch Gerüchte über eine gesteigerte Libido von TBClern? <G> ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
günni19 Mitglied Ing
Beiträge: 225 Registriert: 27.10.2004 AutoCad 2004 VISUAL C++ .NET 2002/2003
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erstellt am: 31. Mai. 2006 12:20 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Servus Kappi, aus meiner Erfahrung heraus, wird er mehr Probleme in Deutschland bekommen, als in Österreich. Da die in Österreich in Sachen regenerative Energien Deutschland um gute 2 Jahre voraus sind (Denkweise in den Köpfen). Auch ist in Deutschland die Wasserkraft zu etwa 95% ausgebaut, was zur folge hat, das hierzulande nichts in Punkto Wasserkraft gefördert wird. Aber man kann eh allgemein zu Deutschland sagen, das hierzulande noch das Argument in den Köpfen herumirrt, "wozu brauchen wir Kernkraft, ich bekomme doch meinen Strom aus der Steckdose". Und hier kommt dann wieder die ganze Lobbi zum Zuge. Gruß Günter Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
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erstellt am: 31. Mai. 2006 14:23 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Freunde, Habe nun endlich ein paar Fotos in digitaler Version. Zunächst eine Teilansicht des Hauses, Blick vom Wasser aus, in dem Bretterverschlag rechts ist der "Thron" (Tür mit Hufeisen). Im "Sitzungszimmer" ganz links der Batteriesatz, mitte hinten eine Durchreiche zum Turbinenraum (wozu diese diente frag' ich mich wirklich... möglicherweise zum Riemen prüfen/pechen bei deftiger Schneelage) ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
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erstellt am: 31. Mai. 2006 14:26 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
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erstellt am: 31. Mai. 2006 14:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
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erstellt am: 31. Mai. 2006 14:50 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
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Andy-UP Moderator Projektingenieur
Beiträge: 2567 Registriert: 27.10.2003 AIP2022 Win 10 pro
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erstellt am: 31. Mai. 2006 20:08 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Zitat: Original erstellt von Leo Laimer: ...Im "Sitzungszimmer" ganz links der Batteriesatz, mitte hinten eine Durchreiche zum Turbinenraum (wozu diese diente frag' ich mich wirklich... möglicherweise zum Riemen prüfen/pechen bei deftiger Schneelage)
Aha, dann war wohl der feststehende Ausdruck "Ich geh´ mahl eben die Turbine prüfen" der Code für einen längeren Toilettenbesuch. Aber die Fotos vermitteln einen sehr idylischen Eindruck. Beneidenswert. Übrigens: Weiter oben hast Du erwähnt, dass die Entnahmemenge genau geregelt ist. Ist das tatsächlich ein fester Wert, oder könnte man, bei Hochwasser nach längeren Regenperioden, eventuell die Entnahmemenge nach oben variieren? Andreas
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26122 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 01. Jun. 2006 07:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Andreas, Idyllisch schaute es an dem einen schönen Tag aus als ich dort war, nun regent es hier seit Wochen (wir wohnen in der regenreichsten Gegend Österreichs), und Alles schimmelt, modert und stinkt. Dafür gäb's Wasser genug! Wenn mal wieder schönes Wetter ist beschäftige ich mich näher mit der Wasserfassung usw. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
martburg Mitglied Kameramann
Beiträge: 69 Registriert: 13.12.2004
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erstellt am: 04. Jul. 2006 19:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Hallo Leo, in der letzten Zeit sind wir hauptsächlich in der Werkstatt gestanden und mein kollege hat mir um die Produktivität zu erhöhen cad.de verboten. Ich kann ich Dir also erst jetzt zu deinem Krafwerk gratulieren. Sieht toll aus. Ich wollte schon immer so etwas herrichten. Unter www.wiredworks.co.at kannst Du sehen was sich über den Winter getan hat. (Runner und Racer werden gerade gebaut). Wenn du bei der Renovierung Bau mal hilfe brauchen solltest helfen Dir mein Kollege und ich mal gerne mit Motorsäge, Winden, usw usf. manchmal muß man einfach wieder ins Freie lg Martin Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26122 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 05. Jul. 2006 06:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Martin, Freut mich sehr, von Dir zu hören! Deine Produkte und wie sie präsentiert werden - das schaut wirklich sehr gut aus. Eventuell könnten wir ja mal einen CAD.de-Grillabend vor Ort veranstalten? Habe leider momentan sehr viel zu tun... ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Peterpaul Mitglied Mb Ing.
Beiträge: 386 Registriert: 09.09.2003 Inventor 9 SP4
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erstellt am: 18. Jul. 2006 10:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26122 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 18. Jul. 2006 11:04 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Peterpaul, Ja, sehr viel Arbeit... Habe schon angefangen mit dem Abtragen der halbzerfallenen Nebengebäude, aber es ist mühsam. Habe beim Arbeiten immer wieder unterbrochen und einfach die Schönheit der Örtlichkeit genossen. Wasseramseln hüpfen herum, ganz zutraulich. Ich habe mich entschlossen, die Lokalität soweit wie möglich der Natur zurückzugeben. Gerade heute habe ich eine Nachricht aufgeschnappt: Smart wird's bald als echtes Elektroauto geben, das wäre ja was: Nachts an der eigenen Turbine aufladen, tagsüber damit quasi gratis rumfahren. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
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erstellt am: 25. Sep. 2007 09:02 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Freunde, Bin beim Versuch die Turbine in Betrieb zu nehmen auf ein Problem mit dem Regel-/Einlassventil gestossen. Dieses war natürlich festgefressen, hab's aber mit gerade noch "sanften" Methoden wieder beweglich machen können, also ich kann die Spindel per Handrad raus und rein drehen, von Anschlag zu Anschlag. Allerdings verdächtig leichtgängig. Und die Turbine dreht sich nicht, es kommt keine grössere Wassermenge beim Abwasserrohr raus, wenn ich das Einlassventil aufdrehe. Wasser steht in der Druckleitung an, bis zu den zwei kleineren Anschlüssen ober- und unterhalb des Einlassventiles. Da kommt Wasser raus, wenn ich aufdrehe. Alles deutet darauf hin, dass dieses Einlassventil defekt ist. Nun meine Frage: Hat jemand eine Ahnung, wie dieses Ventil innen aufgebaut ist, was da defekt sein könnte? Hat vielleicht Jemand eine Schnittzeichnung eines ähnlichen Ventiles, als Anknüpfungspunkt? ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
PeterW Mitglied Techniker (HTL Maschinenbau)
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erstellt am: 25. Sep. 2007 13:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Hi Leo, auf dem Bild ist leider das Ventilgehäuse nicht gut zu sehen, deshalb nur Vermutungen: Wasserventile (z.B. Schrägsitzventile) haben einen meist mit einer Gummischeibe versehenen Ventilkegel, der drehbar auf dem Spindelende befestigt ist. Das Spindelende hat dann eine kopfähnliche Form, dieser Kopf steckt in einer hülsenartigen Aufnahme am Ventilteller, die Hülse ist hinter den Kopf eingebördelt. Der Ventilteller kann auch mit einer Art Überwurfmutter an der Spindel befestigt sein, ist in jedem Fall aber beweglich. Wird so ein Ventil lange Zeit nicht geöffnet, kann der Ventilkegel(Teller) am Sitz kleben bleiben. In diesem Fall kann die Befestigung zur Spindel nachgeben, bevor sich der Teller vom Sitz löst - die Spindel ist dann leichtgängig, aber das Ventil ist noch immer dicht. Vermutlich spielt auch Korrosion noch eine Rolle - die Ventiltellerbefestigung ist geschwächt und hat nachgegeben. Abhilfe: Unter dem Handrad sollte zum Ventilgehäuse eine Art Überwurmutter sitzen - wird diese gelöst, kann die Spindel entfernt werden (Achtung: Die Leitung solltest Du vorhher drucklos machen) und der Ventilinnenraum liegt offen. Ich hoffe, diese langwierige Beschreibung hilft ein bißchen... ------------------ mfG PeterW Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
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erstellt am: 25. Sep. 2007 13:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Peter, So ähnlich kann ich es mir vorstellen, wahrscheinlich ist es halt kein Ventil mit "Teller" sondern mit.. ja, mit was? Eigentlich müsste es eine Art Nadel oder Spitze sein. Da wo die Spindel im Ventilkörper verschwindet ist eine lange, hülsenförmige Überwurfmutter, die kann man aufschrauben, drin sind etliche Dichtungen ähnlich "Simmerringe". Die Spindel geht aber trotzdem nicht raus (zumindest nicht leicht von Hand). In der Realität kann man auch nicht mehr erkennen als auf dem Bild, leider. Zum Demontieren müsste ich die Turbine öffnen, also Aufstemmen, usw... Das wäre schrecklich! ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
PeterW Mitglied Techniker (HTL Maschinenbau)
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erstellt am: 25. Sep. 2007 15:21 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Es kann durchaus ein metallischer Kegel oder eine Nadel am Sitz "festgefressen" sein (sieht ja einigermaßen alt aus...). Zur Spindeldichtung: Ist das kein Stopfbüchsenpaket? Eine Stopfbüchse könnte ziemlich fest sitzen. Gibt es nur die Überwurfhülse oder ist da noch ein Sechskant/Vierkant oder ähnlich zu sehen? Dann wäre die Überwurfhülse nämlich nur für das Nachziehen des Dichtpaketes zuständig, das Ventiloberteil mit dem Spindelgewinde wäre extra herauszuschrauben. Eigentlich müsste die Spindel demontierbar sein. Nach Deiner Schilderung kann das Ventil ja leider nicht leicht ausgebaut werden Was helfen kann (in Deinem Fall aber eher unwahrscheinlich): Leichte Schläge mit dem Hammer auf das Ventilgehäuse im Bereich des Sitzes, mit viel Glück löst sich der Kegel/Nadel/Teller... ------------------ mfG PeterW Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
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erstellt am: 25. Sep. 2007 15:49 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Ich hätte auch eher eine Stopfbuchse vermutet (kann sein dass da drin doch noch eine versteckt ist). Es hat aber ausgeschaut wie mehrere übereinandergestapelte "Simmerringe" (Radialwellendichtringe). Ja, wenn's ein Kegel oder Spitz ist könnte der auch lose gworden und drin steckengeblieben sein. Im Ablaufrohr ist auch ein unheimliche Rostsuppe dahergekommen, gleich beim Einschalten. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
carsten-3m Mitglied Dipl.-Ing. Mbau (Produktmanagement, Patent- und Normwesen)
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erstellt am: 25. Sep. 2007 17:40 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
Seh ich das richtig auf der Vergrößerung oder sind da nicht zwei Sechskante hintereinander angeordnet? Sieht so aus als ob die erste (höhere) Mutter die Stopfbuchspackung spannt, während die nachfolgende (flachere) möglicherweise den Ventilmechanismus zusammenhällt. ------------------ Seit Pro/E Version 1 dabei, auwei... Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
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erstellt am: 26. Sep. 2007 07:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Freunde, Habe gestern noch eine Nachtschicht eingelegt, und nach längerem Herumwerken kam die Erkenntnis: Irgendwie muss da die Leitung verstopft sein. Wasser steht z.B. an dem kleinen Abzweig ca. 1m vor dem Nadelventil, auch bei einem anderen Abzweig ein paar Meter weiter oben (auf dem Bild nicht sichtbar) kommt reichlich raus. Aber an der Turbine kommt irgendwie nur ganz wenig raus. Habe dann die Turbine selber zerlegt, Oha, das ist eine wunderbare, nette, professionelle Peltonturbine. Halt etwas rostig. Und die Düse mit dem Nadelventil schaut auch gut aus, die Nadel bewegt sich ganz richtig auf&zu beim Drehen an der Spindel, wie's sich gehört. Die Stopfbuchse ist eine Stopfbuchse, die der Vorbesitzer tatsächlich mit Radialwellendichtringe "aufgebessert" hat. Problem ist: es kommt viel zu wenig Wasser an der Düse raus. Also: Hammer her, ein bisschen sanft-nachdrückliches Herumgeklopfe an der Leitung: Wuuutschhh, Wasser Marsch! Die Turbine läuft! Hurraaaaa! ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
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erstellt am: 01. Okt. 2007 08:53 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Also, prinzipiell läuft sie nun, die Turbine. Auch Strom wurde schon erzeugt. Morgen kommt Jemand von der Behörde und will die laufende Anlage sehen. Anscheinend gibt's Weisung von ganz oben, all diese Klein- und Kleinstkraftwerke möglichst abzudrehen. Da bin sich schon gespannt wie das morgen abläuft... Bitte haltet mir die Daumen! ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
eberhard Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur
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erstellt am: 01. Okt. 2007 09:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
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erstellt am: 01. Okt. 2007 10:12 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Nicht zuletzt dank Deiner literarischen Unterstützung, Eberhard! Der Generator ist eine Hauptschluss-Gleichstrommaschine, die erstmal fremderregt werden musste. Das war eigentlich das Spannendste: Lässt sie sich erregen, oder nicht <G> Jetzt muss ich dann aber noch bei den E-Leuten mal nachfragen, warum das Voltmeter 300V anzeigt, eine 230V-Glühbirne aber nur so gemütlich vor sich hin funzelt. Und dann gabs gestern Abend noch einen schlimmer Rückfall in die Verstopfung, konnte ich aber wieder mit dem Hammer beheben. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Hohenöcker Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Ingenieur
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erstellt am: 01. Okt. 2007 10:52 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
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Peterpaul Mitglied Mb Ing.
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erstellt am: 02. Okt. 2007 09:38 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
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Jonischkeit Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Freiberuflicher Ingenieurdienstleister (CSWP)
Beiträge: 2661 Registriert: 29.07.2003 CSWP Solidworks verschiedene Rechner
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erstellt am: 02. Okt. 2007 10:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leo Laimer
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
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erstellt am: 02. Okt. 2007 10:17 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Danke für die guten Wünsche! So schauts nun aus --> Und der Sachverständige hat sich überzeugen lassen dass die Anlage aktiv ist. Was weiter geschieht steht in den Sternen, es ist eine etwas kafkaeske Situation. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
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erstellt am: 31. Okt. 2007 18:31 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Nachdem zwar der Besuch des sachverständigen positiv abgeschlossen wurde, kam das nächste Schreiben von der Behörde, das bereits den Titel trägt: "Erlöschen der Wasserbenutzungsberechtigung", mit der Aufforderung irgendwelche weitere Unterlagen beizubringen. Kann sich da Einer einen Reim drauf machen? Seit über 70 Jahren tut das Werkel brav seinen Dienst, seit mehr als 40 Jahren auch mit dem offiziellen Segen der Behörde, und nun das... Dabei kam grad wieder vor ein paar Tagen eine drohend hinterlegte Aussage in den Medien, dass es bald mal ein totales Strom-Blackout geben würde, wenn nicht... weitere Kraftwerke... mehr Hochspannungsleitungen... usw... Kafkaesk ist ein milder Ausdruck dafür. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |