Guten Morgen,
ich benötige mal wieder etwas Schwarmwissen...
Wir haben bislang einen unserer - auf chem. Prinzip funktionierenden - Sensor aus mechan. gefertigten Teilen aus PE300 hergestellt. Diese waren vom ursprünglichen Lieferanten günstig, in einer TOP-Qualität(!) und auch immer kurzfristig lieferbar. Der daraus gefertigte Sensor funktionierte sehr gut. Selbst hauseigene Montage-/Fertigungstoleranzen führten zu einer vernachlässigbaren Ausschußquote! Der neue Lieferant (alter existiert leider nicht mehr...) lieferte ebenfalls bis vor kurzem Drehteile, welche aber extrem teuer waren und auch in der Maßhaltigkeit doch sehr zu wünschen ließen. Aber auch aus dem teilweise "mechanischem Schrott" konnten immernoch funktionierende Sensoren hergestellt werden, welche unsere Spezifikationen "relativ locker" einhielten und somit den Ausschuß zwar etwas erhöhten, aber tolerabel war!
Da ja der Preisdruck (auch konzernseitig) uns zwang hier eine Alternative zu finden, sind wir zum Spritzguß gewechselt. Die neuen Muster aus PE300 waren zwar sehr günstig, aber leider war die Maßhaltigkeit mehr als ernüchternd. Verzogen, Oval, ... Nach Rücksprache mit dem Spritzgießer gab es Vorschläge mit "Antischrumpfmittel", Talg, Glasfasern und -glaskugeln.
Der Aufbau der Muster aus den Erstmustern ging trotzdem, auch wenn nun unsere Reserve für die hauseigenen Montage-und Fertigungstoleranzen aufgebraucht sind und teilweise die Sensoren Schrott sind! Zur Verständlichkeit muß ich sagen, daß wir IMMER bei jedem Musteraufbau parallel auch Sensoren aus den Rückstellmustern (Drehteile) aufbauen, um evtl. Fertigungs- und Meßtechnikeinflüsse auszuschließen. Ergebnis: Referenzsensoren: TOP, Sensoren aus Sprizgußmaterial: Schwanken von Top bis Flop (Schrott) und das sehr ausgewogen. Wir haben die Teile auch schon gewaschen, chemisch gereinigt (mit einem lt. unserer Chemikerin recht agressiiven Zeuch), aber alles hilft irgendwie nicht!
Ich als "Verantwortlicher aus der Schrauben- und Mutternfraktion", sprich Kontruktion schließe hier die Maßhaltigkeit eigentlich aus, da die Spritzgußteile - so schlecht man sie auch reden will - konstant maßhaltig abweichend sind! Dies widerspricht der Auschußmenge!
Meine Vermutung ist nun, daß man andere - ich nenne es mal - Oberflächeneinschaften hat zwischen Dreh- und Spritzgußteil und es ein xxx-phobe Oberflächeneigenschaft ist die dem chem. Prozeß in unserem Sensor dazwischenfunkt. Ergänzung: Die Oberflächengüte der Drehteile ist ebenfalls sehr gut!
Gibt es Eurerseits Anregungen / Ideen, was man hier noch machen kann, evtl. die Teile mechan. Reinigen/Aufrauhen durch eine Bestrahlung mittels "pulverförmigen" Material? Ich will nicht von Glaskugel sprechen....
Entschuldigt, daß ich soweit ausgeholt habe, aber die Randbedingen mußte ich erwähnen.
Gruß Morten
[Diese Nachricht wurde von Morten am 16. Apr. 2019 editiert.]
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