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Thema: E-Modul einer Kunststofflegierung (1613 mal gelesen)
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Jimny Mitglied
Beiträge: 22 Registriert: 23.09.2016
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erstellt am: 29. Mai. 2018 08:02 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Guten Morgen, ich bin die Tage auf eine Frage gestoßen, auf welche ich bisher in der Literatur noch keine Antwort gefunden habe. Ich habe zwei Kunststoffe, zu denen jeweils einzelnd ein Datenblatt. - Kunststoff A hat ein E-modul von 3000 N/mm^2 - Kunststoff B hat ein E-modul von 650 N/mm^2 Keine Glasfaser, oder sonstige Zuschläge. Beim späteren Spritzgiesen werden diese zwei Kunststoffe zu 85% A und 15% B gemischt. Ohne einen Zugversuch am Endprodukt durchzuführen, kann man davon ausgehen das sich das E-Modul zu 85/15 verhält? Hier im Beispiel also 2647,5 N/mm^2? Hätte hier jemand passende Literatur zur Hand? Ich suche schon die ganze Zeit, habe aber nichts passendes gefunden. Viele Grüße Jimny Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
arit Mitglied SFI
Beiträge: 71 Registriert: 21.06.2017 SW 2017+
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erstellt am: 29. Mai. 2018 10:00 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Jimny
Hallo, ob man das so zusammensetzen kann, das wage ich zu bezweifeln. In meiner Literatur sind u.A. folgende Fachbücher zum Thema Kunststoffe erwähnt, dies aber eher aus dem Zusammenhang des Kunststoffschweißens. Werkstoffkunde der Kunststoffe von Menges, G. Kunststofftaschenbuch von Saechtling, H. Kunststofflexikon von Stoeckhert, K. Wenn du da etwas neues weisst, dann schreibe bitte - ich lerne immer gerne dazu.
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chrisman Mitglied Dipl.-Ing. Maschinenbau - Konstruktionsleiter
Beiträge: 356 Registriert: 07.07.2011 Inventor 2018 Win7Pro64Bit Z440 Workstation
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erstellt am: 29. Mai. 2018 10:49 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Jimny
Grüße, so einen Zusammenhang gibt es meines Wissens nach nicht. Ich denke da wirst du um Versuche nicht drum herum kommen. BR Chris ------------------ "Grade die Geschichte dieser theoretischen Entwicklung ist ein Schulbeispiel dafür, wie wirklichkeitsfremd rein theoretische Forschungen werden, wenn die Grundlagen und Vorraussetzungen der Rechnungen nicht genügend überprüft sind." 1937;Dr.-Ing. Bruno Eck Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5089 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 29. Mai. 2018 16:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Jimny
Hallo, Legierung heißt bei Kunstsoffen (Thermoplasten ) Blend oder Mischung. Wenn das chemisch, also in der Molekülkette, erzuegt wird ist es ein Copolymerisat. Meistens wird Deine Annahme wohl zutreffen. Aber es gibt da auch noch andere Effekte um die Moleküle zusammen zu halten. Poyliamid erhält seine Festigkeit auch durch Wasserststoffbrückenbindung. Das funktioniert aber nur mit Polyamid. Beim Verschweißen von Kunststoffen (Thermoplaste ) gilt die Regel, daß sich polare mit polaren und unpolare miteinander verschweißen lassen. Daran würde ich mich bei einem blend auch richten. Probier halt einfach aus ob sich ei beiden miteinander verschweißen lassen. Die Glasfaser haften in der Kunststoffmatrix auch nur mit Schlichte auf der Oberfläche. Aber bei reaktiven Kunstoffen (Duroplaste oder Kautschuck ) darfst Du das nur genau nach Angeben des Herstellers machen. Klaus [Diese Nachricht wurde von N.Lesch am 29. Mai. 2018 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Jimny Mitglied
Beiträge: 22 Registriert: 23.09.2016
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erstellt am: 30. Mai. 2018 07:53 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Morgen, das hätte ich noch dazu schreiben können. Es handelt sich um Thermoplaste. Kunststoff A ist ein PA6 und Kunststoff B ist ebenfalls ein PA6 nur wesentlich zäher. Beide werden bereits beim Spritzgießen vermischt. Keine Glasfaser enthalten. Erst jetzt im Nachgang will ich etwas über die Werkstoffeigenschaften wissen. Wenn ich rein meine Gedanken mal schweifen lasse, würde ich das E-Modul angenähert nach der Formel E= E(Kunststoff A) * % + E (Kunststoff B) * % annehmen. Hätte ich 100% Kunststoff B, dann wäre der E-Modul logischerweise 650 N/mm^2. Hätte ich 100% Kunststoff A, dann liegt er bei 3000 N/mm^2. Also müsste es für das Mittelfeld in dieser Art eine Annäherung geben. Natürlich darf man die natürliche Wasseraufnahme über die Zeit von Polyamid nicht vergessen die eine verringerung des E-Moduls bewirkt, also macht es hier keinen Sinn das E-Modul auf die 4. Nachkommastelle zu berechnen. Es geht hier lediglich um eine grobe Annäherung Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
Beiträge: 5089 Registriert: 05.12.2005 WF 4
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erstellt am: 30. Mai. 2018 08:33 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Jimny
PA6 kannst Du natürlich miteinander mischen. Probleme könnte es nur geben wenn chemisch reaktive Zusätze, wie Wärmestabilisatoren oder Flammschutzmittel, enthalten wären. Deine Formel sollte so funktionieren, aber bei Thermoplasten ist alles von der Temperatur abhängig und bei PA auch noch vom Wassergehalt. ------------------ Klaus Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Jimny Mitglied
Beiträge: 22 Registriert: 23.09.2016
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erstellt am: 30. Mai. 2018 09:35 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
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Jimny Mitglied
Beiträge: 22 Registriert: 23.09.2016
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erstellt am: 30. Mai. 2018 12:11 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Ich habe mittlerweile ein Feedback von meiner Hochschule. Auch hier ist man der Meinung, dass es als Annäherung sehr präzise ist. Natürlich hängt es auch von der späteren Verarbeitung, Zuschlägen und Wasseraufnahme ab. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |