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Thema: Konstruktion einer Lavaldüse (9036 mal gelesen)
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RotMilan Mitglied Technischer Zeichner, Stahl-/Maschinenbau
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erstellt am: 19. Aug. 2010 11:27 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo zusammen, ich habe hier schon einige Beiträge über die Lavaldüse gefunden - leider nichts was mir weiterhilft. Ich beschäftige mich im Moment mit Luftdüsen, bei denen ich das Prinzip der Lavaldüse evtl. anwenden könnte (muss günstig Produzierbar sein - ein Radius im Austrittskanal ist ehr nicht denkbar). Nun habe ich im Internet schon einiges an Informationen gefunden, aber noch keine vollständigen Formeln und Konstruktionsrichtlinien. Ich muss noch dazu sagen, dass das absolut nicht mein Gebiet ist und ich mich in keinster - nicht mal Ansatzweise mit Düsen auskenne. Wer kann mir hier evtl. eine Internetseite oder auch Literatur empfehlen? Oder möchte mir jemand direkt mit Formeln weiterhelfen? Dafür hier mal noch die ungefähre Aufgabe: Benötigt wird eine Luftdüse aus Metall mit hohem Wirkungsgrad, Durchmesser ca. 3-4 mm für Druckluft. Druck wird von Kompressor erzeugt, somit liegt ein Druck von ca. 4 bis 9 bar vor, der in die Atmosphäre geblasen wird. Die Fertigung der Düse muss relativ einfach möglich sein evtl. mit konischem Bohrer, so dass mit CNC gebohrt werden kann. Von daher möchte ich einen Radius in der Kontur des Austrittkanales vermeiden. Gleiches gilt für den Eintritt, der evtl. nur mit einem Senker gefertigt werden könnte. Vom Austrittskanal weiß ich bisher nur, dass der Erweiterungswinkel mit Rücksicht auf eine ablösungsfreie Strömung normalerweise unter 10° liegen sollte. Da es mir auf einen möglichst scharf gebündelten Luftstrahl ankommt ist mir dieser Punkt auch sehr wichtig. Ich freue mich schon auf eure Antworten :-) Schönen Tag noch! RotMilan 19.08.2010, 11:34, Edit: Link ergänzt [Diese Nachricht wurde von RotMilan am 19. Aug. 2010 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Fyodor Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.-Ing.(FH) Maschinenbau
Beiträge: 2660 Registriert: 15.03.2005
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erstellt am: 19. Aug. 2010 11:46 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für RotMilan
Ich habe mal eine Zeit lang in einer Firma gearbeitet, die Prüfstände baut, in denen solche Düsen zum Einsatz kommen. Am Auslaß ist ein Trichter von etwa 8 Durchmesserlängen völlig ausreichend, um eine hohe Druckrückgewinnung zu erzielen. Zur Not geht es bis 4 Durchmesserlängen runter. Dort sollte auch kein Radius sein, sondern im Gegenteil eine scharfe, aber gratfreie Kante. Der Einlauf sollte schon ein Radius sein. Als guter Wert hat sich 2 Durchmesser herausgestellt. Im Idealfall sind alle Inneflächen poliert. Bedenke auch, daß kleine Düsen sehr schwer zu fertigen sind, wenn sie eine hohe Genauigkeit haben sollen. Wobei das natürlich je nach Einsatzzweck mehr oder weniger wichtig ist. Bei unseren Meßdüsen war das extrem wichtig. Einfach mit einem Senker vorne und einem hinten wird es aber nicht gut gehen, alleine weil Du die beiden praktisch nicht so genau aufeinander ausrichten kannst. Wenn es Euch auf die Druckrückgewinnung nicht ankommt, wäre auch eine Blende denkbar. Die ist einfacher zu fertigen und braucht weniger Platz. Als Literatur hatte ich damals ausschließlich die Normen zur Verfügung... die Nummern kenne ich aber nicht mehr auswendig. Ich glaube aber es war diese: DIN EN ISO 5167-3 "Durchflussmessung von Fluiden mit Drosselgeräten in voll durchströmten Leitungen mit Kreisquerschnitt - Teil 3: Düsen und Venturidüsen" EDIT: In der Norm werden auch Venturi-Düsen beschrieben. Diese haben, im Gegensatz zur Laval-Düse, keinen Einlaufradius, sondern einen Trichter. Vielleicht ist es das, was Du meinst. ------------------ Cheers, Jochen [Diese Nachricht wurde von Fyodor am 19. Aug. 2010 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
pepper4two Mitglied
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erstellt am: 19. Aug. 2010 12:24 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für RotMilan
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RotMilan Mitglied Technischer Zeichner, Stahl-/Maschinenbau
Beiträge: 164 Registriert: 09.01.2008 SWX Workgroup 2010 x64, SP 4.0 SWX Workgroup PDM Server 2009, SP 2.0
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erstellt am: 20. Aug. 2010 08:07 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Jochen, vielen Dank für Deinen Beitrag - so wie es aussieht werde ich mich der Kosten wegen dann eher einer Venturi-Düse annähern. Auch das mit der Düsenlänge ist mal interessant. Letztlich wird es so sein, dass ich über Tests herausfinden muss, ob die Änderung der Düsenform - in welcher Weise auch immer - eine Leistungssteigerung bringt, die den Kostenmehraufwand rechtfertigt. Deshalb werde ich mich wohl mal mit beiden Formen auseinander setzen müssen. Hallo Würze für zwei Personen alias Matthias, ich bin ein wenig überrascht, weil ich durchaus schon mal in Wikipedia geschaut habe - und sogar was gefunden hatte - aber der Link von Dir kommt mir gänzlich unbekannt vor. Jetzt frag ich mich natürlich, was ich damals gesehen hatte - werde es aber wohl nicht mehr herausfinden ;-) Auf jeden Fall vielen Dank - ich meine mal das müsste mich auch weiterbringen können. Und dem Rest der geschätzten Mitleserschaft sei gesagt, dass ich mich jederzeit über weitere Tips und Ratschläge freue. :-) Liebe Grüße RotMilan Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
PeterW Mitglied Techniker (HTL Maschinenbau)
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erstellt am: 20. Aug. 2010 10:23 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für RotMilan
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RotMilan Mitglied Technischer Zeichner, Stahl-/Maschinenbau
Beiträge: 164 Registriert: 09.01.2008 SWX Workgroup 2010 x64, SP 4.0 SWX Workgroup PDM Server 2009, SP 2.0
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erstellt am: 24. Aug. 2010 11:46 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Peter, auch ein guter Gedanke, dem ich sicher einmal nachgehen werde. Ist aber warscheinlich nicht für alle meine Anwendungen möglich ist, da der Düsenabstand manchmal zu gering ist für Einschraubdüsen... Danke nochmal für eure Hilfe Liebe Grüße RotMilan Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Fyodor Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.-Ing.(FH) Maschinenbau
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erstellt am: 25. Aug. 2010 10:06 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für RotMilan
Eigentlich kann man Einschraubdüsen sehr platzsparend bauen. Wir haben sie in der alten Firma immer dann eingesetzt, wenn es eng zuging. Wie viel Platz hast Du denn, und wie groß muß Deine Düse sein? ------------------ Cheers, Jochen Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
RotMilan Mitglied Technischer Zeichner, Stahl-/Maschinenbau
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erstellt am: 25. Aug. 2010 12:41 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Jochen, das ist verschieden: Abstand kommt von 6 bis 25 mm vor. Der Durchmesser von 2 bis 5 mm. Wobei aber Abstand und Durchmesser in keinster Weise zusammen hängen - es können also auch extrem ungünstige Kombinationen zusammenfallen. Genauso wie es günstige Kombinationen gibt - ich hatte durchaus schon Einschraubdüsen im Einsatz - allerdings war das eine sehr einfache Ausführung... Ich bin daher auch jederzeit dankbar, wenn jemand einen Hersteller für Düsen hat. Bei Hennlich hab ich mal geschaut (Danke Peter) - leider fehlen denen die großen Durchmesser... Vielen Dank und schönen Tag noch! Gruß RotMilan Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Fyodor Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.-Ing.(FH) Maschinenbau
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erstellt am: 25. Aug. 2010 13:09 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für RotMilan
Du kannst ja mal bei meinem alten Arbeitgeber nachfragen, die liefern auch Düsen in Stückzahl 1, passend zum Kundenproblem entwickelt. Ich schicke dir gleich mal die Web-Adresse per PN... ------------------ Cheers, Jochen Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
RotMilan Mitglied Technischer Zeichner, Stahl-/Maschinenbau
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erstellt am: 30. Aug. 2010 13:10 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
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RotMilan Mitglied Technischer Zeichner, Stahl-/Maschinenbau
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erstellt am: 31. Aug. 2010 12:45 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Danke Clinton, ich habe gerade festestellt da gibt es massig Bücher. Ich könnte mir vorstellen, dass die "Strömungslehre, Gasdynamik und Aerodynamisches Laboratorium (...)" von Egon Krause evtl. was sein kann. Oder aber auch die "Angewandte Strömungsmechanik: für Praxis und Studium" von Dominik Surek und Silke Stempin. Oder hat jemand noch eine konkrete Empfehlung - gibt da ja massig Bücher - die Frage ist, welches das von mir benötigte Gebiet am besten behandelt. Vielen Dank, und schönen Tag noch zusammen. Liebe Grüße, Rotmilan Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |